- 19. Dezember 2024
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
Ein starker Partner für die Zukunft: GTÜ feiert 15 Jahre Technischen Dienst
Am 23. Dezember 2009 wurde die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) als Technischer Dienst benannt – ein Meilenstein. „Seitdem prüfen die Experten des Technischen Dienstes, ob Einzelfahrzeuge, Typenreihen oder einzelne Komponenten konform sind zu nationalen und europäischen Zulassungsvorschriften. Ist alles in Ordnung, steht einer Betriebserlaubnis oder EU-Genehmigung nichts im Weg“, erläutert Johannes Pienau, Leiter Technischer Dienst der GTÜ. „Dafür steht unser Motto ‚Wir bringen Ihr Fahrzeug auf die Straße‘.“
Innovation und Vielfalt – die Prüfleistungen
Werkstätten, Autohäuser, Fahrzeughersteller, Kfz-Zulieferer, Importeure oder Privatpersonen greifen auf die Dienstleistungen des Technischen Dienstes zurück. Der Schwerpunkt der GTÜ selbst auf diesem Gebiet liegt hauptsächlich auf Endkunden, also beispielsweise Autohäuser und private Fahrzeughalter. Auf Automobil- und Aufbauhersteller sowie Kfz-Zulieferer hat sich der Technische Dienst ATEEL S.à.r.l. spezialisiert, ein Tochterunternehmen der GTÜ-Gruppe. Das Ziel ist stets, höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards zu gewährleisten.
800 Expertinnen und Experten bundesweit im Einsatz
Hinter dem Erfolg stehen Menschen: Rund 800 Unterschriftsberechtigte des Technischen Dienstes setzen täglich ihr Fachwissen ein. Einer davon ist GTÜ-Partner Patrick Kohl. Er ist seit fast elf Jahren Unterschriftsberechtigter. Was ihm an der Tätigkeit besonders viel Spaß macht? „Sie erfordert eine Kombination aus Technik-Know-how und Rechtswissen. Und es wird nie langweilig – die Bandbreite der Prüfaufgaben ist immens“, sagt er. „So hatte ich mal einen Kunden, der ein Allradmotorrad auf die Straße bringen wollte. Das war eine spannende Sache. Es war tatsächlich in allen Details rechtskonform und damit zulassungsfähig“, freut er sich noch heute.
Durchbruch im Jahr 2019
„Ganz wichtig war eine Gesetzesänderung im Jahr 2019: Seitdem dürfen auch Technische Dienste sogenannte Vollgutachten und Einzelabnahmen erteilen“, erzählt Kohl und verweist damit auf die Begutachtungen gemäß gemäß § 19 StVZO und § 21 StVZO. Wie sich diese auswirke? „Beispielsweise für Tuning-Fans stehen wir seitdem zur Verfügung, um einen aufwendigen Heckspoiler oder andere Anbau- oder Einbauteile zu prüfen.“ Auch die Zulassung selbst ausgebauter Wohnmobile gehört zum Portfolio. Oder Ausnahmegutachten für unüblich große Fahrzeuge, die auf öffentlicher Straße bewegt werden, etwa Mähdrescher. Mitunter unterstützt er die GTÜ-Zentrale bei der Konstruktion verbesserter Prüfmittel, etwa zur Lenkkraftmessung – und liebt solche Tüftelei. „Das sind typische Ingenieursaufgaben. Sie machen einfach Spaß.“
Qualifizierung angehender Unterschriftberechtigter
Man merkt: Patrick Kohl hat Freude an seiner Tätigkeit. Daher ist er auch an der GTÜ-Akademie in der Aus- und Weiterbildung von Unterschriftsberechtigten tätig. „Das ist eine Herzensangelegenheit von mir: Wissen weitergeben und erleben, wie es ankommt und umgesetzt wird.“
Immer am Puls der Zeit
Die Anforderungen an die Fahrzeugtechnik entwickeln sich rasant, und der Technische Dienst der GTÜ bleibt stets am Ball. Zukunftsthemen wie Cyber-Security, Elektromobilität und autonome Systeme sind längst fester Bestandteil der Prüfungen. Unterstützt von modernen Tools wie dem Produktionssystem GTÜ+ und einer hochkompetenten Fachhotline stellt die Prüforganisation sicher, dass auch komplexe Fragestellungen souverän gemeistert werden.
15 Jahre Erfahrung – ein Grund zum Feiern
Das jetzige Jubiläum ist Anlass für einen Rückblick, vor allem jedoch ein Ansporn für die Zukunft. „Der Erfolg basiert auf dem herausragenden Fachwissen der Experten und ihrer Leidenschaft für Service, Qualität und Sicherheit. Mit diesem Engagement wird der Technische Dienst auch in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten – und dafür sorgen, dass Fahrzeuge sicher und zuverlässig unterwegs sind“, sagt Johannes Pienau.