- 13. Juli 2022
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
So geht sicheres Campen
Endlich angekommen! Jetzt nur noch fünf GTÜpps beherzigen.
Manchmal ist der Weg ist das Ziel, entscheidend beim Campen aber ist das Ankommen. Draußen sein, die Natur spüren und die Zeit genießen – das eint alle, die mit Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs sind. Die nötigen Sicherheitshinweise zum Camping kommen von der GTÜ.
5 – Verkabelt
Der Elektroanschluss am Freizeitfahrzeug ist heute üblich, um dieses mit „Landstrom“ zu versorgen. Nach außen gibt es einen Anschlussstecker, am Stellplatz findet sich die Gegenseite. Ein Verlängerungskabel verbindet beide. Die richtige Reihenfolge: Erst am Fahrzeug einstecken und dann am Stromverteiler. Blaue CEE-Anschlüsse sind dabei heute Standard – glücklicherweise. Denn sie stellen eine sichere Verbindung her. Die meisten handelsüblichen CEE-Verlängerungskabel haben Leitungsquerschnitte von 2,5 Quadratmillimeter, um selbst stärkere Verbraucher zu versorgen. Dünnere Kabel sind tabu, Kabel- und Anschlussbasteleien ebenso: Auf älteren Campingplätzen helfen hochwertige Adapter beim Anschluss des CEE-Kabels an die dort manchmal noch vorhandenen Haushaltssteckdosen. Immer die gesamte Länge des Kabels abwickeln – falls es sich unter starker Last erwärmt, könnte sonst die Ummantelung schmelzen oder gar brennen. Überlängen am besten locker und damit gut umlüftet unter dem Fahrzeug ablegen. Vor der Abreise und dem Aufrollen erst ausstecken und dann das Kabel auf Schnitte, Risse und Quetschungen kontrollieren.
4 – Stolperfallen
Diese gilt es am Stellplatz zu vermeiden. Gasschläuche und Elektroleitungen am besten nah an Wänden verlegen und Querwege kurz halten. Wenn beim Kabelkauf eine Farbwahl besteht: Ein Kabel in leuchtender Signalfarbe sieht man viel besser, wenn es im Gras liegt. Gefahr geht auch von Heringen und Abspannleinen aus, diese sieht man insbesondere bei Dunkelheit kaum. Schraubheringe halbieren dieses Stolperpotential, weil sie nach dem Einschrauben bodenbündig sind. Mit kleinen Solarleuchten kann man die Abspannstellen und Stützstangen markieren – so schlägt jeder einen sicheren Bogen um diese Gefahrenstellen.
3 – Umgang mit Gas
In vielen Wohnwagen und Wohnmobile versorgt Brenngas Herd und Heizung und manchmal auch den Kühlschrank. Vorsicht ist oberstes Gebot. Die Stahl- oder Aluminiumflaschen stehen in einem Gaskasten, der vom Wohnraum abgetrennt ist. Die Schläuche bitte immer sorgfältig anschließen und im Zweifelsfall zweimal prüfen, ob sie fest verschraubt sind. Bei Nichtgebrauch das Absperrventil der Gasflasche zudrehen. Für die Fahrt die Flasche immer fest verzurren. Falls doch einmal Gasgeruch in die Nase sticht, alle offenen Flammen löschen – natürlich ohne Zigarette in der Hand. Danach die Geräte ausschalten, Gasflaschen zudrehen und Fenster und Türen öffnen, um kräftig zu lüften. Wichtig: keine elektrischen Schalter betätigen, das könnte einen Zündfunken erzeugen. Ein Fachmann sollte dann die gesamte Gasanlage überprüfen. Die GTÜ-Experten können das.
2 – Schnelles Löschen
Ein griffbereites Feuerlöschspray ist eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme. Direkt neben der Eingangstür untergebracht ist sie innen und von draußen rasch zu greifen. Wer rasch handelt, kann so einen Kleinbrand eindämmen und größeren Schaden verhindern. Das Haltbarkeitsdatum beachten – und pünktlich gegen frisches Feuerlöschspray tauschen.
1 – Sensible Sensoren
Zusätzliche Sicherheit im Freizeitfahrzeug geben elektronische Warneinrichtungen. Diese sind preisgünstig zu bekommen – und wichtige Sicherheitsbausteine. Drei Stück sind empfehlenswert: Ein CO-Warnmelder überwacht die Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft und warnt mit lautem Signal, wenn diese einen kritischen Wert übersteigt. Ein Brenngaswarnmelder detektiert Propan und Butan und gibt in diesem Fall ebenfalls einen lauten Warnton ab. Und ein Rauchwarnmelder an der Decke piept vernehmlich wenn ein Brand entstanden ist, und ermöglicht damit vor allem eins: die schnelle Flucht nach draußen oder, wenn niemand im Fahrzeug ist, eine schnelle Hilfe von außen.
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