- 20. September 2024
- Sicherheit & Praxis
- Elmar Brümmer
Die Sache mit dem Andreaskreuz
Was es an Bahnübergängen zu beachten gilt.
Sie glauben nicht, dass sie den Paragraf 41 der Straßen-Verkehrsordnung, genauer gesagt Zeichen 201, häufig vor Augen haben? Ist aber vermutlich so, es sei denn, sie wohnen fernab aller Eisenbahnstrecken. Oder nur an Routen, auf denen die Züge auf Bahnstrecken, bei denen Züge mit mehr als 160 km/h unterwegs sind, dort sind grundsätzlich keine Bahnübergänge erlaubt. Wer aber im Alltag eine Bahnstrecke zu überqueren hat, der macht garantiert Bekanntschaft mit dem Andreaskreuz.
Ein Verkehrszeichen mit Geschichte
Dieses einfache Kreuz aus zwei sich diagonal schneidenden Balken, im Verkehr weiß mit roten Enden, hat seinen Namen vom Heiligen Andreas aus der christlichen Geschichte. Es gleicht auch dem griechischen Buchstaben Chi, der „X“ geschrieben wird und als Symbol für Jesus gilt.
Es lässt sich drehen und wenden
Das Andreaskreuz kommt in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern in vielen Ausprägungen vor: mal aufrechtstehend, mal liegend, mal als Doppelkreuz, mal mit zusätzlichem Lichtzeichen, mal mit einem blitzförmigen Symbol oder Zusatzpfeilen. In jedem Fall ist damit eine Warnung verbunden, die nicht missachtet werden darf.
Schiene vor Straße
Allein die Deutsche Bahn hat noch über 15.000 Bahnübergänge in Betrieb, mit Privat- und Werksverkehr kann sich die Zahl leicht verdoppeln. Obwohl sich die Zahl der Übergänge seit 1950 mehr als halbiert hat, bleiben damit noch eine ganze Menge Gefahrenstellen. Obwohl die Botschaft des Andreaskreuzes eindeutig ist: Der Schienenverkehr hat hier Vorrang vor dem Straßenverkehr.
Unfallrisiko nicht unterschätzen
Meistens gibt es zum Verkehrszeichen noch Schranken und Lichtzeichen dazu, aber wie bei den Schildern, die auf reinen Autokreuzungen die Vorfahrt regeln, gilt: Man weiß ja nie. Vorsicht kommt von Übermut. Die Anzahl der unfreiwilligen Begegnungen sinkt immer weiter, zuletzt machten sie nur 0,005 Prozent aller Unfälle aus. Die meisten davon passieren an Übergängen ohne technische Sicherung. Häufigste Ursachen sind Leichtsinn, Ungeduld und Unkenntnis über die Bedeutung des Andreaskreuzes.
Eine Frage der Aufmerksamkeit
Das Andreaskreuz selbst bringt nicht nur das Gebot erhöhter Aufmerksamkeit mit sich. Es signalisiert auch, dass sich Bahnübergängen nur mit gemäßigter Geschwindigkeit genähert werden darf, das Halten zehn Meter vor dem Zeichen ebenso verboten ist wie das Parken am Rand, falls dadurch das Kreuz verdeckt würde. Das Halten auf dem Bahnübergang selbst ist – selbstverständlich – verboten.