Fahrlehrer setzen auf die GTÜ

Eindrücke vom 9. Deutschen Fahrlehrerkongress

Fahrsicherheit der Zukunft: Das vorherrschende Thema beim diesjährigen Branchentreff (Bilder: © TECVIA/Sarah Jabs)

Endlich allein am Steuer sitzen – viele (meist) junge Menschen können diesen Tag kaum abwarten. Das Auto verkörpert immer noch Freiheit und Unabhängigkeit. Trotz zum Teil enormer Führerscheinkosten, die im Schnitt zwischen 3.000 und 4.000 Euro liegen, sind die Fahrschulen voll. Aber es braucht aufgrund des Fachkräftemangels und der Wartezeiten für die Prüfungen viel Geduld. Ein großes Thema auch beim Deutschen Fahrlehrerkongress.

Viel mehr als nur Fahrsicherheit

Schauplatz des Branchentreffs war auch 2023 wieder das Berliner „Estrel“-Hotel. Zum neunten Mal tauschten sich Fahrlehrer über drei Tage hinweg in der Hauptstadt aus. Bei den lebendigen, professionellen und spannenden Dialogen ging es vorrangig um die Fahrsicherheit. Aber in den Vorträgen wurde auch das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben sowie Selbstentwicklung im Job thematisiert.
Ein wichtiger Punkt, der die Branche bewegt, ist beispielsweise die Ausbildung der Zukunft in Hinblick auf automatisierte Fahrfunktionen und alternative Antriebsformen. Eine davon ist die E-Mobilität, deren Rolle in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wurde im Vortrag mit dem Titel „Wie werden wir in Zukunft leben?“ von Prof. Dr. Timo Leukefeld näher betrachtet.
Auch die gestiegenen Anforderungen bezüglich der Kompetenzen von Fahrlehrern wurden diskutiert, hier betonte Fahrlehrer und Mental Coach Christian Lottermann die Bedeutung von Emotionen sowie deren richtige Deutung, beispielsweise bei Prüfungsangst.

Abendlicher Austausch

Unnötige Wartezeiten, hohe Kosten

Immer wieder kamen die zum Teil nach wie vor langen Wartezeiten bis zur praktischen Prüfung zur Sprache. Je nach Region müssen Führerscheinanwärter momentan mehrere Monate Geduld aufbringen. In dieser Zeit investieren die im Grunde bereits prüfungsreifen Kandidaten in weitere Fahrstunden, um nicht aus der Übung zu kommen. So kommen schnell Beträge bis zu 5.000 Euro zusammen. Neben Personalmangel bei den Wettbewerbern, die sich derzeit das Monopol auf die Fahrerlaubnisprüfungen teilen, spielt auch die hohe Durchfallquote der Prüflinge im ersten Anlauf eine Rolle.

Die GTÜ zeigt Präsenz

Die GTÜ steht bereit, hier personell Abhilfe zu leisten, um dem Mangel an Fahrprüferinnen und Fahrprüfern im Land entgegenzuwirken, damit Führerscheinanwärter schneller ans Ziel kommen. Seit Längerem schon untermauert die GTÜ deshalb ihren Anspruch, in das Feld der Fahrerlaubnisprüfungen einzusteigen. Beim Kongress zeigte die Stuttgarter Prüforganisation bereits deutlich Präsenz: Unübersehbar waren die rot-weiß gebrandeten Stuhlhussen im Saal, die umgehend Gesprächsthema wurden.

In der Branche bereits deutlich sichtbar: die GTÜ

GTÜ prüft den stärksten in Serie produzierten Traktor der Welt

778 PS Maximalleistung beeindrucken

GTÜ-Partner und Unterschriftsberechtigter des Technischen Dienstes der GTÜ Hermann Lechner mit dem „Quadtrac 715“ (Bild: CNH Industrial)

Markante Motorhaube, hoher Fahrkomfort durch eine 4-Punkt-Kabinenfederung, optimiertes Beleuchtungskonzept mit integrierter LED-Beleuchtung, ein verbessertes Soundsystem und eine Leistung von sage und schreibe 778 PS. Das neue Traktormodell „Quadtrac 715“ von Case IH überzeugt auf ganzer Linie.
Der Hersteller betont, dass bei der Entwicklung neben Leistung und Effizienz auch Bodenschonung eine große Rolle spielte – das perfekte Gesamtpaket für Landwirtschaftsbetriebe.

Traktoren im Prüfgeschäft

GTÜ-Partner und Unterschriftsberechtigter des Technischen Dienstes der GTÜ Hermann Lechner hatte die Aufgabe, für den beeindruckenden Schlepper, der zufällig auch die zur GTÜ passende Farbe aufweist, die Typgenehmigung durchzuführen. Eine Typgenehmigung wird zum Beispiel dann fällig, wenn ein neues Fahrzeug auf den Markt gebracht wird und zum Betrieb im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden soll. Dann stehen eine ganze Reihe von Gutachten für die Genehmigung an. Der Technische Dienst der GTÜ steht hier mit seinen Expertinnen und Experten zur Verfügung und erstellt die notwendigen Gutachten.

Darüber hinaus gehört zum klassischen Prüfgeschäft der GTÜ-Partnerbüros gerade in ländlichen Regionen auch zahlreiche landwirtschaftliche Fahrzeuge – denn auch in diesem Bereich hat technische Sicherheit große Priorität.
Auf der Fachmesse AgriTechnika, die vom 12.-18. November 2023 in Hannover stattfindet, wird die neueste Case IH-Zugmaschine inmitten weiterer technischer Innovationen europaweit erstmalig präsentiert. 

Jobtickets machen für viele Sinn

GTÜ unterstützt die Alternativen

In urbanen Regionen oft schneller: öffentliche Verkehrsmittel

Berufsverkehr, das klingt so harmlos. Oft aber wird der Weg mit dem Auto von und zur Arbeitsstelle von Zeitverlust, CO²-Belastung und hohen Spritpreisen begleitet. Je nach Wohnort und Arbeitsstelle sprechen daher einige Argumente für öffentliche Verkehrsmittel. Viele Arbeitgeber – so auch die GTÜ – unterstützen das von einigen Verkehrsverbünden angebotene „Job Ticket“-Programm, um die Nutzung von Bus und Bahn für Ihre Mitarbeiter attraktiv zu machen. So gibt die GTÜ einen Zuschuss in Höhe von 17,55 Euro pro Monat, der dann beispielsweise für das Deutschlandticket genutzt werden kann.

Das Ticket spart auch Nerven

Vor allem Auszubildende der GTÜ nutzen mehrheitlich öffentliche Verkehrsmittel, um in die Unternehmenszentrale oder zur Berufsschule zu gelangen. Wie Amelia (21), Auszubildende im ersten Lehrjahr bei der GTÜ. Sie lebt in Kernen im Remstal, etwa 25 Kilometer quer durch die Stadt von der GTÜ am Stuttgarter Fasanenhof entfernt. Obwohl sie ein Auto besitzt, fährt sie mit der U-Bahn zur Arbeit – das spart nicht nur Sprit im morgendlichen Dauerstau, sondern auch Nerven. Viel länger ist sie in den Stoßzeiten auch nicht unterwegs.

Nicht immer ist die Bahn schneller

Franziska (21), ist im dritten Lehrjahr Auszubildende und lebt nicht weit vom Fasanenhof in einer ländlichen Region. Sie bevorzugt ihr eigenes Auto, um in die Firma zu gelangen, weil es von ihrem Heimatort keine vorteilhafte Anbindung gibt und der Anfahrtsweg dreimal so lang wäre. Solche umständlichen Verbindungen und der damit verbundene Zeitverlust durch Warten oder Umsteigen gehört zu den Hauptgründen, warum viele Arbeitnehmer nach wie vor mit dem Auto zur Arbeit kommen und dafür Stau, Parkplatzsuche und höhere Kosten in Kauf nehmen. Wer beispielsweise im Krankenhaus oder in der Gastronomie arbeitet, dem fehlt zu bestimmten Tages- bzw. Nachtzeiten ohnehin die Ausweichmöglichkeit.

Unabhängig von Fahrplänen

Mobilität ist individuell

Auch in ländlichen Regionen oder Orten ohne direkten Bahnanschluss ist das Auto nach wie vor unverzichtbar. In Berufen mit Schichtdienst sowieso, da selbst in urbanen Gebieten nicht zu jeder Uhrzeit ein Bus oder eine U-Bahn fahren kann. Verspätungen, Ausfälle und Umleitungen durch die immer häufiger notwendig werdenden Gleisbauarbeiten nerven zusätzlich.
Eine Schwarz-Weiß-Denke hilft in der individuellen Mobilität daher nicht weiter: Vielmehr ist es eine individuelle Entscheidung, getrieben gleichermaßen von Vernunft und Umständen. Wer aber Alternativen hat, der nutzt sie meistens auch.