- 23. April 2021
- Einblicke & Chancen
- Michael Petersen
Von der Semesterarbeit zum Fotoshooting
Zwei angehende Prüfingenieure der GTÜ präsentieren im Rahmen der GTÜ-Nachwuchsförderung das Schnittmodell eines Verbrennungsmotors und eine anschaulich dargestellte Erdgasanlage.
So sehen Vorbilder aus, die Freude an ihrer Ausbildung mit dem Ziel der Qualifizierung zum GTÜ-Prüfingenieur haben: Die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH lud Christian Ühlein (30) und Steffen Pokorny (24) zu einem exklusiven Fotoshooting ein. Neben den beiden Studierenden sind ihre eindrucksvollen Semesterarbeiten die Stars des Tages vor der Kamera von Fotografin Karin Fiedler. Aus einem Fiat Punto des Baujahres 2004 hat Ühlein binnen zwölf Wochen das Schnittmodell eines kompletten Verbrennungsmotors geschaffen, Pokorny hat die Erdgasanlage des Fahrzeugs zerlegt und ihre Komponenten systematisch so aufgebaut, dass nun die Funktionen Teil für Teil nachvollzogen werden können.
Die beiden sind zugleich Beispiele für die vorbildliche Nachwuchsförderung der GTÜ. Dass eine Berufsausbildung bei der Prüforganisation auf jeden Fall eine Überlegung wert ist, hat beispielsweise im Herbst 2020 das renommierte Wirtschaftsmagazin „Capital“ festgestellt. In einer Studie wurden mehr als 600 Unternehmen in Deutschland miteinander verglichen. Das Magazin zieht dieses Fazit: Die GTÜ ist einer der besten Ausbildungsbetriebe in Deutschland. Schulabsolventen bietet die GTÜ ein sehr breites Spektrum von Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen.
Traumberuf mit einem klaren Ziel: Prüfingenieur bei einem GTÜ-Partner
Gut eine Handvoll Absolventen eines Ingenieurstudiums wählen jährlich den Weg über die GTÜ-Akademie, um ihren Traumberuf zu erreichen. So wie diese beiden jungen Männer. „Echt klasse, da sind tolle Bilder dabei“. Aufmerksam beugt sich Christian Ühlein über das Notebook. Er sieht, was die Fotografin von ihm und seinem aufgeschnittenen Motor festgehalten hat, dreht den Kopf zur Seite und lacht: „Mein erstes professionelles Fotoshooting, da habe ich meinen Bart gestern Abend ganz besonders gepflegt und bin heute gut ausgeschlafen.“
Ühlein und sein sechs Jahre jüngerer Kommilitone Pokorny studieren am Campus Horb der Dualen Hochschule Baden-Württemberg – und zwar in enger Abstimmung mit der GTÜ. Klares Berufsziel der beiden ausgebildeten Kfz-Mechatroniker: Prüfingenieur bei einem der mehr als 2300 Partnerbetriebe der GTÜ zu werden. Wo das sein wird, stand schon vor Beginn des Studiums fest: Christian Ühlein hat eine Zusage vom Ingenieurbüro Schulhauser in Erlenbach, Steffen Pokorny vom Ingenieurbüro Scherschel in Köln. „Am liebsten würde ich gleich bei der GTÜ-Prüfstelle einsteigen“, sagt Ühlein. Nun befinden sich die beiden Studenten im vorletzten der insgesamt sechs Semester in Horb. Danach folgt die acht Monate währende Qualifizierung zum Prüfingenieur an der GTÜ-Akademie, die mit einer staatlichen Prüfung und der Betrauung durch die Prüforganisation abschließt.
Für das Shooting hat Fotografin Karin Fiedler einen freundlichen Innenhof in unmittelbarer Nachbarschaft zur GTÜ-Zentrale in Stuttgart ausgewählt. Die hellgraue Betonwand lässt die Exponate wie ihre schwarz gekleideten Schöpfer gut zur Geltung kommen. „Ein heller Morgen, keine direkte Sonne, das Licht passt somit prima“, kommentiert die Frau hinter der Kamera die Szene. Zwei mit großen Schirmen versehene Blitzlichter leuchten alle Motive optimal aus.
Vom 23-jährigen Hochschulabgänger bis zum 58-Jährigen, der sich umorientieren will – in der GTÜ-Akademie sind Karrieren keine Grenzen gesetzt.
Jochen Haitzmann, ausgestattet mit einem roten Poloshirt, blickt zufrieden auf die Szene. Der Referent der GTÜ-Akademie ist Ansprechpartner für angehende Prüfingenieure. „Von 23-jährigen Hochschulabgänger bis zum 58-Jährigen, der sich umorientieren will, reicht die Spanne der Interessenten, die sich an uns wenden“, merkt der Fahrzeugingenieur und anerkannte Sachverständige an. Haitzmann hat die Arbeiten der beiden Studenten betreut. Er spricht von den guten Möglichkeiten für beide Seiten, wenn die GTÜ Studierende auf ihrem Weg zum Prüfingenieur begleitet. Und mit Blick auf das Fotoshooting auf der anderen Seiten des Hofes schmunzelt er: „Das macht umso mehr Spaß, wenn zwei Studenten so motiviert sind wie diese beiden.“
Haitzmann erzählt von so manchem anschaulichen Modell in dem Fundus von Michelstadt, einem der insgesamt vier Qualifizierungsstandorte der GTÜ für Prüfingenieure in Ausbildung. „Aber das Schnittmodell eines kompletten Motors und eine Erdgasanlage als 1:1-Modell sind noch nicht dabei“, freut sich der 30-Jährige. Davon werden künftige Prüfingenieure profitieren. Sie sollen mithilfe von Asservaten wie diesen anschaulich verstehen, wie die Technik funktioniert und worauf sie später als Experten im Falle einer Prüfung zu achten haben. „Bisher habe ich den Studenten zum Beispiel den Kolben isoliert für sich erklärt“, führt Haitzmann aus, „jetzt sehen sie, wie sich der Kolben in seinem Umfeld von Motorblock, Kurbelwelle, Ventilen auf und ab bewegt. Das ist top fürs praktische Arbeiten!“
Viel technischer Verstand gehört dazu
„Von der ersten Idee bis zur Umsetzung habe ich die zur Verfügung stehenden zwölf Wochen voll ausnutzen müssen“, fasst Christian Ühlein das Entstehen der Semesterarbeit zusammen. Es gehörte viel technischer Verstand dazu, die Position der Sägeschnitte am Motorblock im Detail festzulegen. Schließlich soll die geöffnete Maschine möglichst viele Einblicke gewähren – bei weitgehend erhaltenen Funktionen.
Die von Ühlein vorgegebenen Schnitte hat ein Fachbetrieb ausgeführt. „Nachahmern sei gesagt, dass es auch in Eigenarbeit möglich ist“, macht der gut gelaunte Student Mut. Er greift zu einer eigens angebrachten Handkurbel an der Stirnseite des Triebwerks. Beim kraftvollen Drehen ist gut zu erkennen, wie die Teile des Vierzylinder-Saugmotors zusammenspielen. „Wann springt er an?“ ertönt ein aufmunternder Ruf aus der Runde. Christian Ühlein lacht, als er entgegnet: „Bald qualmt er, ganz bestimmt!“
Steffen Pokorny ist der richtige Mann für das Erdgasmodell gewesen. „Mit dem Thema dieser Kraftstoffversorgung beschäftige ich mich schon lange, fahre auch selbst ein Auto mit einer LPG-Gasanlage.“ Begeistert spricht der junge Student von der Umweltfreundlichkeit des Kraftstoffs und seiner Klimaneutralität im Falle der Gewinnung in Form von Biogas. Schließlich könne man Erdgas sogar synthetisch herstellen. Sein Fazit: „Der Verbrennungsmotor wird noch lange nicht vom Markt verschwinden.“ Ideal für ihn, dass der Fiat Punto mit einer Erdgasanlage ausgerüstet war. Der Wagen gehörte einer älteren Dame. „Wir haben sie gebeten, den Erdgastank komplett leer zu fahren, um ihn einfach demontieren zu können“, erzählt Pokorny, „aber die Besitzerin wollte wohl besonders nett sein und hat uns den Fiat mit vollem Tank übergeben.“ Nach dem GTÜ-Motto „Technik braucht Sicherheit“ war ein erheblicher Aufwand notwendig, um den Gastank von sämtlichem Gas zu befreien.
Enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis
Ühlein und Pokorny schwärmen von ihrem Studium, erzählen von der engen Verbindung zwischen der Vermittlung von Theorie in Horb und der Praxis – unter anderem auch in der Stuttgarter GTÜ-Zentrale. Qualitätssicherung, Revision, IT-Fortbildung, Personalführung sind die Stichworte. „Und neben vielen Inhalten lernt man Ansprechpartner kennen, an die man sich später im Beruf wenden kann“, sagt Christian Ühlein und setzt hinzu: „Relativ schnell ist man per Du …“ Ungefragt nennt er die GTÜ „einen exzellenten Partner für eine exzellente Ausbildung“ Steffen Pokorny stimmt fröhlich lachend zu und sagt: „Es läuft!“
Mit der GTÜ-Nachwuchsförderung können Sie Ihren Traum verwirklichen und Ihre technischen Ideen in „echten“ Projekte umwandeln.
Das Studium der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Campus Horb in Kooperation mit der GTÜ ermöglicht Ihnen eine enge Verbindung von Theorie und Praxis. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann informieren Sie sich hier. Gerne stehen wir Ihnen bei Rückfragen zur Verfügung.
Ihre GTÜ-Ansprechpartnerin:
Lisa Bernreiter
Personalreferentin
Ausbildungsleiterin Duale Studiengänge
E-Mail: lisa.bernreiter@gtue.de · Fon: 0711 97676 612