- 28. Juli 2023
- Sicherheit & Praxis
- Peter Thomas
Unfall? Bewahren Sie zuerst Ruhe
Wenn es gekracht hat, helfen fünf Tipps der GTÜ.
Schreckmoment für Verkehrsteilnehmer: Was tun nach einem Crash? Gibt es Verletzte? Viele Fragen stellen sich binnen weniger Sekunden. Ist zum Beispiel die Unfallstelle richtig abgesichert? Wer die Antworten bereits durchgespielt hat, kann rasch und angemessen reagieren. Genau deshalb ist es so wichtig, das richtige Verhalten zu kennen. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt fünf entscheidende Tipps:
Sicherheit geht vor
Mit Warnblinker und Warndreieck wird die Unfallstelle markiert – das ist wichtig für die Sicherheit der am Unfall Beteiligten sowie aller anderen Verkehrsteilnehmer. Außerdem soll jeder im Bereich der Unfallstelle Warnwesten anlegen. Bei Autobahnen oder Schnellstraßen ist hinter den Leitplanken der sicherste Platz. Klare Regeln gelten für das Warndreieckt: Innerorts genügen 50 Meter Abstand zum Unfall, auf Autobahnen sollten es 200 Meter sein.
Erste Hilfe leisten
Sind Menschen verletzt worden? Mit dem Inhalt des vorgeschriebenen Kraftfahrzeugverbandkastens und den im Erste-Hilfe-Kurs gelernten Handgriffen ist eine Erste Hilfe möglich. Das kann bei schwereren Unfallfolgen entscheidend sein, denn bis Rettungsdienst und Feuerwehr eintreffen, vergehen immer einige Minuten. Genau deshalb sollte jeder Autofahrer seine Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen. Entsprechende Kurse dauern meist einen Tag.
Notrufe absetzen
Per Mobilfunk lassen sich über die Notrufnummer 112 ohne Vorwahl die Rettungsleitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen. Wichtig gerade bei verletzten Menschen sind genaue Angabe zum Unfallort, damit die Helfer ohne Umwege eintreffen. Die Polizei wird über 110 informiert. Insbesondere bei schweren Unfällen sollte sie gerufen werden. Das gilt aber auch bei Verdacht auf Alkoholeinfluss oder überhöhte Geschwindigkeit bei einem der beteiligten Fahrer. Und ebenso bei strittigen und komplexen Unfallhergängen, wenn sich ein Fahrer nicht ausweisen kann oder wenn im Ausland zugelassene Fahrzeuge in den Unfall verwickelt sind.
Alles dokumentieren
Die Erfahrung lehrt, dass jede Dokumentation eines Unfalls bei Schuld- oder Haftungsfragen hilfreich sein kann. Dazu gehören die Aufnahme der Daten aller Unfallbeteiligten und Zeugen sowie Fotos der Unfallstelle und der Beschädigungen an den Fahrzeugen. Eine knappe Schilderung des Unfallhergangs ist ebenso sinnvoll. Beim Fotografieren dient ein Schulterblick der eigenen Sicherheit. Hilfreich sind Checklisten und Vordrucke für einen Unfallbericht samt Unfallskizze, die beispielsweise Automobilclubs zum Download im Internet anbieten.
GTÜ hilft mit Gutachten
Nach dem Unfall ist es ratsam, rasch die Versicherungen der am Unfall beteiligten Fahrzeuge zu informieren. Bei eindeutigem Verschulden eines Fahrers trägt dessen Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung in der Regel alle Kosten. Um die Höhe des Schadens und die Wertminderung des Fahrzeugs vor Erteilung eines Reparaturauftrags transparent und unparteiisch festzustellen, ist ein Gutachten sinnvoll. Dafür sind die GTÜ-Partner mit ihrer umfassenden Erfahrung eine bewährte Anlaufstelle.
Hilfreiche Lektüre stellt die GTÜ zudem in Form ihres Unfall-Ratgebers sowie eines Pannenflyers zur Verfügung.