Tieferlegen im Norden

In der Lüneburger Heide schult die GTÜ-Akademie zu Änderungsabnahmen – Teil II der Standortporträts

Hier wird es akademisch:  Dahlenburg beheimatet die GTÜ-Akademie (Fotos: Klaus Kirchner, Achim Jennen)

Der zweite Teil unserer Blog-Serie „Ausbildungsstandorte der GTÜ-Akademie“ porträtiert den Standort Dahlenburg: das Ingenieurbüro von Eberstein ist langjähriger GTÜ-Partner und Qualifizierungsstandort. Hier werden Änderungsabnahmen, beispielsweise Tieferlegungen am Fahrzeug, geschult. Betreut wird das Kompetenzzentrum von den Referenten Achim Jennen, Klaus Kirchner und Andreas Oberst. Mit den ersten beiden haben wir über den Alltag vor Ort gesprochen.

Vielseitigkeit und Erfahrung

Wie lange sind Sie bereits als GTÜ-Referent tätig und in welchen Bereichen schulen Sie?

Achim Jennen: Ich bin seit 23 Jahren Referent der GTÜ und sowohl in der Qualifizierung als auch in der Fortbildung tätig.

Klaus Kirchner: Bei mir sind es inzwischen 19 Jahre als Referent für die GTÜ-Akademie.

Achim Jennen: Wir sind beide vielseitig einsetzbar. Als langjährige Vertragspartner und Referenten der GTÜ decken wir nahezu alle Themen der Qualifizierung und der Fortbildung von Prüfingenieuren ab. Auch bei den internen Prüfungen, also der Erstellung, Durchführung und Korrektur sind wir regelmäßig im Einsatz.

Qualifiziertes Tieferlegen

Würden Sie uns bitte den Begriff „Kompetenzzentrum für Änderungsabnahmen“ erklären und die Bedeutung im Rahmen der QPI kurz erläutern?

Kirchner: Die Änderungsabnahme ist ein wichtiger Bestandteil der Qualifizierung zum Prüfingenieur bei der GTÜ. Wenn jemand zum Beispiel eine Tieferlegung in sein Fahrzeug einbaut oder eine Rad-Reifenkombination verbaut, muss überprüft werden, ob eine Gefährdung für den Straßenverkehr vorliegt.

Stille ist förderlich

Wie ist die Ausbildungswoche genau aufgebaut?

Jennen: Kern ist ein Fünf-Tages-Plan, mit einem Mix aus Theorie, Kleingruppenarbeiten und Zwischengesprächen. Gegen Ende der Woche soll das Gelernte von den Teilnehmern am Fahrzeug umgesetzt werden.

Kirchner: Eigeninitiative der Teilnehmer ist immer gefordert. Diese müssen selbst im Internet recherchieren, in den GTÜ-IT-Tools nachsehen. Für die selbstständige Durchführung der Gruppenarbeiten stehen verschiedene Räume zur Verfügung.

Welche Vorteile bietet die Lage Dahlenburgs inmitten der Lüneburger Heide?

Kirchner: Durch die ruhige Lage gibt es wenig Ablenkung am Abend, sodass sich die Teilnehmer eher aufs Lernen konzentrieren können. Die Unterkünfte sind günstiger, außerdem kann man die Natur genießen. Wenn doch einmal jemand Sehnsucht nach einer Abwechslung hat, sind Lüneburg oder Hamburg nicht weit.

Kleine Gruppe, großer Lernerfolg

Gesteigerte Qualität in der Ausbildung

Die Prüfstelle von Eberstein im Rahmen der Qualifizierung gibt es schon länger. Kürzlich hat sich einiges positiv hinsichtlich der Ausbildungsqualität verändert – was ist das?

Jennen: Es wurden Voraussetzungen geschaffen, um die Durchführung von Änderungsabnahmen im Gesamten abbilden zu können. Von der Eingabe in EGUB und GTÜ+ auf den bereitgestellten Laptops, der Online-Recherche in SachVIP bis zur Überprüfung der Änderungen an bereitgestellten Fahrzeugen ist alles professionell durchführbar. Dahlenburg bietet das Gesamtpaket – Platz, Ruhe und Räumlichkeiten. Auch die Verpflegung am Standort ist top, kein unwichtiger Aspekt bei einer Seminarwoche.

Es geht nicht ums Büffeln, sondern ums Begreifen

Inwiefern spielen die Modelle vor Ort – zwei PKW, ein Motorrad sowie verschiedene Asservate – eine Rolle in der QPI?

Kirchner: Die zuvor vermittelte Theorie soll an den Modellen und Asservaten praktisch angewandt werden. Wir haben verschiedene Bauteile mit den dazugehörigen Prüfzeugnissen, beispielsweise zu einem Gewindefahrwerk, ein Rad/Reifenkombination mit Spurverbreiterung am PKW und verschiedenen Anbauteilen an Krafträdern.

Was ist in der Ausbildung mit Kompetenztransfer gemeint?

Jennen:  Es ist wichtig, das in der Theorie erlernte Wissen selbst anzuwenden. Genau das tun und schulen wir in unseren Kompetenzzentren.

Kirchner: Man spricht ja bewusst vom „Begreifen“, die Teilnehmer müssen bei Workshops daher selbst anpacken und arbeiten ­– das rundet die Theorie ab. Dadurch erlangen sie Erkenntnisse aus der Praxis, was für das Begreifen der Tätigkeit unersetzbar ist.

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Praxis ist immer noch die beste Theorie