2026 im Überblick: Hauptuntersuchung, Euro 7 und Next Generation eCall – das ändert sich

Von blauer Plakette bis Führerschein-Umtausch: Die wichtigsten Neuerungen für Fahrzeughalter, Unternehmen und Fahrschulen – mit Fokus auf Sicherheit und Umweltschutz im Straßenverkehr.

GTÜ-Prüfingenieur beim Kleben der HU-Plakette für 2028 nach bestandener Hauptuntersuchung an einem Pkw

Führerschein: Frist bis 19. Januar 2026

Wer seinen Führerschein in den Jahren 1999 bis 2001 erhalten hat, muss ihn bis zum 19. Januar 2026 in den fälschungssicheren Kartenführerschein umtauschen. Nach Fristablauf droht bei Kontrollen ein Verwarngeld von zehn Euro. Der neue Führerschein ist 15 Jahre gültig, die Gebühr beträgt 25 Euro. Nächste Etappe: Am 19. Januar 2027 sind Kartenführerscheine dran, die zwischen 2002 und 2004 ausgestellt wurden.

Hauptuntersuchung 2026: Blaue Plakette wird fällig

Alle Fahrzeuge mit blauer HU-Plakette müssen 2026 zur Hauptuntersuchung nach Paragraf 29 StVZO. Nach bestandener Prüfung gibt es die braune Plakette – und der nächste Termin steht 2028 an. Für Neufahrzeuge (Pkw und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen) gilt die Drei-Jahres-Frist, sie erhalten im kommenden Jahr die rosafarbene Plakette. Die HU ist essenziell für die Betriebserlaubnis und ein zentraler Baustein für Sicherheit im Straßenverkehr und Umweltschutz. Gut zu wissen: Das bundesweite Netzwerk der GTÜ-Partner führt die HU in der Regel ohne vorherige Terminvereinbarung durch.

Digitaler Kfz-Schein

Bereits vor einigen Wochen hat das Kraftfahrt-Bundesamt die kostenlose Handy-App „i-Kfz“ veröffentlicht. In ihr lassen sich unter anderem Kfz-Scheine digital hinterlegen. Zudem erinnert sie auf Wunsch an den HU-Termin. Wenn der Fahrzeugschein korrekt hinterlegt ist, genügt bei Verkehrskontrollen innerhalb Deutschlands das Vorzeigen per App – das Papierdokument kann zuhause bleiben. Per QR-Code lässt sich ein Kfz-Schein auch anderen App-Nutzern zur Verfügung stellen, etwa Familienangehörigen, die das Fahrzeug ebenfalls nutzen. „i-Kfz“ ist in den App-Stores zu iOS und Android erhältlich.

Fahrausbildung: digitaler, flexibler – und günstiger?

Für 2026 plant das Bundesverkehrsministerium eine Reform der Ausbildung. Sie würde Fahrschulen neue Spielräume eröffnen und Fahrschülerinnen und Fahrschülern mehr Flexibilität und geringere Kosten geben. Theorieeinheiten könnten künftig per App absolviert werden, auch von zuhause. Die bisherigen Tagesobergrenzen für Theorieunterricht könnten entfallen. Bund und Länder verhandeln außerdem über eine deutliche Reduzierung und Aktualisierung des Fragenkatalogs der theoretischen Prüfung. Die Praxis betreffen die geplanten Änderungen ebenfalls: Teile der Fahrstunden sollen im Simulator stattfinden dürfen, und bei den Sonderfahrten (Nacht, Überland, Autobahn) sind geringere Umfänge im Gespräch.

Euro 7 und Kosten: Umwelt und Geldbeutel im Blick

Ab dem 29. November 2026 startet stufenweise die Abgasnorm Euro 7 für erstmals zugelassene, neu entwickelte Pkw und leichte Transporter. Ab dem 29. November 2027 gilt die Norm für alle neu zugelassenen Fahrzeuge dieser Klassen. Für Busse und schwere Nutzfahrzeuge folgen die Vorgaben ab 2028/2029. Während klassische Grenzwerte weitgehend stabil bleiben, weitet Euro 7 den Fokus: Erfasst werden künftig ultrafeine Partikel ab 10 Nanometer (bei Ottomotoren). Erstmals reguliert sind auch Reifen- und Bremsabrieb – mit EU-weiten Grenzwerten ab 2035. Abgasreinigungssysteme müssen ihre Wirksamkeit über mindestens 160.000 Kilometer oder acht Jahre nachweisen. Für E-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride kommen Haltbarkeitsvorgaben für die Antriebsbatterie hinzu. Manipulationsschutz und Datenkontrolle werden verschärft. Parallel steigt im Zuge der nationalen CO₂-Bepreisung ab Januar 2026 der CO₂-Preis auf 55 bis 65 Euro pro Tonne – spürbare Teuerungen an der Zapfsäule sind zu erwarten. Für rein elektrische Dienstwagen wird die Grenze der „0,25-Regelung“ beim Bruttolistenpreis von 70.000 auf 100.000 Euro angehoben.

Betrieb und Kontrolle: Intelligente Fahrtenschreiber

Ab dem 1. Juli 2026 sind im grenzüberschreitenden gewerblichen Verkehr intelligente Fahrtenschreiber für alle Lkw und Transporter ab 2,5 Tonnen verpflichtend. Das erleichtert Kontrollen, stärkt die Durchsetzung von Lenk- und Ruhezeiten, sorgt für fairen Wettbewerb – und unterstützt die Sicherheit im Straßenverkehr.

Notrufsystem: Next Generation eCall

Ab 2026 erhalten neu entwickelte Pkw und leichte Transporter ihre Typgenehmigung nur noch mit dem „Next Generation eCall“. Das System ersetzt die bisherige 2G-/3G-Technik und erhöht Verfügbarkeit und Genauigkeit. Wichtig für die Praxis: Ab 1. Januar 2027 dürfen keine Neuwagen mehr zugelassen werden, die nicht über den neuen eCall verfügen – ein Plus für Sicherheit im Straßenverkehr, besonders bei schweren Unfällen.

Fazit

2026 bündelt somit zentrale Weichenstellungen: Führerschein-Umtausch bis 19. Januar 2026, HU-Pflicht für Fahrzeuge mit blauer Plakette, dazu der Start von Euro 7 und der Next Generation eCall. Wer Fristen und Prüfungen rechtzeitig plant, bleibt rechtssicher unterwegs und leistet einen Beitrag zu Sicherheit und Umweltschutz – und bei der HU unterstützen die GTÜ-Partner alle motorisierten Verkehrsteilnehmer.

Wenn Straßen zur Rutschbahn werden: So kommen Sie sicher durch den Winter

Frost, Nebel, Blitzeis – die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH warnt vor tückischen Winterfallen im Straßenverkehr und gibt Tipps für eine sichere Fahrt.

Gefahren bereits knapp über dem Gefrierpunkt

Mit den ersten Frostnächten steigt das Unfallrisiko auf Deutschlands Straßen deutlich an. Besonders heimtückisch: Gefährliche Stellen erkennt man erst spät. Brücken, Waldschneisen oder Senken können schon bei Temperaturen knapp über null Grad spiegelglatt sein – und der Übergang von „nass“ zu „eisglatt“ vollzieht sich binnen Sekunden. Die GTÜ rät deshalb zu vorausschauender Fahrweise und sanften Lenk-, Brems- und Gasbewegungen. Bei gefrierendem Regen oder Schneematsch heißt es: Tempo drosseln, Abstand halten und jederzeit auf plötzliche Glätte vorbereitet sein. Schon ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann zum Kontrollverlust führen – und damit zu Gefahr für alle Verkehrsteilnehmenden.

Sehen und gesehen werden

Winterwetter fordert nicht nur Reifen und Bremsen, sondern auch die Sinne. Dichter Schneefall oder Nebel verschlechtern die Sicht erheblich. An klaren Tagen kann die tief stehende Sonne blenden. Saubere Scheiben, ein voller Wischwasserbehälter und funktionierende Wischerblätter sind daher besonders wichtig. Die GTÜ erinnert: „Eisgucklöcher“ sind brandgefährlich. Wer nur ein kleines Sichtfeld freikratzt, gefährdet sich und andere. Deshalb gilt: Alle Glasflächen, inklusive Außenspiegel, müssen vollständig enteist sein – das verlangt nicht allein die Vernunft, sondern auch die Straßenverkehrsordnung.

Reifen, Recht und Restprofil

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Sobald Schnee, Eis oder Reifglätte drohen, sind ausschließlich Reifen mit dem Alpine-Symbol erlaubt (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Seit Oktober 2024 genügt die alte M+S-Kennzeichnung nicht mehr. Die GTÜ empfiehlt ein Restprofil von mindestens vier Millimetern für gute Traktion und kurze Bremswege. Reifen altern selbst ohne große Laufleistung – nach rund sechs Jahren ist ein Austausch ratsam. Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt die Licht- und Reifen-Checks an vielen GTÜ-Prüfstützpunkten. Ein kurzer Check – und ein großes Plus an Sicherheit im Straßenverkehr.

Assistenzsysteme können nicht zaubern

ABS, ESP und Co. können helfen, Unfälle zu vermeiden – aber sie überlisten die Physik nicht. Wer sich blind auf elektronische Helfer verlässt, riskiert böse Überraschungen. Sensoren und Kameras müssen regelmäßig von Eis und Schnee befreit werden, sonst arbeiten sie unzuverlässig. Auch die Batterie verdient Aufmerksamkeit: Heizung, Sitzheizung und Heckscheibenheizung belasten das Bordnetz stark. Startprobleme, flackernde Lichter oder Fehlermeldungen sind deutliche Warnsignale auf eine nachlassende Batterieleistung. Im Zweifel lohnt sich der Check in der Werkstatt, ob eine neue Batterie fällig ist.

Respekt für den Winterdienst

Schneepflüge und Streufahrzeuge sind wahre Helfer auf winterlichen Straßen. Überholmanöver sollten gut überlegt sein. Vor den orangefarbenen Freunden ist die Fahrbahn meist noch erheblich winterlicher als dahinter.

Gefährliche Dachlasten

Zusätzlich drohen von Fahrzeugdächern herabfallende Schnee- und Eisplatten, die zu gefährlichen Geschossen werden können. Auch deswegen ist Abstandhalten wichtig. Wer nicht vor Fahrtantritt das eigene Dach freiräumt, gefährdet andere Verkehrsteilnehmer.

Brennpunkte kennen – Unfälle vermeiden

Besondere Vorsicht ist an Brücken, Rampen, Waldschneisen und Nordhängen geboten. Diese Bereiche kühlen schneller aus und frieren oft zuerst zu. Auch an Ampeln, Kreisverkehren oder Fußgängerüberwegen kann die Oberfläche durch den Verkehr glattpoliert sein. Wer Tempo, Lenkbewegungen und Bremsdruck frühzeitig anpasst, hat bessere Chancen, sicher ans Ziel zu kommen.

Fazit: Vorbereitung ist der beste Unfallschutz

Wer sein Fahrzeug rechtzeitig auf den Winter vorbereitet, reduziert das Risiko erheblich. Dazu gehören geeignete Reifen, saubere Scheiben, funktionierende Lichter und eine intakte Batterie. Die GTÜ empfiehlt, das Auto regelmäßig durchchecken zu lassen – für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und eine sorgenfreie Fahrt durch die kalte Jahreszeit.

Ist ein Check der Autobatterie vor dem Winter sinnvoll?

Eine Frage – eine Antwort

Moderne Starterbatterien in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gelten als wartungsfrei – doch das heißt nicht, dass man sie ignorieren darf. Denn mit den Jahren verlieren Batterien an Spannung. Wer zuverlässig durch den Winter kommen will, sollte sie rechtzeitig prüfen. Ein einfaches Multimeter gibt einen ersten Hinweis: Ist die Batterie voll, (mindestens 12,6 Volt), könnte sie noch die volle Leistung bringen. Startet der Motor jedoch bereits zäh oder flackern Lichter im Leerlauf, sind das eindeutige Anzeichen für eine schwächelnde Batterie, die bereits einige Winter hinter sich hat. Ein kurzer Besuch in der Werkstatt bringt genauere Erkenntnisse: Die Fachleute messen die Startleistung unter Last. Erfüllt die Batterie die Mindestanforderungen nicht mehr, ist der Tausch gegen eine frische Batterie sinnvoll. Denn bei Kälte benötigt der Anlasser mehr Strom, damit bei dem dann zähflüssigeren Motorenöl der Motor anspringt.

Beim regelmäßigen Fahren wird die Batterie geladen. Bei längeren Standzeiten über Wochen hinweg empfiehlt es sich, sie an ein Erhaltungsladegerät zu hängen. So bleibt der Stromspender fit – und der Winterstart gelingt beim ersten Dreh des Zündschlüssels.

Auch die Pole verdienen Aufmerksamkeit – sauber und fest verschraubt sollen die Kabelanschlüsse für Plus (rot) und Minus (schwarz) sein. Ein Hauch Polfett schützt vor Korrosion. Ein lockerer Kabelanschluss an einem Pol kann zu Unterbrechungen im Stromkreislauf führen, was moderne Lichtmaschinen schädigen kann.

Ältere Bleiakkus verlangen noch den Blick auf den Wasserstand über den Elektroden: Fehlt Flüssigkeit, muss man mit destilliertem Wasser nachfüllen. Heutige Batterien sind gekapselt, der Flüssigkeitsstand bleibt konstant und unsichtbar.