- 16. Februar 2022
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
Wie die GTÜ unseren Alltag am Laufen hält
Sichere Anlagen sind nicht nur beim Geld gefragt, sondern vor allem in der Technik. Dafür sorgt die GTÜ Anlagensicherheit GmbH.
Es ist ein mutiger und zugleich folgerichtiger Schritt, der zum heutigen Jubiläum führt: 2004 entscheidet die GTÜ, ihre Tätigkeit auf das Geschäftsfeld Anlagensicherheit auszudehnen. Damals ist die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH bereits mehr als ein Vierteljahrhundert im Geschäft und als Prüforganisation etabliert. Der Fokus liegt damals vor allem auf Kfz-Hauptuntersuchungen, nun wird die GTÜ das Feld der Technischen Überwachung erheblich ausweiten. Bis zum Start des Geschäftsfelds Anfang 2007 braucht es aber noch Durchhaltevermögen.
Frischer Wind in alter Dienstleistung
Prüfleistungen gemäß Betriebssicherheitsverordnung sind in Deutschland seit mehr als 140 Jahren das Monopol einer anderen großen Prüforganisation. Zeit für frischen Wind? Keine schlechte Idee. Da es um hoheitliche Aufgaben der Sicherheit geht, ist eine amtliche Anerkennung nötig. Die Verantwortlichen der ersten Stunde, Joachim Trommler und Herbert Unger, gestalten das Geschäftsmodell, legen Prozesse fest und stellen 2005 die entsprechenden Anträge bei der Anerkennungsbehörde. Eine lange Wartezeit beginnt, nach zeitaufwendigen und vielfältigen Auditierungen kommt im Herbst 2006 endlich die Befugnis. Doch wirksam wird diese erst nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger. „Zweimal pro Woche habe ich da angerufen und nachgefragt“, erinnert sich Herbert Unger. Vor 15 Jahren, Mitte Januar 2007 ist es dann soweit: Das offizielle Veröffentlichungsorgan benennt die GTÜ als amtliche Prüforganisation für die neuen Tätigkeitsfelder.
Heute mehr als 110 Sachverständige
Es kann losgehen. „Und wie es jetzt losging!“, beschreibt Unger. „Gut vierzig hochkompetente selbständige Sachverständige konnten wir für den neuen Geschäftsbereich gewinnen. Zehn Spezialisten für Aufzüge, zwanzig für den Druckbereich und zwölf für explosionsgefährdete Anlagen. Damit haben wir angefangen.“ Die GTÜ war im Geschäft – und das nimmt in den Folgejahren stetig zu. Heute sind insgesamt mehr als 110 Sachverständige für die GTÜ Anlagensicherheit GmbH tätig, 2010 ist aus dem Geschäftsbereich eine Tochtergesellschaft geworden.
Hoher Nutzen für Betreiber und Verbraucher
Das Spektrum der geprüften Anlagen ist heute extrem breit: Alle Arten von Aufzügen und Rolltreppen, sogar solche hinauf an Skischanzen. Druckluftanlagen, Kälteanlagen, chemische Anlagen. Tankstellen und Zapfanlagen. Explosionsgefährdete Anlagen und wassergefährdende Anlagen. Von kleinen Betrieben bis hin zur Großindustrie. „Wir haben unglaublich viele spannende Themen und Kunden“, beschreibt Unger, „praktisch jeder Endverbraucher kommt nicht nur damit in Berührung, sondern profitiert gemäß dem GTÜ-Motto ‚Mehr Service für Sicherheit‘. Beispielsweise, wenn er in einem großen Einkaufszentrum in einen Aufzug steigt oder an der Tanksäule.“ Kundennamen? „Diskretion gehört mit zu unserem Geschäft“, winkt Herbert Unger ab, „die markante GTÜ-Prüfplakette ist aber deutlich an vielen Anlagen zu sehen.“
Sachverständige mit Expertenwissen
Kompetenz ist wesentlich. Die GTÜ-Sachverständigen sind alles ausgesprochene Experten auf ihren Fachgebieten. Und das ist auch notwendig. „Denken Sie mal an ein Chemiewerk mit seiner Vielzahl an Druckanlagen. Der Sachverständige muss nicht nur die Anlagentechnik verstehen, sondern sich auch vor Ort inmitten aller Rohr- und Energieleitungen schnell zurechtfinden, damit er verantwortungsvoll die notwendigen Prüfungen vornehmen kann“, weiß Unger. Kunden erwarten eine hohe Kompetenz, damit die Produktionsanlagen tagtäglich laufen.
Fachliche Kompetenz und persönliche Hingabe
Die Sachverständigen identifizieren sich alle mit ihren Aufgaben. Wer einen Aufzug in einer Windkraftanlage mit 140 Metern Höhe abzunehmen hat, fährt zwölf Minuten mit im Inneren nach oben. Darin ist es laut und nicht geheizt. Unger: „Wer diese Aufzüge prüft, muss seine Tätigkeit lieben. Das tun unsere Experten. Von den Kunden wird genau diese Kombination aus hoher fachlicher Kompetenz und persönlicher Hingabe geschätzt. Sie wissen, sie können sich auf die Sachverständigen verlassen.“
Nach 15 Jahren ist Herbert Unger hochzufrieden mit der Entwicklung der Anlagensicherheit bei der GTÜ – ruht sich aber nicht auf dem Erfolg aus. „Man muss ständig am Ball bleiben“, sagt er. „Doch genau das zeichnet die Tätigkeit ja auch aus: Es ist immer Leben darin.“
Kann ich Sachverständiger werden?
Nach einem technischen Studium folgt eine mehrjährige Praxisphase. In dieser lernt der Aspirant die Tätigkeit in allen Facetten kennen und erhält auch fokussierte weitere Qualifikationen, etwa zu rechtlichen Dingen. Denn das Wissen um Prüfvorschriften ist Basis der Tätigkeit. Wer diese vielfältige Ausbildung durchlaufen hat und seine Arbeit als Sachverständiger beginnt, trägt mit seinen hochwertigen Dienstleistungen zur kontinuierlichen Erfolgsgeschichte bei, welche die GTÜ Anlagensicherheit seit ihren Anfängen schreibt.