Schnelle Information im Notfall

Wie Sie den Rettungskräften helfen können.

Bei Unfällen oder medizinischen Notlagen benötigen Rettungskräfte schnell wichtige Informationen, oft zählt jeder Sekunde. Und jeder kann dabei mithelfen, auch im eigenen Interesse! Die GTÜ-Experten nennen vier wichtige Beispiele, die Schlimmeres verhindern oder Leben retten können:

Die Rettungskarte im Auto

Karte, bitte! Von hochfesten Stählen bis zur Batterie: Autos sind immer komplexer. Das stellt auch die Feuerwehr bei Unfällen vor Herausforderungen. Die sogenannte Rettungskarte hilft den Einsatzkräften bei einem Unfall, wichtige Informationen schnell zu finden. Sie zeigt, wo sich beispielsweise Hochvoltkabel in Elektroautos befinden oder hydraulisches Bergewerkzeug angesetzt werden kann. Klar – die elektronische Variante zum passenden Fahrzeugtyp kann von den Brandschützern über Datenbanken herunterladen werden. Es empfiehlt sich dennoch, eine ausgedruckte Fassung hinter der Fahrersonnenblende zu platzieren. Zur nützlichen Karte kommt man zum Beispiel über die GTÜ-Homepage: https://www.gtue.de/de/gtue/publikationen/datenbanken/rettungskarte

Automatisch 112 wählen

Für Autos mit Typgenehmigung ab April 2018 ist der 112-eCall-Dienst vorgeschrieben. Dieses System setzt bei einem schweren Unfall automatisch einen Notruf ab und übermittelt wichtige Informationen wie die geografische Position und die Fahrtrichtung an die Rettungsleitstelle. Dadurch können Einsatzkräfte schneller und gezielter reagieren. Der automatische Notruf kann lebensrettend sein, besonders wenn die Insassen nicht in der Lage sind, selbst Hilfe zu rufen. Wichtig zu wissen: Auch wenn ein Notrufdienst des Herstellers im Auto installiert ist, muss der Nutzer bei Autos mit Typgenehmigung ab April 2018 den 112-eCall-Service auswählen können.

Smarter Notfallpass

Wohin mit den wichtigen medizinischen Daten für den Ernstfall? Hier kann ein digitaler Notfallpass auf dem Smartphone kann hier helfen. Insbesondere chronisch kranke Menschen und Personen mit Allergien oder anderen gesundheitlichen Risikofaktoren sollten ihn einrichten. Der Notfallpass sollte leicht zugänglich sein, etwa über den Sperrbildschirm des Handys. Eine Rücksprache mit dem Hausarzt stellt sicher, dass die Daten korrekt, präzise und aktuell sind.

Infos im Armband

Wer sich nicht auf digitale Lösungen verlassen möchten, findet in traditionellen Notfallanhängern oder -armbändern eine gute Alternative. Sie können beispielsweise wichtige medizinische Informationen wie eine Diabetes-Erkrankung enthalten. Analog und digital lassen sich aber auch kombinieren. Über der Kleidung getragene Notfallarmbänder in Signalfarben mit einem QR-Code, der zu weiteren digitalen Informationen führt, sind besonders praktisch für Läufer und Radfahrer.

Probier’s mal mit Gelassenheit

Entspannt fahren heißt sicher fahren.

Erst gedrängelt, dann riskant überholt und ohne Blinken wieder eingeschert: Solche Erfahrungen im Straßenverkehr durch das aggressive Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer lassen den eigenen Blutdruck ansteigen. Aber darauf emotional und wutentbrannt zu reagieren, ist keine sinnvolle Lösung. So steigt nämlich das Risiko für alle Beteiligten. Aber wie schafft man es, gelassener hinter dem Steuer zu sitzen? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH sieht mehr Gelassenheit am Steuer als einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit an. Die GTÜ gibt Tipps und erklärt Hintergründe.

Stress verstehen hilft

Stress am Steuer hat viele Auslöser. Sie reichen vom eigenen Zeitdruck über das egoistische Verhalten anderer Fahrer bis zur Angst vor komplexen Situationen bei zunehmender Verkehrsdichte und wachsender Aggressivität. Umso wichtiger ist es, den Zusammenhang zu verstehen und daraus für sich selbst Verhaltensmuster abzuleiten: Auf emotionale Handlungen wie Drängeln, Ausbremsen und gefährliches Überholen sollte man bewusst verzichten, denn sie sind hochriskant. Umgekehrt hilft tiefes Durchatmen und leichtes Kopfschütteln, wenn andere Verkehrsteilnehmer einen selbst in kritische Situationen bringen.

Auch Euphorie kann riskant sein

Grundsätzlich gilt: Entspannt ein Ziel zu erreichen, wirkt sich positiv auf alle nachfolgenden Termine oder Begegnungen aus. Und Gelassenheit am Steuer ist nicht bloß eine persönliche Tugend, sondern ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Nicht nur negative Emotionen wie Wut und Ärger können zu riskantem Fahrverhalten führen. Auch positive Gefühle wie Euphorie verleiten mitunter dazu, unvorsichtig zu fahren. Deshalb der Rat vor Fahrtantritt: Erst einmal zur Ruhe kommen! Innere Ausgeglichenheit trägt manches zum sicheren Fahren bei.

Stressfaktoren reduzieren

Manchmal kann man dem Stress am Steuer mit einfachen Mitteln begegnen. Beispielsweise beim Thema Zeitdruck: Wer sich bei planbaren Fahrten rechtzeitig über die Verkehrslage informiert und einen ausreichenden Zeitpuffer vorsieht, kann den persönlichen Stresspegel senken. Gleiches gilt bei Stadtfahrten für die Parkplatzsorge. Es gibt auch einfache Entspannungsübungen, die sich sogar während der Fahrt ausführen lassen, um die innere Ruhe zu bewahren.

Furcht vor komplexen Verkehrssituationen

Mangelnde Gelassenheit wird nicht immer durch das aggressive Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer verursacht. Zu Stress am Steuer trägt bei manchen Menschen auch die Sorge vor komplexen Verkehrssituationen wie nach einem Starkregen oder während starken Schneefalls bei. Hier helfen Schulungen und Fahrsicherheitstrainings. Sie verbessern die eigenen Fähigkeiten und münden in ein routiniertes, selbstbewusstes Fahren.

Gut ausgeruht zu gelassenem Fahrverhalten

Schließlich ist es immer sinnvoll, eine Fahrt möglichst ausgeruht zu beginnen. Auch Müdigkeit sorgt für Stress und kann die Sicherheit erheblich einschränken. Um die Fitness auch unterwegs zu erhalten, sind ausreichend lange und regelmäßige Pausen wichtig. So bleibt man wach und reaktionsfähig – für eine sichere, entspannte und gelassene Fahrt.

Was ist dran an den Mythen rund ums Elektroauto?

Über Tiefgaragenverbot, Reichweitenangst und Waschanlagenängste

Batterieelektrische Autos kommen einerseits im gesamten Pkw-Bestand Deutschlands noch recht selten vor, auf 12,2 Prozent der deutschen Neuzulassungen von Personenwagen haben es batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) im April 2024 gebracht. Andererseits machen bereits viele Vorurteile und Mythen rund um die Stromer die Runde. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH greift fünf dieser Schauergeschichten auf, erläutert die Hintergründe und räumt auf mit irreführenden Mythen.

Bloß nicht mit dem E-Auto in die Waschstraße!

Ist schon klar, Strom und Wasser vertragen sich nicht. Muss das E-Auto also staubig bleiben oder darf es nur von Hand trocken abgerieben werden? „Die Nutzung von Waschanlagen ist für E-Fahrzeuge grundsätzlich unbedenklich und läuft genauso ab wie bei Diesel- und Benzinerfahrzeugen“, beruhigt der ADAC. Tatsächlich sind die stromführenden Teile wie Batterie und Hochvoltkabel gut vor Spritzwasser geschützt. Auch Fahren und Laden bei Regen ist deshalb unproblematisch.

Die Reichweite reicht doch nie und nimmer!

Tatsächlich kommt ein typisches E-Auto mit einer Akkuladung oft weniger weit als ein vergleichbarer Verbrenner mit vollem Tank. Erst recht bei kalten Temperaturen. Im Alltag relativiert sich dies bei den meisten Nutzern jedoch oft schnell. Denn die Durchschnittsfahrleistung deutscher Personenwagen liegt laut Kraftfahrt-Bundesamt bei knapp 37 Kilometern am Tag. Zudem ist die Ladeinfrastruktur in der Bundesrepublik zurzeit im Verhältnis zum Bestand an E-Autos gut ausgebaut. So kann die Batterie meist problemlos geladen werden, oft zuhause.

Elektroautos haben ein großes Brandrisiko!

Ein E-Auto brennt tatsächlich anders als ein mit Benzin oder Diesel betriebenes Fahrzeug. Darauf müssen sich Feuerwehren einstellen, das Löschen bei Akkubränden ist aufwändiger. Allerdings ist das Brandrisiko bei modernen Elektrofahrzeugen nicht höher als bei Verbrennern. Darauf weist auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Grundlage seiner Statistiken hin.

Die Batterie lässt sich doch gar nicht wiederverwerten!

Das Recycling ist nicht einfach. Aber die Technik entwickelt sich laufend weiter. Daran hat auch die Industrie ein großes Interesse. Denn der Stromspeicher ist das teuerste Bauteil eines E-Autos. Mit dem Recycling der Rohstoffe soll schon in wenigen Jahren gutes Geld verdient werden. Dazu kommt ein attraktiver Zwischenschritt: Nach der Erstnutzung im Auto stehen die Batterien für eine Zweitverwendung als stationäre Stromspeicher im Haus zur Verfügung, um Energie aus Photovoltaik zu speichern. Das verlängert die Lebenszeit von Batterien erheblich.

Mein E-Bike braucht Strom, aber keine Pflege!

Prima, E-Autos haben sich in den vier Punkten als zuverlässig und alltagstauglich gezeigt. Daher noch ein weiterer Vergleich: Sind auch E-Bikes so robust wie klassische Fahrräder? Ein bisschen Pflege sollte man ihnen schon gönnen. Ganz wichtig: Wird das E-Bike über den Winter eingemottet, freut sich der Akku bei einer Aufladung von gut 50 Prozent über einen trockenen Lagerplatz bei Raumtemperatur. Diese Behandlung verlängert das Leben der Batterie. Und das ist ganz bestimmt kein Mythos!