Verjüngungskur für einen alten Porsche

Auch ein Porsche 928 kommt nicht um die Hauptuntersuchung herum.

In der Prüfhalle beim GTÜ-Partner Stoll + Kollegen wird der 928 gründlich durchgecheckt.

Der 928 von GTÜ Classic bei der Hauptuntersuchung.

Auch wenn er stolz und stilvoll den Schriftzug der GTÜ auf seinen Seitenpartien trägt, kommt der Porsche 928 nicht um die Hauptuntersuchung herum. Ehrensache, dass die Prüfingenieure beim GTÜ-Partner Stoll + Kollegen in Sindelfingen besonders genau hinsehen bei diesem Auto. Sie kennen sich bestens aus mit älteren Fahrzeugen. Der Neuzugang im Fuhrpark von GTÜ Classic wiederum soll sich keine Blöße geben, deshalb ist er zuvor über anderthalb Jahre lang liebevoll und aufwändig restauriert worden. „Dass wir alle Verschleißteile ersetzen mussten, bringt das Alter mit sich“, sagt Classic-Referent Martin Gassl über den Porsche Baujahr 1978, „ein besonderes Augenmerk galt auch der Lichttechnik.“ Sicher ist sicher.

Die Jagd nach dem Lüftungsschlitz

Anderthalb Jahre lang haben sich die Mitarbeiter der GTÜ Classic und externe Experten darum gekümmert, Porsches Reise-Sportwagen wieder in jenen Zustand zu versetzen, den er einst hatte. Die Fahrgestellnummer mit der Endung 00718 weist den Wagen als das 718 Exemplar der Baureihe aus dem ersten Modelljahr aus – ein echter Klassiker also. Eine technische Instandsetzung ist nach dieser langen Zeit nötig, aber kein Lifting oder Tuning. Denn das Ziel ist es, den 928 möglichst originalgetreu wieder auf die Straße zu schicken. Das braucht viel Liebe zum Detail und noch mehr Geduld. „Versuchen Sie mal, 45 Jahre alte Lüftungsschlitze einer Serie mit gerade einmal drei Jahren Bauzeit zu finden“, sagt Martin Gassl, und erklärt seine ausdauernde Motivation: „Irgendwann wird es eine Frage des Ehrgeizes.“ Das GTÜ-Fahrzeugarchiv lieferte bei der Recherche nach den korrekten Teilenummern gute Dienste. Und wieder ein Puzzlestückchen mehr hin zum ursprünglichen Glanz. Jetzt noch einen Sattler finden, der die Bezüge mit dem Pascha-Muster aufarbeiten kann, dann wäre auch innen fast alles wieder auf altem, neuem Stand.

100.000-Kilometer-Test steht bevor

Wie gut, dass der Kilometerzähler damals schon sechs Stellen umfasste. Mit seinen bisher gefahrenen 98.210 km wird der weiße Porsche garantiert den berühmten 100.000-Kilometer-Test in Diensten der GTÜ absolvieren. Alles eine Frage des Antriebs. Der Achtzylinder hatte nach der ersten Untersuchung zwar keinerlei Ölverluste aufgewiesen, dennoch wurde eine komplette Motoren-Revision in Auftrag gegeben. In diesem Alter weiß man nie. „Die Maschine wirkt wieder, als käme sie direkt aus der Produktionslinie“, sagt der Classic-Referent stolz, „wir haben von den Technikern grundsätzliche eine gute Substanz bescheinigt bekommen.“ Das galt auch generell für die Karosserie, der Zahn der Zeit war auch hier äußerst gnädig, und somit war die Basis für ein erneuertes Lackkleid in der Originalfarbe R4R4 – Grandprix-Weiß gegeben.

Was für ein Zustand!

Eine weitere angenehme Überraschung gab es bei der gründlichen Durchsicht des 928 in GTÜ-Besitz: Im Kofferraum fand sich noch das komplette Original-Zubehör samt Ersatzrad mit Kompressor. Wäre es nicht um eine HU gegangen, sondern um ein Wertgutachten für historische Fahrzeuge, hätten die Prüfingenieure „guter Zustand“ eintragen können – und die Marktwertanalyse würde wohl bei knapp über 35.000 Euro liegen. Zum Vergleich: der Neupreis lag bei 60.780 D-Mark.

Mit der GTÜ auf Steffis Spuren

Unterstützung von Nachwuchssportlern hat Tradition

Als Partnerbetrieb des Spitzensports engagiert sich die GTÜ seit vielen Jahren im Rahmen der Förderung ambitionierter, junger Athleten – die Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg schätzt die Stuttgarter Prüforganisation daher als verlässlichen Partner. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte GTÜ-Personalleiterin Geraldine Westphal einen Scheck über 2400 Euro an Kristin Redanz, Geschäftsführerin der Stiftung, übergeben.

In Steffis Fußstapfen

Eine der geförderten Sportlerinnen ist Valentina Steiner aus Remseck. Sie trat mit neun beim Porsche-Mini-Grand-Prix an, wurde Süddeutsche Meisterin und kämpft um die Aufnahme in das Bundesliga-Team des TEC Waldau und das Porsche Junior Team des DTB. Mit 17 gilt es für Valentina, Leistungssport und Gymnasium erfolgreich zu kombinieren. Natürlich weiß sie um die große Tradition Baden-Württembergs im Tennis – Steffi Graf aus Brühl schaffte den Sprung an die Weltspitze, gewann 22 Grand-Slam-Turniere und Gold bei Olympia. Ihre Profi-Karriere hat übrigens in Stuttgart ihren Anfang genommen.

Für Valentina Steiner wäre ein Start bei einem der großen Turniere ein nächster Schritt. Damit sich solche Träume und Ziele verwirklichen lassen, bleibt die GTÜ Unterstützer von OlympiaNachwuchs.   

Nachwuchstalent Valentina Steiner (l.) mit Kristin Redanz (Geschäftsführerin OlympiaNachwuchs) Bild: LSVBW

Exzellente Schräglage

Spannende Motorradveranstaltung für die GTÜ

Von wegen Ende Gelände… hier geht es erst richtig los

Akademiker unter sich: Die KTM-Riders Academy des erfahrenen Motorradtrainers Klaus Schwabe steht für zweiradspezifisches Knowhow und qualifizierte Motorradlehrgänge. Inzwischen hat auch die GTÜ-Akademie die Schräglagen- und Serpentinentrainings mit in ihrem Programm. Zuletzt hatten zehn GTÜ-Partner im Rahmen einer Schulung im österreichischen Mattighofen die Möglichkeit, umfassende Einblicke in die aktuelle Technik bei Motorrädern zu erhalten.

Reichlich Tech-Talk

In der KTM-Motorhall im oberösterreichischen Innviertel wurde den Teilnehmern viel geboten: Neben einer umfangreichen Führung durch die gesamte Fahrzeughistorie und -Technik der Marke folgte als Highlight ein zweitstündiger Tech-Talk mit Mitarbeitern der Entwicklungsabteilung. Das Schnittmodell einer Superduke 1290 R unterstützte nicht nur den effektiven Wissenstransfer, sondern offenbarte auch die ein oder andere überraschende Erkenntnis.

Blick ins Allerheiligste

Die KTM-Mitarbeiter in Mattighofen hatten große Freude am Austausch mit den KFZ-Spezialisten aus Deutschland. Daher ließen sie es sich nicht nehmen, ihre Kollegen einen Blick ins Allerheiligste werfen zu lassen. Prototypen-Motorräder, Weltmeistermaschinen und allerlei Kuriositäten, wie zum Beispiel das Trainingsmotorrad von Walter Röhrl, konnten bestaunt werden. Eine Führung durch die ansonsten hermetisch abgeschirmte Factory-Racing-Abteilung schloss sich an. Die Seminarbesucher dürfen nun von sich behaupten, zu den Wenigen zu gehören, die bei der Montage eines aktuellen Moto-GP-Bikes zugegen gewesen sind.

Die Schatzkammer von KTM

Hochkarätiger Wissenstransfer

Ein Fachvortrag des Referenten, der gewohnt locker und fachkompetent über Themen wie Fahrerassistenz, Fahrdynamik oder Diagnosetechnik dozierte, bildete am zweiten Tag den Abschluss des ereignisreichen Lehrgangs in Österreich. Beim Thema Aufsassenschutz durfte ein Teilnehmer sprichwörtlich am eigenen Leib die Zündung einer Airbagweste erleben. Motorräder zur Fahrzeugdiagnose im Rahmen des Seminars standen ausgiebig zur Verfügung. „Eine optimale Verbindung von hochkarätigem Wissenstransfer und begeisternder Motorradtechnik“, schwärmt Günther Menzel, Fachgruppenleiter Freiwirtschaft in der GTÜ-Akademie.

Lehrgang erfolgreich absolviert (4.v.r.: Günther Menzel, Fachgruppenleiter GTÜ-Akademie)