Hauptuntersuchung für Feuerwehr und Co.

Sonderfahrzeuge von Helfern und Rettern sorgen für Sicherheit. Damit sie selbst auch verkehrssicher im Einsatz sind, erhalten sie regelmäßig eine Hauptuntersuchung.

Fährt die Feuerwehr aufs Gelände einer GTÜ-Prüfstelle, ist das normalerweise kein Einsatz für die Brandschützer. Vielmehr müssen Löschfahrzeuge regelmäßig zur Hauptuntersuchung, so wie andere Sonderfahrzeuge auch. Von Feuerwehrauto über Müllsammelwagen bis zum Mobilkran: Viele Sonderfahrzeuge beeindrucken durch ihre Funktionalität und Größe. Doch nicht diese aufwendigen Anlagen werden bei der Hauptuntersuchung (HU) von den Prüfingenieuren kontrolliert, sondern die Verkehrssicherheit. „Geprüft werden Sonderfahrzeuge nach den gängigen Vorgaben für die Hauptuntersuchung“, erklärt Marc Zentgraf, Referent der GTÜ-Akademie und seit einem Jahr Leiter der Fachgruppe Nutzfahrzeuge.

Faszinierende Vielfalt Sonderfahrzeuge

Was genau sind eigentlich Sonderfahrzeuge? Die Bandbreite dieser Nutzfahrzeuge mit Spezialaufbau ist groß. Das Statistische Amt der Europäischen Union nennt als Beispiele Großfahrzeuge von Feuerwehr und Katastrophenschutz, Mobilkrane, selbstfahrende Straßenwalzen und Baumaschinen sowie Abschleppwagen. Aber auch fahrende Büchereien und Übertragungswagen für Radio und Fernsehen gehören dazu. „Die Hauptuntersuchung trägt maßgeblich dazu bei, dass die Fahrzeuge im Verkehr sicher sind“, sagt Prüfingenieur Achim Jennen, seit 2000 hauptberuflicher Referent der GTÜ-Akademie. Für die Arbeitssicherheit der Spezialtechnik hingegen gibt es andere Prüfungen, zum Beispiel nach Unfallverhütungsvorschrift.

Bremsen, Lenkung und mehr

Und so läuft die HU bei Sonderfahrzeugen ab: Die Prüfingenieure kontrollieren die sicherheitsrelevanten Anlagen und Komponenten. Dazu gehören beispielsweise Bremsen, Lenkung, Fahrwerk und Beleuchtung, Elektrik und Assistenzsysteme für die Sicherheit. Von den Spezialkomponenten fallen einige Bestandteile ebenfalls unter die HU, ein Beispiel dafür sind die gelben oder blauen Rundumkennleuchten. Eine besondere Herausforderung sind sehr große Sonderfahrzeuge, etwa mehrachsige Mobilkrane. Denn ihre Bremsen können nicht auf herkömmlichen Rollenbremsprüfständen kontrolliert werden. Stattdessen wird das Fahrzeug an den HU-Adapter angeschlossen und eine echte Prüfbremsung aus flotter Fahrt ausgeführt.

Besondere Fristen für die Feuerwehr

Die HU-Fristen für Sonderfahrzeugen folgen den allgemeinen Vorgaben. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht müssen alle 24 Monate zur ersten HU, ab dem sechsten Jahr dann jährlich. Fahrzeuge über 7,5 Tonnen müssen ab der Zulassung jährlich zur HU. Dazu kommen die Sicherheitsprüfungen (SP). Sie sind bei über 3,5 Tonnen ab 42 Monate nach der Erstzulassung und bei über 12 Tonnen ab 30 Monate nach der Erstzulassung vorgeschrieben. Wiederholt werden sie im Abstand von sechs Monaten. Doch es gibt Ausnahmen von dieser Regelung. So haben die meisten deutschen Bundeslänger abweichende Vorschriften für Feuerwehrfahrzeuge erlassen. Grund dafür sind die üblicherweise geringen Laufleistungen der Spezialfahrzeuge. In Hessen etwa kommt die Feuerwehr im jährlichen Wechsel zu HU und SP.

Darum ist Sichtbarkeit im Straßenverkehr am Tag
so wichtig

Vor allem im Spätherbst und Winter trägt gute Sichtbarkeit auch am Tag entscheidend zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH erklärt die Details.

Gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr als Beitrag der Sicherheit? Da denken die meisten Verkehrsteilnehmer erst einmal ans Unterwegssein in der Dunkelheit. Aber am Tag ist es ebenso wichtig, gut von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden. Das gilt insbesondere im Spätherbst und Winter. Dann verschlechtern nämlich Dämmerung, Regen und Nebel die Sichtbedingungen besonders häufig. Betroffen davon sind nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger.

Reflektoren für mehr Sicherheit

Vor allem für Fußgänger gilt: Helle Kleidung und insbesondere reflektierende Flächen sind wichtige Hilfsmittel, um im Straßenverkehr besser gesehen zu werden. Solche Reflektoren sind oft in Jacken, Mützen, Taschen oder Ranzen integriert. Auch Warnwesten oder Leuchtkragen gibt es. Solche Lösungen sind vor allem ein Muss für Kinder, die in der Dämmerung zu Fuß zur Schule gehen. Unter anderem werden sie wegen ihrer geringeren Körpergröße im Verkehr leichter übersehen als Erwachsene.

Lichtanlagen und reflektierende Elemente

Beim Fahrradfahren wird es schon etwas technischer. Auch hier ist kontrastreiche und reflektierende Kleidung wichtig für die Sichtbarkeit. Insbesondere kommt es aber auf die gut funktionierende Lichtanlage an. Ein verkehrssicheres Fahrrad verfügt über Scheinwerfer, Rücklicht, Reflektoren an Vorder- und Rückseite sowie an den Speichen und Pedalen. Diese Ausstattung ist nach der StVZO Pflicht und sorgt dafür, dass Radfahrer bei schlechter Sicht wahrgenommen werden. Zu empfehlen sind moderne LED-Systeme mit Stand- und Tagfahrlicht, die für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Tagfahrlicht im Auto

In Deutschland besteht zwar keine Lichtpflicht am Tag. Dennoch ist es empfohlen und sehr ratsam, auch tagsüber mit eingeschaltetem Licht zu fahren. Das geht bei Autos jüngerer Baujahre sehr komfortabel: Seit 2011 sind alle Neuwagen mit energiesparendem Tagfahrlicht ausgestattet. Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen hat schon 2005 belegt, dass durch seine Nutzung Unfälle reduziert werden können. Der zusätzliche Energieverbrauch ist dank moderner Technik minimal.

Rechtzeitig informieren über die Lichtpflicht im Ausland!

Wer mit dem Auto ins Ausland reist, sollte die dortigen Vorschriften zur Lichtpflicht kennen. Denn in vielen europäischen Ländern muss das Licht auch tagsüber eingeschaltet sein – bei Verstößen drohen Bußgelder. Daher ist es sinnvoll, sich vor einer Auslandsreise mit dem Auto über die aktuell geltenden Regeln im Zielland zu informieren. So lassen sich im Herbst- und Winterurlaub unangenehme Überraschungen vermeiden.

Spielend die Sicherheit im Straßenverkehr stärken

Die Möglichkeiten reichen vom Kita- oder Schulprojekt bis zu digitalen Brettspielen

Kinder wollen spielen. Für Kinder ist aber auch die Sicherheit im Straßenverkehr extrem wichtig. Was liegt also näher, beide Themen zu verbinden? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt Hintergründe zur spielerischen Verkehrserziehung.

Spaß und Lernerfolg

Warum sind spielerische Ansätze für die Verkehrserziehung so erfolgreich? Ganz einfach: Spielerisches Lernen macht Spaß, und die jüngsten Verkehrsteilnehmer können so das wichtige Wissen rund um das richtige Verhalten im Straßenverkehr besser und nachhaltiger verinnerlichen. Außerdem fördert der spielerische Zugang die Motivation und das Engagement der Kinder.

Theaterprojekt oder Gruppenarbeit im Unterricht

Spielerische Verkehrserziehung eignet sich besonders gut für Gruppen, beispielsweise in Kindertagesstätten und Schulklassen. Ein Beispiel ist das Projekt „Theaterkiste – Immer sicher unterwegs“ der Unfallkasse Hessen (UKH), das gemeinsam mit einem Theaterpädagogen entwickelt wurde. Ganz neu ist „Mein sicherer Schulweg“ von der UKH für die Klassenstufen 3 und 4: Es nutzt Videos und ein Quiz als spielerisches Element. An Kita-Gruppen richten sich Angebote wie „Kinder im Straßenverkehr“ von der Deutschen Verkehrswacht (DVW).

Digitales Lernen

Spielen findet heute zu einem Großteil digital statt. Entsprechende Angebote für Kinder gibt es auch zur Verkehrserziehung. Ein Beispiel ist das interaktive Wimmelbild „Kind und Verkehr“ vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Dieses Such- und Lernspiel eignet sich hervorragend für das gemeinsame Erkunden von Verkehrssicherheitsthemen durch Kinder und Eltern. Solche Spiele fördern nicht nur das Wissen, sondern auch die Interaktion innerhalb der Familie.

Analog trifft digital

Moderne Verkehrserziehung kombiniert erfolgreich analoge und digitale Methoden. Ein Beispiel dafür ist das Spiel „Sicher durch den Straßenverkehr“ aus der „tiptoi“-Reihe von Ravensburger. Es verbindet traditionelle Brettspielelemente mit digitalen Interaktionen über einen speziellen Stift. Beim Antippen von Symbolen und Texten werden Sprache und Geräusche abgespielt, was das Lernen unterstützt. Zusätzlich bietet Ravensburger ein „tiptoi“-Sachbuch dazu an.

Klassische Miniaturwelten

Das spielerische Lernen rund um den Straßenverkehr hat eine lange Tradition, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Spielzeughersteller Friedrich Peltzer entwickelte damals für sein Unternehmen Wiking Verkehrsmodelle im Maßstab 1:100 zur spielerischen Verkehrserziehung. Mit den realistischen Automodellen übten Kinder spielerisch auf Straßenplänen das Überqueren von Straßen, korrektes Abbiegen und vieles mehr. Heute erinnern historische Fotos an diese Miniaturwelten mit Straßenplänen, Autos, Verkehrsschildern und Figuren.

Quelle: Wiking