„auto, motor und sport“ stellt die Systemfrage

Die GTÜ-Position zu den Fahrerlaubnisprüfungen trifft auf ein breites Medienecho.

Die Zeitschrift „auto motor und sport“, immer noch das Flaggschiff der Automobilmedien hierzulande, hat die von der GTÜ und den Fahrlehrerverbänden angestoßene Monopoldebatte unter der Überschrift „Lange Wartezeit auf Fahrprüfung – wer ist schuld?“ aufgegriffen. Das Magazin kommt zu dem Schluss: „Die Corona-Pandemie ist ein Grund dafür, dass Fahrschüler derzeit lange auf Termine für die praktische Prüfung warten müssen. Es gibt aber noch weitere, tief im System verankerte Ursachen. Fällt deshalb langfristig das Fahrerlaubnisprüfungs-Monopol von TÜV und Dekra?“

Robert Köstler kann schnelle Entspannung versprechen

Mit Verweis auf Paragraf 10 des Kraftfahrsachverständigengesetzes (KfSachvG) erklärt das Blatt noch einmal, dass ein Bundesland jeweils nur eine Technische Prüfstelle (TP) beauftragen darf. Zwei Organisationen teilen sich bisher die Aufträge – je nach Bundesland führt entweder der TÜV oder die Dekra den Auftrag aus. Die Ansicht der Redakteure: „Eine Öffnung des Kraftfahrsachverständigengesetzes könnte langfristig zu kürzeren Wartezeiten führen.“ Dabei kommt der Vorschlag von GTÜ-Geschäftsführer Robert Köstler ins Spiel. Er schlägt vor, für eine kurzfristige Entspannung die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) so anzupassen, dass nicht nur amtlich anerkannte Sachverständige die Prüfungen abnehmen dürfen, sondern auch Technische Prüfingenieure mit einer vergleichbaren Ausbildung. Langfristig müsste aber auch das Kraftfahrsachverständigengesetz angepasst werden, denn das Monopol der Technischen Prüfstellen habe sich überholt.

Höherer Zeitaufwand, noch weniger Prüfungsplätze

In der „Frankfurter Neuen Presse“ schildert der Fahrschulbetreiber Michael Knab seinen Frust über den Umgang mit den Fahrerlaubnisprüfungen im Alltag und über die Verzögerungen der letzten Monate. Aufgrund der Engpässe sei es dazu gekommen, dass fertig ausgebildete Schüler zusätzliche Fahrstunden nehmen mussten, um die Wartezeit bis zu ihrem Prüfungstermin zu überbrücken. Neue Richtlinien, die eine digitale Bewertung durch den Prüfer vorsehen, hätten wegen des höheren Zeitaufwands zu einer weiteren Verringerung der Prüfungsplätze um 20 Prozent geführt.

Von Frankfurt bis Lübeck werden Missstände angeprangert

„Fahrschulen in Bedrängnis; Mangel an TÜV-Personal führt dazu, dass auf die Prüfung bis acht Wochen gewartet werden muss“, prangern die Lübecker Nachrichten Anfang November an. Auch die „Frankfurter Rundschau“ titelt immer noch: „Stau bei den Prüfungen“. Zitiert wird in den Berichten auch Fahrschulvertreter Rainer Zeltwanger, der plakativ vorrechnet, was an Mehrkosten auf wartende Fahrschüler zukommt: „Sie müssen während der Wartezeit zweimal die Woche eine Doppelstunde nehmen. Jede einzelne Fahrstunde kostet etwa 60 Euro.“ Zu dem Personalmangel und seinen dramatischen Auswirkungen hat Zeltwanger eine klare Meinung: „Ein Unding.“

Fahrlehrerkongress: Die GTÜ zeigt Flagge

Die Diskussion um das Führerscheinmonopol polarisiert auch beim Deutschen Fahrlehrerkongress.

Michael Risch kümmert sich als Leiter der GTÜ-Akademie um Aus- und Weiterbildung, er ist es gewohnt, fachlich und sachlich zu argumentieren und tief auch in komplizierte Materien einzutauchen. Zudem ist er nicht nur ein zukunftsorientierter, sondern auch ein kommunikativer Mensch. In Summe war der Experte, der über mehr als ein Vierteljahrhundert Erfahrung im Prüfwesen generell und explizit auch bei den Fahrerlaubnisprüfungen verweisen kann, genau der richtige Vertreter der GTÜ beim 8. Deutschen Fahrlehrerkongress.

Der Teppich ist blau, das Logo rot

Beim wichtigen Branchentreff im Berliner Hotel Estrel zeigte die GTÜ als Partner der Veranstaltung wortwörtlich Flagge. Und was in Hollywood der rote Teppich ist, war in der Bundeshauptstadt das blaue Pendant – das rote GTÜ-Logo hob sich darauf bestens ab und wies den Laufweg zu den vielen Veranstaltungen während der zweitägigen Tagung.

Überzeugende Argumentationen

Die maßgeblich von der GTÜ angestoßene Diskussion um den Fall des Fahrerlaubnismonopols hat längst auf weite Teile der Fahrschulbesitzer und Fahrlehrer übergegriffen. Am runden Tisch und in den Ausstellerhallen konnte Michael Risch die Position noch einmal klar machen und argumentativ untermauern. Der Versuch, eine Öffnung des Wettbewerbs mit einer Gefährdung der Verkehrssicherheit gleichzusetzen, lief daher ins Leere.

Den Fahrschulen und -schülern kann geholfen werden

Das beste Argument für eine Deregulierung auch der Personenprüfungen ist ein Blick in die jüngere Historie. Bei der Öffnung der Hauptuntersuchungen oder der Einzelabnahmen und Vollgutachten für den Wettbewerb wurden von den Platzhirschen ähnliche Bedenken vorgebracht wie jetzt wieder. Allein, sie waren haltlos. Bei einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung, wie die GTÜ sie bietet, ist die Qualität gewährleistet. Das beweisen immer wieder verdeckte Vergleichstests der Behörden. Unbestreitbar ist der Vorteil für die Kunden, gerade die der Fahrschulen: sie haben eine größere Auswahl, die zwangsläufig auch zu einer weit schnelleren Prüfung und Bearbeitung führt. Der momentane Terminstau kratzt vor allem an der Fahrschulbranche, die ohnehin gerade stark im Umbruch ist.

Mercedes auf dem Weg zum Kilometer-Millionär

Die Story zum Podcast: GTÜ-Partner Ulrich Schellack prüft einen Mercedes mit 976.124 Kilometern auf dem Tacho.

Ein Fast-Millionär in der Prüfstelle im westfälischen Halle

Nicht mehr lange, und Markus Fortmeier ist Millionär. Genauer gesagt: Kilometer-Millionär. Gut 960.000 hat sein gebraucht gekaufter Mercedes 300 SE auf dem Tacho. Klingt wie ein Schreib- oder Rechenfehler, ist es aber nicht. Das lässt sich sogar amtlich bestätigen. GTÜ-Partner Ulrich Schellack aus Halle in Westfalen hatte das seltene Stück in seiner Prüfstelle, um ein H-Kennzeichen zu vergeben.

Fit wie vor 30 Jahren

Dazu muss ein Fahrzeug 30 Jahre alt sein, und einen „kulturhistorischen Wert“ besitzen. Bei dieser S-Klasse, scheckheftgepflegt aus erster Hand erworben und mit dem Original-Motor ausgerüstet, ist das kein Problem. Schellack und Fortmeier gehen gemeinsam auf Probefahrt. Beide schwärmen über den Zustand des Fahrzeugs: „Toll gealtert!“

Das Vier-Augen-Prinzip von Prüfer und Besitzer

Die große Story gibt’s auf die Ohren

Rund um den ebenso historischen wie noch aktuellen Mercedes gibt es viele schöne Geschichten. Die werden dem Oldtimer-Experten Karsten Arndt erzählt, der daraus einen Beitrag für seinen beliebten Podcast „Alte Schule“ gemacht hat, der in dieser Woche online gegangen und hier abrufbar ist.

Auch mit einem Vorurteil kann GTÜ-Experte Ulrich Schellack aufräumen, der dem Mercedes die begehrte grüne Plakette verleihen konnte: H-Kennzeichen haben keine jährliche Kilometerbegrenzung. Der Million steht also nichts mehr im Weg…