Darum ist Sichtbarkeit im Straßenverkehr am Tag
so wichtig

Vor allem im Spätherbst und Winter trägt gute Sichtbarkeit auch am Tag entscheidend zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH erklärt die Details.

Gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr als Beitrag der Sicherheit? Da denken die meisten Verkehrsteilnehmer erst einmal ans Unterwegssein in der Dunkelheit. Aber am Tag ist es ebenso wichtig, gut von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden. Das gilt insbesondere im Spätherbst und Winter. Dann verschlechtern nämlich Dämmerung, Regen und Nebel die Sichtbedingungen besonders häufig. Betroffen davon sind nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger.

Reflektoren für mehr Sicherheit

Vor allem für Fußgänger gilt: Helle Kleidung und insbesondere reflektierende Flächen sind wichtige Hilfsmittel, um im Straßenverkehr besser gesehen zu werden. Solche Reflektoren sind oft in Jacken, Mützen, Taschen oder Ranzen integriert. Auch Warnwesten oder Leuchtkragen gibt es. Solche Lösungen sind vor allem ein Muss für Kinder, die in der Dämmerung zu Fuß zur Schule gehen. Unter anderem werden sie wegen ihrer geringeren Körpergröße im Verkehr leichter übersehen als Erwachsene.

Lichtanlagen und reflektierende Elemente

Beim Fahrradfahren wird es schon etwas technischer. Auch hier ist kontrastreiche und reflektierende Kleidung wichtig für die Sichtbarkeit. Insbesondere kommt es aber auf die gut funktionierende Lichtanlage an. Ein verkehrssicheres Fahrrad verfügt über Scheinwerfer, Rücklicht, Reflektoren an Vorder- und Rückseite sowie an den Speichen und Pedalen. Diese Ausstattung ist nach der StVZO Pflicht und sorgt dafür, dass Radfahrer bei schlechter Sicht wahrgenommen werden. Zu empfehlen sind moderne LED-Systeme mit Stand- und Tagfahrlicht, die für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Tagfahrlicht im Auto

In Deutschland besteht zwar keine Lichtpflicht am Tag. Dennoch ist es empfohlen und sehr ratsam, auch tagsüber mit eingeschaltetem Licht zu fahren. Das geht bei Autos jüngerer Baujahre sehr komfortabel: Seit 2011 sind alle Neuwagen mit energiesparendem Tagfahrlicht ausgestattet. Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen hat schon 2005 belegt, dass durch seine Nutzung Unfälle reduziert werden können. Der zusätzliche Energieverbrauch ist dank moderner Technik minimal.

Rechtzeitig informieren über die Lichtpflicht im Ausland!

Wer mit dem Auto ins Ausland reist, sollte die dortigen Vorschriften zur Lichtpflicht kennen. Denn in vielen europäischen Ländern muss das Licht auch tagsüber eingeschaltet sein – bei Verstößen drohen Bußgelder. Daher ist es sinnvoll, sich vor einer Auslandsreise mit dem Auto über die aktuell geltenden Regeln im Zielland zu informieren. So lassen sich im Herbst- und Winterurlaub unangenehme Überraschungen vermeiden.

Spielend die Sicherheit im Straßenverkehr stärken

Die Möglichkeiten reichen vom Kita- oder Schulprojekt bis zu digitalen Brettspielen

Kinder wollen spielen. Für Kinder ist aber auch die Sicherheit im Straßenverkehr extrem wichtig. Was liegt also näher, beide Themen zu verbinden? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt Hintergründe zur spielerischen Verkehrserziehung.

Spaß und Lernerfolg

Warum sind spielerische Ansätze für die Verkehrserziehung so erfolgreich? Ganz einfach: Spielerisches Lernen macht Spaß, und die jüngsten Verkehrsteilnehmer können so das wichtige Wissen rund um das richtige Verhalten im Straßenverkehr besser und nachhaltiger verinnerlichen. Außerdem fördert der spielerische Zugang die Motivation und das Engagement der Kinder.

Theaterprojekt oder Gruppenarbeit im Unterricht

Spielerische Verkehrserziehung eignet sich besonders gut für Gruppen, beispielsweise in Kindertagesstätten und Schulklassen. Ein Beispiel ist das Projekt „Theaterkiste – Immer sicher unterwegs“ der Unfallkasse Hessen (UKH), das gemeinsam mit einem Theaterpädagogen entwickelt wurde. Ganz neu ist „Mein sicherer Schulweg“ von der UKH für die Klassenstufen 3 und 4: Es nutzt Videos und ein Quiz als spielerisches Element. An Kita-Gruppen richten sich Angebote wie „Kinder im Straßenverkehr“ von der Deutschen Verkehrswacht (DVW).

Digitales Lernen

Spielen findet heute zu einem Großteil digital statt. Entsprechende Angebote für Kinder gibt es auch zur Verkehrserziehung. Ein Beispiel ist das interaktive Wimmelbild „Kind und Verkehr“ vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Dieses Such- und Lernspiel eignet sich hervorragend für das gemeinsame Erkunden von Verkehrssicherheitsthemen durch Kinder und Eltern. Solche Spiele fördern nicht nur das Wissen, sondern auch die Interaktion innerhalb der Familie.

Analog trifft digital

Moderne Verkehrserziehung kombiniert erfolgreich analoge und digitale Methoden. Ein Beispiel dafür ist das Spiel „Sicher durch den Straßenverkehr“ aus der „tiptoi“-Reihe von Ravensburger. Es verbindet traditionelle Brettspielelemente mit digitalen Interaktionen über einen speziellen Stift. Beim Antippen von Symbolen und Texten werden Sprache und Geräusche abgespielt, was das Lernen unterstützt. Zusätzlich bietet Ravensburger ein „tiptoi“-Sachbuch dazu an.

Klassische Miniaturwelten

Das spielerische Lernen rund um den Straßenverkehr hat eine lange Tradition, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Spielzeughersteller Friedrich Peltzer entwickelte damals für sein Unternehmen Wiking Verkehrsmodelle im Maßstab 1:100 zur spielerischen Verkehrserziehung. Mit den realistischen Automodellen übten Kinder spielerisch auf Straßenplänen das Überqueren von Straßen, korrektes Abbiegen und vieles mehr. Heute erinnern historische Fotos an diese Miniaturwelten mit Straßenplänen, Autos, Verkehrsschildern und Figuren.

Quelle: Wiking

Schnelle Information im Notfall

Wie Sie den Rettungskräften helfen können.

Bei Unfällen oder medizinischen Notlagen benötigen Rettungskräfte schnell wichtige Informationen, oft zählt jeder Sekunde. Und jeder kann dabei mithelfen, auch im eigenen Interesse! Die GTÜ-Experten nennen vier wichtige Beispiele, die Schlimmeres verhindern oder Leben retten können:

Die Rettungskarte im Auto

Karte, bitte! Von hochfesten Stählen bis zur Batterie: Autos sind immer komplexer. Das stellt auch die Feuerwehr bei Unfällen vor Herausforderungen. Die sogenannte Rettungskarte hilft den Einsatzkräften bei einem Unfall, wichtige Informationen schnell zu finden. Sie zeigt, wo sich beispielsweise Hochvoltkabel in Elektroautos befinden oder hydraulisches Bergewerkzeug angesetzt werden kann. Klar – die elektronische Variante zum passenden Fahrzeugtyp kann von den Brandschützern über Datenbanken herunterladen werden. Es empfiehlt sich dennoch, eine ausgedruckte Fassung hinter der Fahrersonnenblende zu platzieren. Zur nützlichen Karte kommt man zum Beispiel über die GTÜ-Homepage: https://www.gtue.de/de/gtue/publikationen/datenbanken/rettungskarte

Automatisch 112 wählen

Für Autos mit Typgenehmigung ab April 2018 ist der 112-eCall-Dienst vorgeschrieben. Dieses System setzt bei einem schweren Unfall automatisch einen Notruf ab und übermittelt wichtige Informationen wie die geografische Position und die Fahrtrichtung an die Rettungsleitstelle. Dadurch können Einsatzkräfte schneller und gezielter reagieren. Der automatische Notruf kann lebensrettend sein, besonders wenn die Insassen nicht in der Lage sind, selbst Hilfe zu rufen. Wichtig zu wissen: Auch wenn ein Notrufdienst des Herstellers im Auto installiert ist, muss der Nutzer bei Autos mit Typgenehmigung ab April 2018 den 112-eCall-Service auswählen können.

Smarter Notfallpass

Wohin mit den wichtigen medizinischen Daten für den Ernstfall? Hier kann ein digitaler Notfallpass auf dem Smartphone kann hier helfen. Insbesondere chronisch kranke Menschen und Personen mit Allergien oder anderen gesundheitlichen Risikofaktoren sollten ihn einrichten. Der Notfallpass sollte leicht zugänglich sein, etwa über den Sperrbildschirm des Handys. Eine Rücksprache mit dem Hausarzt stellt sicher, dass die Daten korrekt, präzise und aktuell sind.

Infos im Armband

Wer sich nicht auf digitale Lösungen verlassen möchten, findet in traditionellen Notfallanhängern oder -armbändern eine gute Alternative. Sie können beispielsweise wichtige medizinische Informationen wie eine Diabetes-Erkrankung enthalten. Analog und digital lassen sich aber auch kombinieren. Über der Kleidung getragene Notfallarmbänder in Signalfarben mit einem QR-Code, der zu weiteren digitalen Informationen führt, sind besonders praktisch für Läufer und Radfahrer.