Wenn Bausteine ins Rollen kommen

Ob Oldtimer oder Formel 1: Autos nicht nur fürs Kinderzimmer

Foto: Peter Thomas

Supermarkt am Samstag, Spielwarenabteilung, große Augen vor dem Regal mit Lego-Baukästen: „Oh, krieg‘ ich den McLaren?“ Das Set aus der Reihe Speed Champions löst einen von vielen Eltern gefürchteten Effekt aus, die Fachleute sprechen von „Quengelware“. Allerdings schlägt hier kein Dreikäsehoch vor den Bausätzen Wurzeln, sondern ein Mann im besseren Alter. Kurze Verhandlung mit der Gattin (mit dem Versprechen, das Wohnzimmer nicht in eine Steinchenwüste zu verwandeln). Dann darf das Set in den Einkaufswagen.

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Autos quer durchs Sortiment

Bausteine sind eckig, Reifen sind rund. Passt trotzdem zusammen. Autos gehören seit vielen Jahrzehnten zu den Spielwelten von Lego. Die Faszination der Formel 1 hat der dänische Branchenprimus 2025 besonders konsequent in seinen Baukästen aufgegriffen. Sämtliche Teams der Königsklasse des Motorsports sind im aktuellen Programm vertreten, von Lego City für Kinder bis zu den großen und komplexen Technic-Modellen. Miniaturen sind auch bequem im Zehnerset bestellbar.

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Lebensgroße Formel-1-Rennwagen

Genial war der Auftritt von Lego im Mai 2025 beim Grand Prix in Miami: Der Konzern hatte zehn F1-Boliden im Originalmaßstab bauen lassen. Jeder aus rund 400.000 Teilen zusammengesetzt, mit Antrieb, zwei hintereinander angeordneten Sitzen und echten Reifen. Die Piloten des schnellsten Zirkusspektakels der Welt waren von den lebensechten Autos sichtlich begeistert. Statt einer Ehrenrunde, wie sonst bei den Fahrerparaden üblich, lieferten sie sich in den jeweils etwa 1,5 Tonnen schweren Lego-Rennern echte Zweikämpfe, mit 20 km/h.

Foto: Lego

Kombinierte Zielgruppe

Dass sich Erwachsene leidenschaftlich für Spielzeuge begeistern, ist ein weltweites Phänomen. „Kidults“ hat die Spielwarenbranche diese Zielgruppe getauft – Erwachsene, die beim Spielen gern wieder Kind sind. Die Kaufkraft dieser Kundenschicht ist für die Hersteller attraktiv, aber auch ihre Bindung an Vorbildmarken. Deshalb spielen Lizenzen von echten Autoherstellern und Rennställen eine wichtige Rolle.

Foto: Lego

Selbstversuch mit dem Silberpfeil

Und wie fühlt es sich an, mit ungeübten Erwachsenenfingern einen der kleinen Rennwagen zu montieren? Wird doch nicht so schwer sein! Wir probieren es aus und wählen dafür den Mercedes-AMG W15 E Performance aus der Formel 1 des Jahrgangs 2024: Im Original gefahren von Lewis Hamilton und George Russell und eine gute Million Euro teuer, als Modell für rund 25 Euro zu haben. Ganz schön viele Bausteine für so ein kleines Modell (es sind genau 267). Lego hat die Formen des Originals fein nachgezeichnet, das macht die Konstruktion knifflig. Nach zwei Abenden ist der filigrane Silberpfeil fertig und eignet sich optimal als Sammler- und Ausstellungsstück hinter Glas. Für das rasante Spiel sind die robusten City-Modelle gedacht.

Foto: Peter Thomas

Andere Hersteller ziehen nach

Die Faszination Automobil in der Klemmbausteinwelt reicht über das Sortiment von Marktführer Lego hinaus. Denn mittlerweile gibt es auch viele andere Hersteller dieser Konstruktionselemente. Zum Beispiel Cobi aus Polen. Im Maßstab 1:12 hat man dort unter anderem einen bildschönen Opel Rekord C als Rundstrecken-Rennversion „Schwarze Witwe“ im Programm. Von Citroën fahren bei Cobi unter anderem der Traction Avant 11CV vor sowie die „Göttin“ DS 21 Pallas.

Foto: Mattel

Warum nicht gleich größer denken

BlueBrixx aus Deutschland hat gerade ein Modell des Audi Sport Quattro für die Gruppe B aus dem Jahr 1984 angekündigt: Noch eine Sportlegende! Und es darf auch erheblich größer sein. Denn neben Personenwagen setzt BlueBrixx ebenfalls schweres Gerät im Modell um. Das vierachsige Flugfeldlöschfahrzeug Ziegler Z8 beispielsweise soll ebenfalls 2025 auf den Markt kommen. Im Original wiegt so ein 1.540 PS starker Z8 bis zu 52 Tonnen, hier passt er in eine Schachtel.

Mattel macht den Brick Shop auf

Ein ökonomisches Schwergewicht ist der Spielzeugkonzern Mattel aus den USA,  der nun selbstbewusst seinen Brick Shop eröffnet. Zur Premiere hat man eine Reihe von Automodellen entwickelt, die parallel als Bausatz und als Hot Wheels-Spielzeugauto umgesetzt werden. Star des Programms ist der 300 SL „Flügeltürer“ von Mercedes-Benz mit einem Kühlergrill aus Metall.

Foto: Mattel

Der Begeisterung freie Bahn lassen

Wer sich so seinen individuellen Fuhrpark mit aktuellen und historischen Traumwagen aus Klemmbausteinen (wie es korrekt heißt) montiert, der baut vielleicht noch das passende Modell einer Prüfstelle der GTÜ dazu: Damit die Modelle auch im kleinen Maßstab immer verkehrssicher unterwegs sind.

Mit Lade-Logik bleibt der Akku fit: Sieben GTÜ-Tipps für den Elektroauto-Alltag

Gerade umgestiegen vom Verbrenner aufs E-Auto? Dann darf man sich mit vielen neuen Zahlen rund um die Traktionsbatterie beschäftigen. Entscheidend im Alltag sind vor allem Kapazität (angegeben in Kilowattstunden, kWh) und maximale Ladeleistung (angegeben in Kilowatt, kW). Welcher Bereich der Akkuladung ist optimal? Was ist beim Schnellladen und bei längeren Standzeiten zu beachten? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, damit der Akku fit bleibt.

Zwischen 20 und 80 Prozent ist optimal

Im Alltag reicht es aus, den Akku auf 20 bis 80 Prozent seiner Kapazität zu laden. Klingt erst mal ungewöhnlich. Schließlich könnte man doch mit möglichst „vollgetankter“ Batterie unterwegs sein, denn im Gegensatz zu Benzin wiegt Strom doch nichts. Doch Vorsicht: Vollständiges Laden bis 100 Prozent oder ein Tiefenentladen unter 20 Prozent bedeutet elektrochemischen Stress für die Batteriezellen. Das wiederum kann die Lebensdauer beeinträchtigen. Also: Lieber den Akku im optimalen Bereich betreiben. Die durchschnittlichen Fahrstrecken in Deutschland lassen sich damit in den meisten Fällen absolvieren.

Hilfreiche Technik nutzen

Der gewünschte Ladestand ist bei fast allen modernen E-Autos extrem komfortabel zu steuern: Einfach über den Bordcomputer oder die App einstellen, bis zu welchem Prozentwert geladen werden soll. Den Rest erledigt die Software im Zusammenspiel mit fahrzeugeigener Ladetechnik und der Stromzufuhr von außen.

Volle Power bei Bedarf

Natürlich darf die Batterie auch mal vollgeladen werden. Gerade vor langen Reisen wie zum Beispiel der Ferienfahrt ist es absolut sinnvoll, die komplette Kapazität auszuschöpfen. Ein Bonustipp für alle, die das Auto im Winter oder Hochsommer bis kurz vor dem Start am Strom lassen können: Am besten vorheizen oder vorkühlen, solange das Fahrzeug an Ladesäule oder Wallbox mit Strom versorgt wird. Dann nämlich verbraucht man nach dem Losfahren keinen Strom aus der Traktionsbatterie, um das System auf Temperatur zu bringen.

Tempo ist nicht immer das Maß beim Laden

Klar, Schnellladen ist verlockend: Toll zu sehen, wie im Fahrzeugdisplay die Akkuladung steigt, während das Auto am DC-Schnelllader mit Gleichstrom versorgt wird. Das ist auch völlig in Ordnung, wenn man zum Beispiel eine Pause während der Fahrt macht und es möglichst bald weitergehen soll. Die Bordelektronik passt den Ladevorgang ohnehin stets den aktuellen Bedingungen an wie zum Beispiel der Systemtemperatur. Doch wer seinen Akku langfristig schonen will, kann zu Hause oder am Arbeitsplatz mit Wechselstrom (AC) laden. Das geht langsamer, sorgt aber auch für weniger Stress in der Batterie.

Energie zurückholen mit Rekuperation

Eine der cleversten Funktionen im E-Auto-Alltag ist die Rekuperation: Beim Bremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und wandelt Bewegungsenergie in Strom um. Diesen speist er direkt wieder in die Batterie ein. Besonders im Stadtverkehr lohnt sich das: Über 30 Prozent der Energie lassen sich so zurückgewinnen. Ein echter Effizienz-Booster! Rekuperation besteht für den Akku aus vielen Lade- und Entladevorgängen. Der Vorteil der Energieeffizienz überwiegt die stärkere Batterienutzung deutlich.

E-Auto-Akkus haben sich bewährt

Noch vor ein paar Jahren war die Sorge groß, dass E-Auto-Batterien schnell an Leistung verlieren. Heute wissen wir: Selbst nach 200.000 Kilometern ist bei den meisten Akkus noch rund 90 Prozent der Kapazität vorhanden. Wer sein E-Auto verkaufen oder gebraucht kaufen möchte, kann trotzdem auf Nummer sicher gehen – mit einem zertifizierten Batterietest, den die GTÜ gemeinsam mit AVILOO anbietet. Dann weiß man objektiv und herstellerunabhängig, wie fit die Batterie noch ist.

Der richtige Ladestand für längere Standzeiten

Den Akkustand sollte man nicht nur bei der Nutzung des E-Autos im Blick behalten, sondern auch vor längeren Standzeiten. Wenn das batterieelektrische Fahrzeug über mehrere Tage oder Wochen nicht bewegt wird, sollte der Akku auf etwa 50 bis 70 Prozent geladen sein. Denn Vollladung oder Tiefenentladung über lange Zeiträume schaden dem Akku unnötig. Ein kleiner Blick – große Wirkung.

E-Bike-Akku: Tipps für die Liebe auf den ersten Tritt

Rechtzeitig zum Saisonstart steht bei vielen Fahrradfans der Umstieg auf ein Pedelec an. Diese Fahrräder mit elektrischem Zusatzantrieb liegen absolut im Trend. In Deutschland wurden schon 2023 zum ersten Mal mehr Pedelecs und andere E-Bikes verkauft als klassische Fahrräder. Ein wichtiger Punkt für den effizienten und sicheren Betrieb ist der richtige Umgang mit dem Akku. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat dazu fünf goldene Tipps.

5 – Der richtige Akku für den individuellen Bedarf

Wozu nutze ich mein neues Pedelec eigentlich am häufigsten? Die Frage sollten sich alle Käufer stellen, bevor sie ihre Auswahl treffen. Denn es gibt enorme Unterschiede zwischen den elektrischen Antrieben und Akkus. Stehen meistens Fahrten in die Stadt und gelegentliche kleine Touren an? Dann genügt eine Akkukapazität zwischen 400 und 500 Wattstunden völlig. Soll der Akku komfortabel abseits des Fahrrads geladen werden können? Dann ist eine abnehmbare Lösung ideal statt einer in den Rahmen integrierten Version.

4 – Richtig laden für die Liebe auf den ersten Tritt

Das neue Pedelec unterstützt bei jeder Fahrt – ob zum Einkaufen oder ins Grüne. Damit das möglichst lange optimal klappt, wird der Energiespeicher richtig gepflegt. Entscheidend dabei ist, dass die Batterie nie tiefentladen und stets richtig geladen wird. Der ärgerliche Memoryeffekt ist dank Lithium-Ionen-Technik zwar zum Glück Geschichte. Doch ein paar Regeln sollte man beachten: Immer mit dem Original-Ladegerät arbeiten, extreme kalte (Frost) und heiße Außentemperaturen (40 Grad Celsius und mehr) vermeiden, nicht in der prallen Sonne laden. Die GTÜ empfiehlt außerdem, Akkus nicht völlig unbeaufsichtigt zu laden, falls es zu technischen Komplikationen kommt.

3 – Entspannter Winterschlaf für den Akku

Kam das Pedelec schon im vergangenen Sommer ins Haus und musste der Akku erstmals überwintern? Dann hat der Besitzer hoffentlich alles richtig gemacht: Damit der Ladestand nicht unter 20 Prozent absackt und der Speicher tiefenentlädt, wird er am besten mit 60 bis 80 Prozent Ladestand eingelagert. Wer dann alle zwei Monate den Zustand prüft, kann bei Bedarf etwas Strom nachladen.

2 – Frühjahrsputz ja, aber mit Fingerspitzengefühl

Klar, im Frühling wird das Fahrrad geputzt. Und der Akku? Die Regeln sind klar: Kein Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch und kein Hochdruckreiniger. Stattdessen die Batterie mit einem weichen Tuch abwischen. Wer will, kann die elektrischen Kontakte mit einer kleinen Menge technischer Vaseline pflegen und schützen.

1 – So geht der Akku richtig und sicher auf Tour

Spontaner Wochenendtrip oder Frühlingsurlaub? Das E-Bike soll natürlich mit. Für den sicheren Transport des Akkus gibt es freilich Einschränkungen. Einfach ist es bei der Reise mit dem Auto: Die Batterie wird vom Bike genommen und sicher im Kofferraum verpackt, bevor das Rad auf seinen Träger kommt. Bei der Bahn sollte man prüfen, ob das E-Bike mitgenommen werden darf. Im Flugzeug ist der Akku schlicht verboten. Pfiffige Lösung: Wenn es am Urlaubsort passende Leihakkus gibt, kann man mit dem Pedelec trotzdem in die Lüfte gehen – allerdings ohne Energiespeicher.