Saisonstart auf zwei Rädern – aber sicher

Tipps der GTÜ rund um Fahrrad, E-Bike und Motorrad im Frühling

Der Frühling lockt mit ersten warmen Sonnenstrahlen. Das ist ein klares Signal für alle Zweiradenthusiasten: Endlich wieder in den Sattel von Fahrrad, E-Bike oder Motorrad steigen, losfahren und die frische Brise im Gesicht genießen. Aber halt! Für den sicheren Saisonbeginn sind einige Dinge zu beachten. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt sieben Tipps für einen optimalen Start in die neue Zweiradsaison.

Saubere Sache

Erst einmal weckt eine gründliche Reinigung das Zweirad aus dem monatelangen Winterschlaf. Dabei geht es nicht nur um gutes Aussehen, sondern natürlich auch um die Sicherheit: An einem sauberen Fahrzeug lassen sich alle relevanten Teile besser inspizieren und warten.

Zum Check-up in die Werkstatt

Für motorisierte Zweiräder ist ein regelmäßiger Besuch in der Werkstatt unerlässlich. Vor dem Saisonstart ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Denn der umfassende Service stellt sicher, dass alle Komponenten intakt sind und korrekt funktionieren. Wichtiger Hinweis: Weil im Frühling die Nachfrage nach Wartungen hoch ist, am besten den Termin frühzeitig vereinbaren.

Selbst ist der Fahrer

Selbst wenn das Zweirad in der kalten Jahreszeit gut gepflegt wurde, sollte man vor der ersten Ausfahrt eine schnelle Kontrolle durchführen: Reifendruck prüfen, die Funktion von Licht und Bremsen ebenfalls, eventuell die Kette schmieren. Bei E-Bike und Motorrad lohnt sich auch ein Blick auf die Bordelektronik: Ist die Software auf dem neuesten Stand oder ein Update notwendig?

Sicherheit mit Köpfchen

Vor der ersten Tour wird auch die Schutzausrüstung in Augenschein genommen. Sind zum Beispiel Motorradkombi und Handschuhe in einwandfreiem Zustand? Besonders wichtig sind Motorrad- und Fahrradhelme. Sie sollten nach fünf bis sieben Jahren aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden. Denn die Materialien altern und verlieren zum Teil die schützenden Eigenschaften.

Neues Jahr, neues Zubehör

Lust auf neues Zubehör wie Navigationssystem, reflektierende Schutzkleidung oder praktische Taschen und Körbe? Die noch ruhige Vorsaison kann man für Kauf und Montage nutzen. Jetzt ist zudem Zeit, sich mit allen Funktionsdetails vertraut zu machen. Das trägt zum entspannten Saisonstart bei.

Gemeinsam fahren mit Spaß und Sicherheit

Zweiradfahren in der Gruppe macht Spaß. Entweder man organisiert die Touren selbst mit Familie und Freunden, oder man nutzt Angebote von Vereinen und anderen Gruppen. Dabei ist stets die Sicherheit im Auge zu behalten. Deshalb vorher schlau machen über die Herausforderungen und spezifischen Regeln beim Gruppenfahren.

Trainieren für den Saisonbeginn

Gerade nach einer längeren Pause ist es ratsam, sich wieder mit dem Zweirad vertraut zu machen. Das gilt besonders für den Umstieg vom klassischen Fahrrad aufs E-Bike. Entsprechende Sicherheitstrainings bieten zum Beispiel viele Ortsgruppen der Deutschen Verkehrswacht an. Zu einem Sicherheitstraining rät die GTÜ auch Motorradfahrern. Diese sind eine gute Möglichkeit, die Fahrpraxis aufzufrischen.

Nun steht dem Start in eine sichere und gut gelaunte Zweiradsaison nichts mehr im Weg. Die GTÜ wünscht gute Fahrt!

Laden und laden lassen

So gelingt der Umstieg aufs Elektroauto – Teil 3

Volle Ladung

Es gibt immer mehr Elektroautos auf den Straßen. Doch was bedeutet der Umstieg vom Verbrenner aufs batterieelektrische Fahrzeug (BEV) konkret für den Nutzer? In Teil drei unserer Serie geht es um das Laden zu Hause und unterwegs.

1 – Laden wie geplant?

Das erste eigene E-Auto in Aussicht, dann ist jetzt eine gute Gelegenheit, um sich vorbereitend mit dem Laden des neuen Fahrzeugs zu beschäftigen. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten und Strategien für den Alltagseinsatz. Hinzu kommt das Laden bei Fernfahrten wie Urlaubs- und Geschäftsreisen. Eine grundsätzliche Unterscheidung: Zum einen gibt es die nur privat zugängliche Wallbox in der heimischen Garage oder am Arbeitsplatz. Und es gibt öffentliche Ladepunkte – mit diversen Bezahlmodelle.

2 – Wie tanke ich effizient?

Glücklich, wer zu Hause Platz für eine eigene Wallbox hat. Denn das ist die komfortabelste Methode, um das Auto zu laden, Außerdem lässt es sich am Stromnetz vorheizen oder vorkühlen – ein Pluspunkt, damit die Energie dafür nicht aus der Fahrzeugbatterie gezogen wird. Der Installationsaufwand für eine solche Ladestation hält sich in Grenzen. Er umfasst die Wallbox, das Verlegen eines dreiphasigen Kabels und eventuell einen zusätzlichen Stromzähler.

Mühelos von zu Hause laden

3 – Woher kommt der Strom für die Wallbox?

Es lohnt sich, bei verschiedenen Stromversorgern nach speziellen E-Auto-Tarifen zu fragen. Die Stiftung Warentest hat regionalen Anbietern ein gutes Zeugnis für Kunden im eigenen Tarifgebiet ausgestellt. Der Preis je Kilowattstunde ist für gewöhnlich niedriger, wenn der Stromverbrauch fürs Laden des Elektroautos exakt erfasst wird. Dafür ist ein eigener Stromzähler erforderlich. Ob er lohnt, lässt sich über die mögliche Einsparung mit gegengerechnetem Installationsaufwand ermitteln. Wenn man sich für den Bezug von Ökostrom entscheidet, ist das BEV umweltfreundlich unterwegs. Solchen Strom kann man mit einer Photovoltaikanlage auch selbst erzeugen und tagsüber das E-Auto damit an der Wallbox laden. Künftig könnte auch das bidirektionale Laden bei der häuslichen Stromversorgung eine wichtigere Rolle spielen. Dabei dient das E-Auto als Energiespeicher: Tagsüber wird es mit Sonnenstrom geladen. Abends stellt es einen Teil seiner Batterieladung wieder dem Netz zur Verfügung. Noch fehlt es jedoch an Infrastruktur und Regularien.

4 – App oder Karte?

Für das Laden unterwegs haben sich App-Lösungen verschiedener Anbieter etabliert. Mit ihnen lassen sich freie Ladesäulen finden, der Ladevorgang starten und nach dessen Ende der Verbrauch abrechnen. Wer sichergehen will, kann mehrere kostenfreie Verträge bei verschiedenen Anbietern abschließen. Vorsicht: Manche älteren Ladesäulen einiger Anbieter verlangen noch nach eigenen Ladekarten mit RFID-Chip, die zur Identifizierung an ein Lesegerät gehalten werden müssen. Besonders bequem kann an manchen Säulen auch schon ohne Account direkt mit der Kreditkarte bezahlt werden. Einen technischen Unterschied gibt es auch bei Steckern und Kabeln: Schnellladesäulen haben fest installierte Kabel, die einfach in die Ladebuchse des Autos gesteckt werden. Wer an Normalladepunkten Strom tanken will, nutzt sein eigenes Kabel. Dieses gehört deshalb normalerweise zum Lieferumfang des E-Autos. Sein Vorhandensein wird bei der Hauptuntersuchung geprüft, wie die GTÜ betont.

5 – In die Ferien mit dem E-Auto?

Im Alltag gewöhnen sich die meisten schnell an das E-Auto. Bei den ersten Fernfahrten hilft das wachsende Schnellladenetz an Autobahnen. Doch wie steht es um Urlaubsreisen mit dem E-Auto ins Ausland? Die Reichweite Ladeinfrastruktur in vielen europäischen Ländern sei ausreichend ausgebaut, bilanziert der ADAC im Sommer 2023. Allerdings sind die Unterschiede noch immer erheblich: Eine mit Deutschland vergleichbare oder noch höhere Ladepunktdichte nennt der Automobilclub insbesondere für Österreich, die Schweiz, die Niederlande und Dänemark. Italienurlauber wissen zudem, dass auch Südtirol als Reiseziel mit dichter Ladeinfrastruktur punktet.

Außerdem könnt ihr andere Blog-Artikel aus der E-Auto-Serie anschauen:

Elektrisch fahren ist anders

So gelingt der Umstieg aufs Elektroauto – Teil 2

Mobilität aus der Steckdose?

So gelingt der Umstieg aufs Elektroauto – Teil 1

Die GTÜ bietet verschiedene Dienstleistungen zum Thema E-Mobilität an, diese finden Sie hier.

Genug Reichweite im Urlaub

Elektrisch fahren ist anders

So gelingt der Umstieg aufs Elektroauto – Teil 2

Es gibt immer mehr Elektroautos auf den Straßen. Doch was bedeutet der Umstieg vom Verbrenner aufs batterieelektrische Fahrzeug (BEV) konkret für den Nutzer? In Teil zwei unserer Blog-Serie gibt es eine Checkliste, die Informationen von der Zulassung bis zum Fahrverhalten liefert.

1 – Fürs Kennzeichen entscheiden

Anruf vom Händler: Der neue batterieelektrische Kompaktwagen kommt nächste Woche, wir können die Zulassung vorbereiten. Dann die überraschende Frage:  soll das Auto ein „E“ auf dem Kennzeichen tragen? Na klar! Aber ist das denn nicht immer so? Nein, tatsächlich erhalten die Stromer hierzulande nicht automatisch das E-Kennzeichen – weder BEV noch Plug-in-Hybrid. Der entsprechende Antrag lohnt sich allerdings. Denn das E-Kennzeichen bringt Vorteile, zum Beispiel bieten einige Kommunen damit kostenfreie Parkplätze. Extrem wichtig rund um die Zulassung: Obwohl batterieelektrische Autos lokal absolut emissionsfrei fahren, benötigen sie eine Umweltplakette. Diese gibt es bei vielen GTÜ-Prüfstellen.

2 – Ans Fahrverhalten gewöhnen

Zugelassen und mit Umweltplakette versehen, kann der neue Wagen abholt werden. Statt dem früher manchmal üblichen vollen Tank hat der Händler die Batterie auf empfohlene 80 Prozent geladen. Ein guter Rat für den E-Auto-Novizen: Die ersten Kilometer bieten die passende Gelegenheit, um sich an das spezifische Fahrverhalten zu gewöhnen. Natürlich wird das E-Auto in der Theorie nicht anders bedient als ein Verbrenner mit Automatikgetriebe. In der Praxis zeigt sich jedoch rasch, dass sich Beschleunigung und Verzögerung anders anfühlen: Der E-Motor mit seinem sofort zur Verfügung stehenden Drehmoment beschleunigt das Fahrzeug unmittelbar und gern kräftig – beispielsweise beim Losfahren an der Ampel. Der umgekehrte Effekt tritt ein, wenn man den Fuß vom Gaspedal nimmt: Ist die Elektronik auf starke Rekuperation eingestellt, dann bremst das Auto merklich ab. Dieser technische Vorgang erhöht die Effizienz.

3 – Für Batteriegesundheit sorgen

Schnelles Fahren über 130 km/h lässt den Energieverbrauch vieler E-Autos deutlich steigen. Wer sein E-Auto ständig mit dem sprichwörtlichen „Bleifuß“ fährt, belastet zusätzlich die Gesundheit des Akkus überdurchschnittlich stark. Darauf weist der österreichische Batteriediagnose-Spezialist AVILOO hin. Die GTÜ arbeitet mit AVILOO deutschlandweit beim objektiven und herstellerunabhängigen Batteriezertifikat zusammen. Im Januar 2024 hat AVILOO eine Studie präsentiert, die diesen Zusammenhang auf Basis konkreter Prüfergebnisse beleuchtet: Allein vorausschauendes Fahrverhalten kann den Verbrauch um rund zehn Prozent senken. Kommt dazu geplantes Vorkonditionieren (Heizen oder Kühlen) an der Wallbox, sinkt der Energieverbrauch noch deutlicher um rund 20 Prozent und mehr. Das schlägt sich direkt auf die Kosten nieder. Weniger Lade- und Entladezyklen verbessern zudem langfristig die Batteriegesundheit. Das wiederum kann sich auf den Wiederverkaufswert auswirken.

4 – Die Reichweite kennenlernen

Die Reichweite eines E-Autos mit voll geladener Batterie wird vom Hersteller angegeben. Doch das sind Durchschnittswerte aus einem Testzyklus. Wie weit man mit einer Ladung im Alltag wirklich kommt, hängt vom eigenen Fahrverhalten, der typischen Nutzung, dem Wetter und weiteren Faktoren ab. Die echte Reichweite in Winter und Sommer zu ermitteln, ist daher wichtig. Weit herumgesprochen hat sich der Mehrverbrauch von E-Autos im Winter. Der zusätzliche Strom wird vor allem für Heizung und das Temperieren der Batterie benötigt. Im Kurzstreckenbetrieb kann das die Reichweite um 25 bis 50 Prozent verringern. Auch hier punktet die schon erwähnte Vorkonditionierung. Das lässt sich in den meisten Fällen komfortabel über eine App steuern.

5 – Noch mehr Aufmerksamkeit für das Umfeld

An den Wechsel vom Verbrenner zum E-Auto müssen sich nicht nur die Fahrer gewöhnen, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Beispielsweise entfällt das typische Motorgeräusch. Es wird zwar bei langsamer Fahrt durch künstlich erzeugte Töne ersetzt. Aber nicht jeder Fußgänger und Radfahrer achtet darauf. Deshalb ist im E-Auto noch mehr Aufmerksamkeit für das Umfeld geboten. Während der Fahrt auch beim Rekuperieren, dass stark bremsend wirken kann, wer der Fuß vom Gaspedal weggeht.

Mehr Aufmerksamkeit