Ein Training gegen Angst und Schrecken

Ob auf zwei oder vier Rädern – die GTÜ empfiehlt Fahrsicherheitstrainings

Vielen Autofahrerinnen und Autofahrern ist die Reaktion vom rechten Sitz im Wagen durchaus vertraut: „Ich habe Angst, bitte fahre doch langsam.“ Dort hält man sich krampfhaft an Haltegriffen fest, die Augen weit aufgerissen, der Teint etwas blasser als üblich. Der Anlass? Ein leichtes Schlingern des Autos auf schneebedeckter Fahrbahn, begleitet von einem kurzen Durchdrehen der Antriebsräder. Am Steuerplatz hektisches Bremsen, heftiges Lenken, Schweißausbruch. Wie wäre es mit einem Fahrsicherheitstraining?

Ruhe statt Hektik

Danach läuft es eher so ab: Der Fahrer beruhigt den Wagen und somit die Mitfahrer. Ruhiges, gezieltes Gegenlenken, etwas weniger Gas und die Worte: „Keine Sorge, es ist nur ein bisschen glatt, ist gleich vorbei.“ Mit etwas geringerem Tempo geht es voran, der Puls des Beifahrers sinkt, der des Fahrers war gar nicht erst angestiegen.

Ein Training für jedes Fahrzeug

So reagieren erfahrene Autofahrer auf unverhoffte Straßenverhältnisse und so ziemlich alle, die ein Fahrsicherheitstraining absolviert haben. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH rät unbedingt zu solchen Kursen. Die Vielfalt ist groß, es gibt sie für Autofahrer und Motorradfahrer. Ebenso will der gekonnte Umgang mit Wohnmobil oder Wohnwagen gelernt sein. Sicherheit im Straßenverkehr bringt auch ein Training mit dem Fahrrad.

Generelle Gefährdungssenkung

Wer sein Fahrzeug gut beherrscht, kommt besser durch den Verkehr und gefährdet andere weniger. Positiver Nebeneffekt: Nach so einem Training hat man noch lange Zeit das gute Gefühl, Zeit und Geld sinnvoll investiert zu haben.

Von Basistraining bis Sportfahrerschulung

Die Fahrschule vermittelt die Grundlagen des Autofahrens. Die erste Sicherheit kommt mit den Praxiskilometern. Ein Fahrsicherheitstraining baut darauf auf. Je nach Erfahrung gibt unterschiedliche Kurse. So gibt es spezielle Trainings für junge Frauen und Männer bis 25 Jahre. Oder darf es ein Basistraining sein, ein Kompakttraining, ein Intensivtraining für den erfahren Automobilisten? Oder gar ein Sportfahrertraining samt Driftschulung? Die Ausstattung der Verkehrsübungsplätze erlaubt es, Gefahrensituationen zu simulieren. Wie reagiert der Wagen auf nasser, trockener oder glatter Fahrbahn? Was tun, wenn ein Auto plötzlich ausbricht? Wie bremse ich am besten? Wer in so einem geschützten Umfeld übt, fühlt sich für den Verkehr besser gewappnet.

Souverän auf dem Zweirad

Auch fürs Motorrad ist die Vielfalt der Möglichkeiten immens. Für Neulinge werden Sicherheitstrainings angeboten, ebenfalls für Wiedereinsteiger oder erfahrene Biker. Auch spezielle Kurventrainings gibt es. Meist enthalten sind spezielle Übungen, um das Zweirad besser zu beherrschen: Spurwechsel, abruptes Ausweichen, Bremsen auf unterschiedlichem Untergrund, extreme Kurvenlagen – alles Stichworte dieser Stunden für die Sicherheit. Sogar Schnupperkurse für Biker ohne Führerschein sind im Angebot, um herauszufinden, ob einem das Motorradfahren liegt.

Wohlige Wohnmobilfahrt

Mögen Autofahrer sich noch so routiniert im Straßenverkehr bewegen, am Steuer eines Wohnmobils fühlt sich doch manches anders an als im Pkw. Länge, Breite, Höhe – alles ist gewöhnungsbedürftig. Das höhere Fahrzeuggewicht führt zu mehr Trägheit beim Ausweichen vor Hindernissen und verlängert den Bremsweg. Weil vor allem größere Camper kaum im Alltag gefahren werden, sondern vorwiegend während der Urlaubswochen, fehlt es oft an Übung. Da ist ein auf Wohnmobile zugeschnittenes Fahrsicherheitstraining genau das richtige. Unter Aufsicht werden Rückwärtsfahren, Rangieren oder Einparken trainiert, das richtige Bremsen oder rasche Spurwechsel.

Entspannt mit dem Gespann

Besondere Herausforderungen bietet das Fahren mit Gespann. In kritischen Situationen wie einem abrupten Ausweichmanöver oder Bremsen vor allem in Kurven ändert sich das Fahrverhalten auch des Zugfahrzeugs erheblich. Zum Sicherheitstraining gehören Tipps des Instruktors. Das Ergebnis: eine steile Lernkurve. Geübt wird auch das Rückwärtsfahren mit Trailer. Gerade auf Campingplätzen spart das gekonnte Rangieren Zeit und Nerven.

Fit auf dem Fahrrad

Radfahren kann jeder? Das widerlegt die Realität mit steigender Unfallzahl bei Fahrradbeteiligung. Der Fokus der Radfahrschulen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) liegt dementsprechend auf Kursen für Erwachsene. Sie richten sich an jene, die Fahrradfahren eben doch nie gelernt haben oder lange nicht gefahren sind. Pedelecs und E-Bikes erfordern zudem neue Fahrtechniken. Nebeneffekt des Fahrradfahrens, vor allem ohne Elektrounterstützung: Es wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und ist eine effektive Möglichkeit, um die Fitness zu verbessern.

Wenn Autos schwimmen – Schrecken Aquaplaning

Aber: viel Reifenprofil und Ruhe am Lenkrad helfen

Aquaplaning

Klarer Fall Aquaplaning: Erst prasselt die Gischt in die Radkästen, schon fühlt sich die Lenkung ganz leicht an, womöglich blinkt die ESP-Leuchte, und die Motordrehzahl steigt sprunghaft, weil die Räder keinen Kontakt zur Fahrbahn mehr haben. Viele Autofahrer kennen das – und damit das ungute Gefühl, nicht alles im Griff zu haben. Und nun? Bitte nicht hektisch werden vor lauter Schreck. Abrupte Lenkbewegungen oder heftiges Bremsen können zu unkontrolliertem Schleudern führen, das unbedingt zu vermeiden ist. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH empfiehlt, sich die Zusammenhänge rund um Aquaplaning immer wieder vor Augen zu führen. Das schafft Sicherheit und trägt dazu bei, kritische Situationen unbeschadet zu überstehen. 

Vorsicht vor Senken und Spurrillen 

Wasserpfützen auf der Fahrbahn in Senken und Spurrillen können zu Aquaplaning führen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Wasserstand auf der Straße und je höher das Tempo, desto eher schwimmt ein Fahrzeug auf. Starkregen, hohes Tempo und breite Reifen knapp an der erlaubten Profilgrenze –damit ist eine Aquaplaning-Partie programmiert. 

Wasserpfützen auf der Fahrbahn

Nie unter vier Millimeter 

Wie sich die Gefahr verringern oder vermeiden lässt? Stichwort Reifen: Viel Profil hilft viel! Je größer die Tiefe ist, desto rascher wird das Wasser durch die Rillen im Gummi abgeführt. Gesetzlich vorgeschrieben ist bei Sommerreifen von Personenwagen und Motorrädern ein Profil von mindestens 1,6 Millimeter. Das schützt freilich nur noch vor einem Bußgeld, nicht jedoch gegen das Aufschwimmen des Fahrzeugs. Die GTÜ empfiehlt bei Sommerreifen mindestens vier Millimeter von profiliertem Gummi auf der Lauffläche. Neue Reifen verfügen über eine Profiltiefe von rund acht Millimeter. Außerdem gilt: Je breiter der Reifen, desto weniger kann er Wasser verdrängen. Zu niedriger oder zu hoher Reifendruck erhöht die Gefahr des Aufschwimmens ebenfalls.  

Reifenprofil

Runter mit der Geschwindigkeit 

Eine angepasste Geschwindigkeit senkt das Aquaplaning-Risiko ebenfalls ganz entscheidend. Nicht ohne Grund verkünden zahlreiche „Bei Nässe 80 km/h“-Verkehrsschilder auf Autobahnen die passende Maximalgeschwindigkeit. Auch die GTÜ empfiehlt dieses Tempo als Faustregel für eine sichere Fahrt auf der regenreichen Straße. Ist der Regen allerdings derart heftig, dass die Wischer kaum noch mit dem Wasser auf der Frontscheibe fertig werden, ist auch dieses Tempo zu hoch. Nur bitte nie hektisch bremsen. 

Wasser kann man lesen 

Autofahrer mit etwas Erfahrung und einem geschulten Blick sehen Aquaplaning-Gefahren voraus. Das ist durchaus im Wortsinn gemeint. Stehendes Wasser in Senken oder Spurrillen verändert den Grauton der Asphaltoberfläche oder spiegelt sich sogar. Auch im Scheinwerferlicht entsteht selbst bei Dunkelheit derselbe Effekt. Die heftig aufspritzende Gischt von vorausfahrenden Autos liefert ebenfalls deutliche Hinweise auf viel Wasser auf der Fahrbahn. Verwischen die Fahrspuren von Reifen vorherfahrender Autos auf nassem Asphalt, befindet sich sehr viel Wasser auf der Straße. Spurrillen kann durch leicht versetztes Fahren ausgewichen werden. 

Spiegelung von Scheinwerferlicht

Oft nur ein kurzer Spuk 

Kommt es trotz aller Vorsicht zu Aquaplaning, beruhigt die Tatsache, dass sich auch ein nicht mehr richtig zu kontrollierendes Auto zunächst in der bisherigen Richtung weiterbewegt. Somit also: Das Lenkrad festhalten, vom Gas gehen, nicht bremsen und kurz abwarten. Meist finden die Räder nach wenigen Sekunden wieder Grip, und die Gefahr ist gebannt. Das immer elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ist ein nützlicher Helfer – kann aber die Physik auch nicht außer Kraft setzen.  

Sprit sparen mit der App

Ein Überblick mit wichtigen Tipps der GTÜ.

Tanken und möglichst dabei sparen

Es wird sich übers Jahr hinweg schon alles ausgleichen: Das sagen manche Autofahrer und rollen erst dann zur Tankstelle, wenn die Spritanzeige im Fahrzeug es ihnen nahelegt. Andere erheben die Suche nach dem günstigsten Preis pro Liter Kraftstoff beinahe zur Wissenschaft. In jedem Fall sinnvoll ist es, möglichst wenig Sprit zu verbrauchen – das entlastet den Geldbeutel und hilft der Umwelt.

Spritspar-Apps als praktische Helfer

Es kann passieren: Der Tank ist frisch gefüllt, die Fahrt geht weiter – und nur wenige Kilometer weiter ist der Literpreis an der nächsten Tankstelle um zwei Cent billiger. Macht bei einer üblichen 40-Liter-Füllung des Kraftstoffreservoirs eines Mitteklassewagens 80 Cent. Ist diese Summe ein Grummeln wert? Das muss jeder selbst entscheiden. Falls die Antwort „Ja“ ist, lassen sich die aktuellen Preise per Smartphone, PC oder Navigationssystem erforschen.

Apps als Sparhelfer

Manchmal krasse Unterschiede

Noch größer sind die Differenzen übers Jahr hinweg. So lagen 2023 laut ADAC bei Super E10 zwischen dem billigsten und teuersten Tag des Jahres rund 21 Cent, bei Diesel betrug der Unterschied sogar gut 30 Cent. Selbst bei zwei Tankstellen eines Betreibers in einem Ort ergeben sich manchmal Unterschiede. Wer kann da noch so einfach den Bestpreis ermitteln?

Tagesabhängige Spritpreise

Zuverlässige Preisinformationen

Spritspar-Apps arbeiten mittlerweile recht zuverlässig, auch wenn sich die Preise an einer Tankstelle zumeist mehrmals am Tag ändern. Schon kurze Zeit später erscheinen die neuen Daten auf dem Taschenbildschirm. Die entsprechenden Informationen erhalten die Apps in der Regel über die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts. Seit 2013 sind alle rund 14.500 Tankstellen in Deutschland verpflichtet, ihre Preisänderungen für Super E5, Super E10 und Diesel sozusagen in „Echtzeit“ dort zu melden. „Die Markttransparenzstelle gibt die eingehenden Preisdaten an Anbieter von Verbraucher-Informationsdiensten zum Zwecke der Verbraucherinformation weiter. Das stärkt den Wettbewerb“, erklärt das Bundeskartellamt.

Preisänderungen rund um die Uhr

Wo sind Sprit und Strom günstig?

Doch welche App wählen, wenn sich die Kernbotschaft ähnelt? Das ist Geschmackssache. Am besten: einfach ausprobieren. Der eine schätzt Spartipps für ein sofortiges Tanken, andere arbeiten lieber mit Preisprognosen für einen späteren Zeitpunkt. Die Nutzung von Tankkarten kann bei der Tankstellenauswahl ebenfalls berücksichtigt werden. Immer mehr Apps nennen auch Ladestationen für Elektroautos.

Auch der Geschmack entscheidet

Nicht immer transparent ist allerdings bei manchen Apps der Umgang mit den Nutzerdaten, wie Datenschützer mitunter kritisieren. Viele Apps lassen sich kostenlos installieren und finanzieren sich über Werbung. Wem die Anzeigen lästig sind, kann manche Apps gegen eine einmalige Gebühr oder einen Jahrespreis werbefrei machen.

Autobahntankstellen sind besonders teuer

Wann das Tanken im Tages- oder Wochenverlauf am günstigsten ist? Verlässliche Pauschalaussagen lassen sich nicht treffen. Nur eine: An Autobahntankstellen kostet ein Liter Benzin deutlich mehr als in der nahegelegenen Stadt. Es können gut und gern 40 Cent je Liter sein. Da wirft die 40-Liter-Modellrechnung schon krassere Ergebnisse aus: Für 16 Euro Unterschied je Tankfüllung nehmen selbst Fernreisende den Umweg zur etwas abseits gelegenen Tankstelle in Kauf. Auch hier weisen Spritspar-Apps den Weg. 

Tanken besser vor der Autobahn

Fahrweise beeinflusst Treibstoffverbrauch

Als Mittel gegen hohe Kraftstoffpreise und für die Umwelt empfiehlt die GTÜ, Benzin oder Diesel gar nicht erst zu verfeuern. Verbrenner können je nach Fahrweise ein oder zwei Liter je 100 Kilometer einsparen. Einige der genannten Möglichkeiten gelten auch für Elektroautos. Auch wenn es ungewohnt sein mag: Besonders effizient ist ein frühes Hochschalten bereits bei einer Drehzahl von 2.000/min. Vorausschauendes Fahren verstärkt den Effekt. Bei vielen Fahrzeugen mit Automatikgetriebe lässt der Fahrmodus „Eco“ wählen.

Sparen beim Fahren

Klimaanlage, Gebläse, Sitzheizung, Heckscheibenheizung oder Außenspiegelheizung kosten Energie – am besten diese Annehmlichkeiten nur ganz bewusst nutzen. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Verbrauch ebenfalls. Deswegen ist es ratsam, bei jedem zweiten oder dritten Auffüllen von Tank oder Batterie den Luftdruck zu kontrollieren. Und schließlich: Kurzstrecken vermeiden, wo es geht. Denn bei nahen Distanzen und mit kaltem Motor ist der Treibstoffverbrauch besonders hoch.

Ebenfalls Interessant: Der Blogbeitrag zum Thema „Falsches Tanken“.