Mehr Abstand – mehr Sicherheit

Respekt und Rücksichtnahme im Straßenverkehr beginnen mit einem sicheren Abstand – insbesondere beim Überholen von Radfahrern. Die gesetzlichen Vorgaben sind klar: Mindestens 1,5 Meter innerorts und zwei Meter außerorts müssen Autofahrer einhalten. Doch warum ist dieser Abstand so wichtig? Und welche Konsequenzen drohen bei Missachtung? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung gibt einen Überblick.

Ein Fahrrad fährt auf einer engen Straße. Ein Auto überholt – und zieht nur wenige Zentimeter daran vorbei. Ein Luftzug, eine kleine Lenkbewegung, und die Situation kann brenzlig werden. Genau das verhindert der vorgeschriebene Sicherheitsabstand. Er schützt Radfahrer vor gefährlichen Luftverwirbelungen und gibt ihnen außerdem die nötige Bewegungsfreiheit, um Hindernissen auszuweichen. Zudem reduziert er das Risiko von Stürzen oder Kollisionen erheblich.

Autofahrer profitieren ebenfalls von mehr Abstand

Viele Unfälle passieren, weil Autofahrer zu dicht überholen und Radfahrer sich bedrängt fühlen. Die Folge: Unsicherheit, unkontrollierte Lenkbewegungen oder gar Stürze. Mit genügend Abstand lassen sich solche gefährlichen Situationen vermeiden. Nicht nur Radfahrer fühlen sich mit einem größeren Abstand sicherer – auch Autofahrer profitieren. Denn wer ausreichend Platz lässt, hat mehr Reaktionszeit, falls der Radfahrer plötzlich ausweichen oder bremsen muss. Das verringert Stress und macht das Fahren für alle entspannter.

Rücksichtnahme und klare Kommunikation

Ein sicheres Miteinander auf der Straße gelingt nur mit gegenseitigem Respekt und vorausschauendem Fahren. Autofahrer können ihren Beitrag leisten, indem sie rechtzeitig die Geschwindigkeit reduzieren, den Blinker setzen und erst dann überholen, wenn der vorgeschriebene Abstand eingehalten werden kann.

Mehr Schutz und weniger Stress

Auch Radfahrer können aktiv zur Verkehrssicherheit beitragen: Eindeutige Handzeichen beim Abbiegen, das Benutzen vorhandener Radwege, auffällige Kleidung und eine gut sichtbare Beleuchtung helfen, Unfälle zu vermeiden. Übrigens dürfen sie in bestimmten Situationen auch die Fahrbahnmitte nutzen, um zum Beispiel parkende Autos oder Schlaglöcher zu umfahren. Wer dies als Autofahrer respektiert, trägt zu einem sicheren und fairen Miteinander im Straßenverkehr bei.

Bußgelder für zu dichtes Überholen

Wer Radfahrer mit zu wenig Abstand überholt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht bei Verstößen Bußgelder von mindestens 30 Euro vor. Kommt es dabei zu einer Gefährdung oder gar einem Unfall, wird es deutlich teurer.

Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer

Aber es geht weniger ums Portemonnaie, sondern vor allem um ein gutes Miteinander. Wer sich an die Abstandspflicht hält, ist verantwortungsbewusst unterwegs, kann schwere Unfälle verhindern – und damit vielleicht Leben retten.