- 15. Oktober 2025
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
Sicher unterwegs: Winterreifen-Tipps der GTÜ
Der Winter naht – und mit ihm Schnee, Eis und Glätte. Spätestens jetzt sollten Autofahrer prüfen, ob ihre Reifen für die kalte Jahreszeit geeignet sind. Denn die Winterreifenpflicht ist eindeutig: Nur mit den richtigen Pneus ist man sicher unterwegs – und vermeidet Bußgelder. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt wichtige Tipps.
Situative Winterreifenpflicht in Deutschland
Klingt etwas umständlich, ist aber einfach zu verstehen: In Deutschland gilt eine sogenannte „situative Winterreifenpflicht“. Heißt: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte müssen Autos geeigneten Reifen tragen. Erlaubt sind dabei ausschließlich Pneus mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Es ist nicht nur auf reinen Winterreifen zu finden, sondern auch auf Ganzjahresreifen. Denn diese sind mit diesem Symbol bei winterlichen Straßenverhältnissen ebenfalls zulässig. Reifen mit reiner M+S-Kennzeichnung hingegen sind seit Oktober 2024 nicht mehr erlaubt. Wichtig für den Winterurlaub: Wer ins Ausland fährt, sollte sich über die dort geltenden Reifenregeln erkundigen.
Die möglichen Folgen
Wer dennoch ohne Alpine-Symbol unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. Kommt es durch falsche Bereifung zu einer Behinderung oder gar einem Unfall, drohen deutlich höhere Strafen.
Sicherheit beginnt beim Reifencheck
Damit die Reifen im Ernstfall auch wirklich zuverlässig funktionieren, empfiehlt die GTÜ eine gründliche Prüfung vor der Wintersaison. Hier eine kleine Checkliste:
- Kennzeichnung: Das Alpine-Symbol muss vorhanden sein.
- Profiltiefe: Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter. Die GTÜ rät zu mindestens 4 Millimetern, um ausreichend Grip zu haben.
- Alter: Ab etwa sechs Jahren lässt die Gummielastizität nach. Spätestens nach acht bis zehn Jahren sollten Reifen ersetzt werden. Orientierung bietet der DOT-Code auf der Reifenflanke.
- Zustand: Risse, Beulen oder ungleichmäßiger Abrieb sind dringende Warnsignale – der Reifen oder Fahrwerkteile könnten beschädigt sein.
- Luftdruck: Regelmäßig im kalten Zustand prüfen und auf den vom Autohersteller genannten Wert einstellen.
Befestigung: Nach dem Reifenwechsel die Radschrauben nach etwa 50 Kilometer nachziehen lassen.
Fahrweise: Vorsicht geht vor
Ebenso wichtig wie Winterreifen ist eine angepasste Fahrweise. Auf glatten Straßen gilt: ruhig lenken, vorsichtig beschleunigen und bremsen, mehr Abstand halten. Besonders rutschig kann es auf Brücken, in Waldschneisen und in schattigen Bereichen sein. Technische Helfer wie ABS oder ESP können Gefahrensituationen entschärfen. Den Tempomat bei Glätte lieber ausschalten.
Wer rechtzeitig auf Winterreifen umsteigt, die wichtigsten Sicherheitschecks macht und seine Fahrweise anpasst, kommt gut und sicher durch die kalte Jahreszeit. Neue Winterreifen sind notwendig? Hier ist der aktuelle Winterreifentest 2025 der GTÜ zu finden.