- 21. Mai 2025
- GTÜ erklärt: Wissen kompakt
- Michael Petersen
Mit guter Vorbereitung auf lange Strecken
Eine Panne wünscht sich kein Autofahrer. Erst recht nicht auf einer langen Urlaubsfahrt. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt wertvolle Tipps, damit so ein Ausfall nach Möglichkeit nicht passiert. Auch auf die Fahrerin oder den Fahrer kommt es.
Check vor dem Start
Ob „Do it yourself“ oder in der Werkstatt: Rund zwei Wochen vor dem Start in die Ferien sollte das Auto so fachkundig wie gründlich untersucht werden. Wie steht es um Bremsscheiben, Bremsbeläge oder Kühlmittelstand? Ist der Ölwechsel fällig oder gar überfällig? Sind die Reifen in Ordnung? Funktioniert die Lichtanlage einwandfrei? Wenn Handlungsbedarf besteht, bleiben noch einige Tage Zeit für Reparaturen und Wartungen. Die Profiltiefe der Pneus soll laut Gesetz mindestens 1,6 Millimeter betragen. Die GTÜ empfiehlt jedoch vier Millimeter, um Aquaplaningrisiken möglichst gering zu halten. Außerdem sollte der Luftdruck den Herstellervorgaben entsprechen.
Notfallausrüstung
Wichtig ist es ebenso, einen Blick auf die Fahrzeugausstattung zu werfen. Ist die vorgeschriebene Warnweste griffbereit? Idealerweise hat man zusätzlich Warnwesten für alle Mitfahrenden an Bord. Befindet sich das Warndreieck an seinem Platz? Ist das Erste-Hilfe-Set vorhanden und auf aktuellem Stand? Keine Pflicht, aber immer wieder nützlich ist eine Taschenlampe.
Fit und ausgeruht starten
Stress kann nicht nur die Technik bereiten, sondern auch der Mensch am Steuer. Tagsüber arbeiten, bis spätabends Koffer packen und dann in die Dunkelheit hinein starten: Das ist nicht ratsam. Ausgeruht und gelassen loszufahren erhöht die Konzentration und verbessert Reaktionszeiten. Daher das Gepäck nicht in letzter Minute zusammenstellen, dabei auch nachdenken zu Dingen, die gern vergessen werden – diese Vorgehensweise schafft Raum für Erholung vor dem Fahrtantritt. Tipp: Wenn mehrere Fahrer das Auto im Alltag nutzen, sollte der Urlaubsfahrer gleich nach dem Einsteigen eine optimale Sitzposition einstellen und Innen- wie Außenspiegel dazu.
Pausen einplanen
Der Gesetzgeber schreibt keine Pausen vor. Durchfahren bis zum Ziel ist freilich selten zielführend. Daher am besten schon vor Fahrtantritt ein Pausenplan erstellen. Die GTÜ empfiehlt alle zwei Stunden einen Stopp für 15 Minuten. Demensprechend lassen sich frühzeitig entsprechende Rastplätze auswählen. Ruhezeiten verhindern den gefährlichen Sekundenschlaf, dem jährlich in Deutschland mindestens 2.000 Unfälle zuzuordnen sind. Ob die meisten Autofahrer sich stets vernünftig verhalten? Die Frage kann sich jede Autofahrerin und jeder Autofahrer selbst beantworten. Offenbar sind Männer eher geneigt, viele Stunden hinterm Steuer zu verbringen als Frauen.
Verpflegung für unterwegs
Ist ja klar, Schweinshaxe und Knödel liegen schwer im Magen und bilden keine passende Grundlage für die Ernährung vor oder während der Fahrt. Leichte Mahlzeiten sollen es sein und noch dazu kleine Portionen. Reis, Gemüse oder Fisch belasten die Verdauung wenig, gesunde Snacks spenden ebenfalls Energie. Wichtig ist stets ausreichend Flüssigkeit. Sehr gut eignet sich Wasser, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Fahrerwechsel als guter Weg für lange Strecken
Nicht immer möglich, aber meist sinnvoll: Ein Fahrerwechsel verhindert Übermüdung oder Konzentrationsmängel. Diesen am besten ebenfalls einplanen, damit der Platz hinter dem Steuer rechtzeitig getauscht wird. Entspannt werden viele Fahrten, wenn zwei Fahrer sich vor der Fahrt absprechen, wann sie wechseln wollen. Beide können sich über die Route austauschen und Vorlieben berücksichtigen. Fährt sie lieber Passstraßen, er lieber Autobahnpassagen? Stört den Fahrer die Dunkelheit und schlecht beleuchtete Strecken weniger als die Fahrerin? Den Wechsel kann man dann gleich noch nutzen, um frische Luft zu schnappen oder Dehnübungen oder einen kleinen Spaziergang zu machen.