Cool bleiben bei Hitze und Sonne

Wie Sie den Sommer im Auto gut überstehen.

Freude im Auto auch bei Hitze

Ferienstimmung und Freibadwetter – viele Menschen freuen sich im Sommer über Sonne und hohe Temperaturen. Beim Autofahren bringt der Sommer aber spezielle Risiken mit sich. Die GTÜ weiß um die Herausforderungen und hat fünf hilfreiche Tipps.

1 – Hitzefalle Innenraum

Beim Starten des Motors im Hochsommer fällt der Blick gleich auf die Temperaturanzeige im Cockpit. 40 Grad Celsius oder gar darüber sind nicht selten – gemessen im Schatten unter der Karosserie. Der rundum verglaste Innenraum heizt sich in praller Sonne bis über 60 Grad auf. Dabei wird ein Aufenthalt im Wagen schon ab ungefähr 45 Grad problematisch, weil der menschliche Organismus in diesen Fällen deutlich über das gesunde Maß hinaus belastet wird. Die Folge sind Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Deshalb ganz wichtig: Nie Kinder oder Tiere im Sommer allein im geparkten Auto lassen!

Auch Tieren wird’s bei Hitze im Auto schnell warm

2 – Klimaanlage richtig einstellen

Zum Glück sind die meisten Autos heute mit einer Klimaanlage ausgerüstet. Aber wie stellt man sie optimal ein? Die meisten empfinden im Innenraum Temperaturen zwischen 21 und 23 Grad Celsius als angenehm. Bei extrem heißem Wetter sollte man die Klimaautomatik eventuell etwas höher einstellen, um beim Aussteigen einen Temperaturschock zu vermeiden. Fünf bis sieben Grad unter der Außentemperatur haben sich bewährt. Bei Einstellungen der Klimaanlage von Temperaturen unter 20 Grad drohen Erkältungen, dazu steigt der Benzinverbrauch an. 

3 – Durchlüften, Umluftbetrieb oder Vorklimatisieren

Besonders hohe Anforderungen muss die Klimaanlage direkt nach dem Losfahren erfüllen, wenn der aufgeheizte Innenraum rasch heruntergekühlt werden soll. Deshalb sollte das Auto vor dem Start gut durchgelüftet werden. Bei manchen Wagen lassen sich alle Seitenscheiben mit der Fernbedienung absenken, bevor der Fahrer das Auto erreicht. Anschließend kann man die Technik unterstützen, indem während der ersten Kilometer in den Umluftbetrieb geschaltet wird: Dann braucht das System nicht auch noch warme Frischluft von außen zu temperieren.

4 – Fitness für den Fahrer

Ausreichendes Trinken ist bei Hitze besonders wichtig, insbesondere auf längeren Autofahrten. Denn wer dehydriert ist, kann sich meist schlechter konzentrieren – und das birgt Gefahren für die Verkehrssicherheit. Regelmäßige Pausen helfen ebenfalls dabei, die Fitness fürs Autofahren zu erhalten.

5 – Achtung UV-Strahlung

Der hohe Anteil an UV-Strahlung im intensiven Sonnenlicht ist ein weiteres Risiko beim Autofahren im Sommer. Gerade auf langen Strecken wie der Fahrt in den Urlaub empfiehlt sich deshalb ein Sonnenschutz für Kinder an den hinteren Seitenfensterscheiben und der Heckscheibe. Es gibt verschiedene technische Lösungen wie Sonnenblenden mit Saugnäpfen, Rollos oder vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) zugelassene Folierungen. Eine individuelle Beratung vor dem Kauf ist sinnvoll. 

Tolle Sommerferien wünscht die GTÜ – und am Steuer immer einen kühlen Kopf bewahren!

Sonnenschutz nicht vergessen

GTÜ startet durch mit neuer Dreierspitze

Dr. Frederik Schmidt zum Geschäftsführer bestellt

Zu dritt auf Erfolgskurs: Die neue GTÜ-Geschäftsführung (v.l.: Dr. Frederik Schmidt, Gabriele Schmidt-Rauße, Thomas Emmert)

So funktioniert ein gelungener Generationswechsel an der Unternehmensspitze: Die GTÜ hat zum 1. Juli 2023 den Juristen Dr. Frederik Schmidt als Geschäftsführer bestellt. Er wird unter anderem das amtliche Geschäft verantworten. Künftig leitet er die Prüforganisation gemeinsam mit der Diplomingenieurin Gabriele Schmidt-Rauße sowie dem Diplomkaufmann und Diplominformatiker Thomas Emmert. Beide sind bereits zum 1. Oktober 2022 als Geschäftsführer der GTÜ bestellt worden. 

Die Mischung stimmt

Die Gesellschafterversammlung der GTÜ zeigt sich mit der Neuaufstellung der Geschäftsführung sehr zufrieden. Ihr Vorsitzender Martin Schmelcher sagt: „Wir haben eine gute Mischung aus interner und externer Expertise gefunden – mit drei unterschiedlichen Charakteren, die sehr gut zusammen harmonieren und viele neue Impulse setzen.“ Diese positive Aufbruchstimmung passt zu den Chancen und Herausforderungen, die sich für die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland derzeit ergeben.

Trio mit umfangreichem Wissen

Neben der erfahrenen GTÜ-Führungskraft Dr. Frederik Schmidt bringen die beiden anderen Geschäftsführer ihr umfangreiches Wissen von außerhalb in die Prüforganisation ein: Gabriele Schmidt-Rauße hat unter anderem Prüf- und Zertifizierungsorganisationen verantwortet, Thomas Emmert ist als Geschäftsführer im Mobilitäts- und IT-Bereich sowie als Strategie- und Managementberater tätig gewesen.

Bewährte Führungskraft

Der Rechtsanwalt Dr. Frederik Schmidt trat 2011 in die GTÜ ein und wurde fünf Jahre später Mitglied des Verwaltungsrates des Tochterunternehmens GTÜ-ATEEL AG. Im Jahr 2017 übernahm er die Leitung des Bereichs Recht und Politik der GTÜ. Bereits im April 2022 erhielt er Prokura und wurde Teil der Geschäftsleitung. Von Juni 2022 an übernahm er schrittweise die Verantwortung für weitere operative Bereiche der GTÜ, unter anderem die GTÜ Prüfmittelservice GmbH

Eng begleitet wurde die Neuaufstellung der GTÜ-Spitze von dem ehemaligen Geschäftsführer Robert Köstler. Dieser hatte zum Jahresende 2022 sein Mandat niedergelegt und wurde im Mai 2023 von der GTÜ, Partnern, Weggefährten und den Gesellschaftern feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

Kleine Autoträume ganz groß

Zum 70. Geburtstag von Matchbox

 Rot ist die Liebe – auch zu Matchbox-Autos (Fotos: Peter Thomas)

Zugegeben, die sprichwörtliche Größe einer Streichholzschachtel hat die britische Kultmarke Matchbox längst übertroffen, aber auch das passt ja zum Trend, der auf den Straßen zu beobachten ist. 70 Jahre jung wird Matchbox und ist noch immer aus keinem Kinderzimmer wegzudenken. Viele nehmen nicht bloß die Erinnerungen, sondern auch die kleinen Autos mit ins Erwachsenenleben.

Manchmal hilft ein bisschen Farbe

„Ein Opel Diplomat A“, strahlt Diplomingenieur Thorsten Mahr und nimmt unseren V8-Klassiker genau in den Blick. Ursprünglich wurde die Luxuslimousine der Marke mit dem Blitz im Jahr 1970 in Goldmetallic-Lackierung ausgeliefert. Zuletzt war die schillernde Farbhaut aber arg matt und zerkratzt, das Fahrwerk lädiert und die Frontscheibe nicht mehr ganz frisch. Heute steht der Oldtimer in neuem rotem Lack da. Die Leichtmetallräder sind ebenso nachgerüstet wie die Achsen, dafür fehlt die damals serienmäßige Anhängerkupplung. Matchbox-Tuning.

Vom kleinen zum großen Maßstab

Mahr hat das gleiche Baujahr wie der Klassiker, dem er gerade unter die Motorhaube schaut. Dort glänzt der mächtige 5,4-Liter-V8, der 1965 im Diplomat Coupé Premiere hatte und ab 1966 auf Wunsch auch in der Limousine zu haben war. Mit Opel-Oldtimern kennt sich der 52 Jahre alte GTÜ-Prüfingenieur bestens aus: „Faszination seit der Kindheit“, sagt er. Das drückt auch der Standort seiner Prüfstelle aus: Die denkmalgeschützte ehemalige Caltex-Tankstelle mit dem ikonischen, markant geschwungenen Spannbetondach liegt in direkter Nachbarschaft zum Rüsselsheimer Werk des Automobilherstellers.

Maximale Punktzahl für die Miniaturen: Prüfingenieur Thorsten Mahr

Ein Fuhrpark automobiler Kinderträume

2008 hat Mahr den Standort eröffnet, zu dessen Leistungen auch Oldtimergutachten gehören. Unser Diplomat wird allerdings heute keines bekommen. Denn es handelt sich nicht um ein Auto in realer Größe, sondern eine Matchbox-Miniatur. 1966 kam das Modell in der klassischen Serie „1-75“ der Zinkdruckguss-Miniaturen auf den Markt, Sammler führen es heute als Katalognummer 36 C. 1970 wurde das Modell letztmals hergestellt, unser Diplomat stammt aus diesem finalen Baujahr. Er gehört zu einem ganzen Fuhrpark automobiler Kinderträume, die meisten davon in Maßstäben zwischen 1:76 und 1:50 von Herstellern wie Corgi, Dinky, Majorette, Matchbox, Mattel und Siku.

Der erfolgreichste Autohersteller der Welt

Der britische Hersteller Lesney war eigentlich auf die Fertigung von Zulieferteilen für die britische Automobilindustrie spezialisiert. Dann kamen zwei Ereignisse 1953 zusammen und sorgten für die zündende Idee der Matchbox-Fahrzeuge: Lesney-Mitinhaber John William Odell, genannt Jack, baute für seine Tochter eine kleine Straßenwalze als Spielzeug. Das Modell war winzig, denn in der von dem Mädchen besuchten Schule durften die Kinder nur solche Spielsachen mitbringen, die in eine Streichholzschachtel („Matchbox“) passten.

Eine Kutsche für die Queen

Im selben Jahr hatten die Metalldruckguss-Profis ein Kutschenmodell samt Pferden zur Krönung der jungen Queen Elizabeth II. auf den Markt gebracht. Mehr als eine Million Exemplare der 11,8 Zentimeter langen Miniatur („Small Coronation Coach“) wurden verkauft. Es war ein Coup für Lesney, der zugleich das Markpotenzial für Verkehrsmodelle deutlich machte. So entstand schließlich ebenfalls 1953 eine eigene Serie von Spielzeugfahrzeugen in Metalldruckgusstechnik, die in streichholzschachtelähnlichen Kartons verpackt wurden – die Marke Matchbox war geboren.

Die Konkurrenz kommt auch aus Deutschland

Lesney war nicht der erste Hersteller von Spielzeugautos, die im Zinkdruckgussverfahren („Die Cast“) hergestellt wurden: Der legendäre britische Spielzeugkonzern Meccano lancierte bereits 1934 seine „Dinky Toys“. Ab den 1950er-Jahren wurde die Konkurrenz schnell größer. Corgi Toys aus Großbritannien erschienen 1956, Siku aus Deutschland startete mit seinen Zinkdruckgussmodellen im Jahr 1963 und die „Hot Wheels“ des US-amerikanischen Herstellers Mattel sorgten 1968 für eine technische wie ästhetische Revolution im Markt.

Hüpfende Motorblöcke

Die ersten Matchbox-Personenwagen hatten vor allem britische Vorbilder wie Land Rover (1955), Vauxhall Cresta (1956), Austin A50, Ford Perfect, Jaguar XK 140 und MG T-Type (alle 1957). Schnell kamen auch Marken aus vielen anderen Ländern dazu. Dazu fuhren frei erfundene Miniaturen ins Portfolio – ästhetisch recht laut, farbenfroh lackiert und oft mit einem mächtigen silbernen Motorblock versehen. Für die jungen Besitzer der Spielzeugautos war die Funktion mindestens so wichtig wie das eventuelle Vorbild. Dafür standen die Leichtlaufachsen „Superfast“ und die „Rola-Matic“-Funktionen. So nannte es Matchbox, wenn die Räder der Miniatur in Fahrt verschiedene Mechaniken antrieben: Zum Beispiel die Drehplattform auf der Ladefläche eines Safari-Pick-up oder auf-und ab hüpfende Motorblöcke.

Mattel wird zum Retter

Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhundert erging es Matchbox dann wie vielen realen britischen Automarken – 1982 meldete Lesney Insolvenz an, Matchbox wurde mehrfach verkauft. Rettung kam schließlich von der Konkurrenz: 1997 übernahm Mattel, Hersteller der „Hot Wheels“, die britische Traditionsmarke. Mittlerweile hat das US-Unternehmen sogar wieder Pappboxen für einen Teil der Produkte eingeführt. Und zum 70. Matchbox-Geburtstag gibt es eine Reihe von Sondermodellen.

Prüfingenieur im Maßstab 1:71?

Und was ist mit den klassischen Matchbox-Miniaturen der vergangenen Jahrzehnte? Sie werden von einer internationalen Sammlerszene geschätzt. Die Königsdisziplin sind dabei optimal erhaltene Fahrzeuge mit originaler Verpackung. Aber es gibt auch viele Matchbox-Fans, die Spaß am Restaurieren ihrer Klassiker haben – entweder streng nach Vorbild oder mit viel Fantasie. Dabei helfen zahlreiche Hersteller von Ersatz- und Tuning-Teilen sowie Online-Tutorials. So kam auch unser Opel Diplomat zu neuem Glanz. Wenn es jetzt noch einen GTÜ-Prüfingenieur im Maßstab 1:71 geben würde, käme das Oldtimergutachten für den V8-Klassiker zustande.