Fünf GTÜpps für den Winter

Der Winter kommt gern über Nacht: Mit diesen Hinweisen der GTÜ müssen Sie ihn nicht fürchten.

Foto: Matt Collamer

Das Fahren im Winter kann ein Vergnügen sein, wenn wir an sonnige Wochenenden denken. Oder ein Alptraum, wenn er über Nacht und über den Berufsverkehr hereinbricht. Dann gilt es vorbereitet zu sein, und zwar rechtzeitig. Deshalb hat die GTÜ die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

5 Wann haben Sie das letzte Mal trainiert?

Eine klare Empfehlung: Ein Fahrsicherheitstraining ist eine optimale Vorbereitung. Dort werden ohne Risiko beispielsweise Ausweich- und Bremsmanöver sowie das Fahren auf Untergrund mit geringer Haftung geübt und die Reflexe passend geschult. Danach wird man vom Ernstfall weniger überrascht und reagiert häufiger richtig.

4 Abstand gilt nicht nur in der Pandemie

Um auf ungewohnte Situationen im Straßenverkehr vorbereitet zu sein, helfen bereits ein paar einfache Überlegungen zur Fahrphysik. Bei widrigen Witterungsbedingungen sind beispielsweise die Bremswege länger. Notwendige Konsequenz: Stets mehr Abstand zum vorausfahrenden Wagen und Kreuzungen oder Ampeln mit reduzierter Geschwindigkeit anfahren. Wenn man stark bremsen muss und das Auto ein ABS hat, was heute meist der Fall ist: Ruhig beherzt aufs Pedal treten. Das Fahrzeug bleibt manövrierfähig, Hindernissen kann durch flüssiges Lenken ausgewichen werden. Ohne ABS ist immer behutsames Bremsen gefragt, denn auf Eis und Schnee blockieren die Räder sonst sehr schnell – und Lenkbewegungen bleiben ohne Wirkung.

3 Das Gaspedal nur streicheln

Das Gaspedal sollte im Winter eher gestreichelt als getreten werden, um keine instabilen Fahrzustände über Antriebskräfte hervorzurufen. Hektische Lenkbewegungen auf Schnee oder Schneematsch sind zu vermeiden, weil sie den Wagen ins Schleudern bringen können. Ein höherer Gang als üblich verhindert das abrupte Durchdrehen der Räder und beruhigt Karosseriebewegungen. Hat das Auto Front- oder Heckantrieb? Das Fahrverhalten unterscheidet sich: Beim Frontantrieb genügt in schneebedeckten Kurven ein allzu kräftiger Tritt aufs Gaspedal, um die Vorderräder zum Durchdrehen zu bringen. Beim Hinterradantrieb bricht das Heck aus, wenn unangemessen viel Kraft auf die Antriebsräder gelangt.

2 Damit es immer rund läuft

Die Beispiele machen deutlich, wie wichtig gute Winter- oder Ganzjahresreifen sind. Denn sie übertragen die Antriebs-, Brems- und Lenkkräfte, und das über nur handtellergroße Flächen. Wenn sich allerdings Glatteis auf der Straße spiegelt, geht die Haftung selbst intakter Reifen gegen Null. Dann ist mitunter das Warten auf den Streudienst die sinnvollste Maßnahme. Schneeketten können helfen, jedoch dürfen sie den Asphalt nicht beschädigen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Die Montage der Ketten auf den Antriebsrädern sollte vorher idealerweise geübt werden.

1 Vorsicht vor Dachlawinen

Zum verkehrssicheren Fahren gehört auch eine gute Sicht. Wer nicht aus der Garage startet, muss die winterlichen Beeinträchtigungen vom Auto entfernen. Und zwar rundum: Schnee ist auch vom Dach zu fegen. Denn sonst kann dieser von unten her antauen, wenn nach dem Losfahren die Autoheizung arbeitet, und es genügt eine stärkere Bremsung, um das Schneebrett flächendeckend auf die Windschutzscheibe gleiten zu lassen, die drastische Folge: null Sicht von jetzt auf gleich. Und in einer zugefrorenen Windschutzscheibe genügt eines nicht: nur ein Guckloch – und das Hoffen auf die Wirkung von Heizung und Gebläse. Denn dann fährt man einige Kilometer teilweise blind. Daher alle Scheiben frei kratzen. Für das rechtzeitige Erkennen von Radfahrern oder Fußgängern kann das entscheidend sein.