Kompetenz hoch drei

Das neue Qualifizierungskonzept der GTÜ.

Der Weg zum Prüfingenieur führt über die drei Kompetenzzentren der GTÜ (Bild: Christof Wolf)

Talentierter Nachwuchs wird in Zeiten des Fachkräftemangels händeringend gesucht und ist nicht leicht zu finden – die GTÜ-Akademie hat daher ihren Ausbildungsgang „Qualifizierung zum Prüfingenieur (QPI)“ runderneuert, um für die GTÜ-Partner und deren angehende Prüfingenieure und Prüfingenieurinnen weiterhin ein attraktives Angebot anbieten zu können.

Standorte mit Spezialwissen

In der Vergangenheit waren die achtmonatigen Qualifizierungskurse an einen bestimmten Veranstaltungsort gebunden, seit dem Jahr 2022 finden alle Maßnahmen standortunabhängig statt. Im Mittelpunkt stehen dabei die drei Kompetenzzentren Dahlenburg, Michelstadt und Plauen, die der GTÜ-Blog in nächster Zeit noch einzeln vorstellen wird. „An diesen Kompetenzzentren wird das zuvor in der Theorie erlernte Wissen zusammen mit Referenten in Kleingruppen mithilfe zahlreicher Fahrzeuge und verschiedener Modelle in die Praxis transferiert“, so Fachgruppenleiter Jochen Haitzmann, verantwortlich für die Ausbildung zum Prüfingenieur.

Dabei stellt Michelstadt mit dem Ingenieurbüro Olf das Zentrum für ein- und leichte zweispurige Fahrzeuge dar, Plauen widmet sich mit dem KFZ-Prüfzentrum Plauen den schweren zweispurigen Nutzfahrzeugen und Dahlenburg bildet mit dem Ingenieurbüro von Eberstein das Zentrum für Änderungsabnahmen. So hält sich jeder Ausbildungskurs mehrere Praxistage mindestens einmal in jedem der drei Kompetenzzentren auf, in Michelstadt aufgrund der vielfältigen Themen gleich mehrmals.

Schwere Nutzfahrzeuge sind fester Bestandteil der Ausbildung (Bild: Philipp Reinhard)

Gute Noten an der Tagesordnung

Die „Qualifizierung 2.0“ der GTÜ-Akademie setzt generell auf den Transfer von Theorie und Praxis, somit wechseln sich im Ausbildungsplan die Blöcke zwischen Theorie, Prüfalltag im Ingenieurbüro sowie Praxis in den Kompetenzzentren ab. Zur optimalen Kompetenzentwicklung wird in der Praxis auf Kleingruppenbetreuung und mehrere Trainer vor Ort gesetzt – die sehr guten Prüfungsergebnisse der GTÜ-Teilnehmer spiegeln den Erfolg dieser Maßnahmen wider.

Rollierendes System großer Gewinn

Innerhalb eines rollierenden Systems startet alle zwei Monate eine neue Qualifizierungsmaßnahme. Die Startwoche findet ab Juli 2023 wieder in Präsenz in der Stuttgarter GTÜ-Zentrale statt und gibt den Teilnehmern Gelegenheit, sich gleich gegenseitig und auch Mitarbeiter der GTÜ persönlich kennenzulernen. Aufgrund der nicht mehr auf Regionen bezogenen Qualifizierung ist für viele angehende Prüfingenieure ein schnellerer Start möglich. „Dieses rollierende System ist ein großer Gewinn für GTÜ-Partnerbüros, die QPI-Kandidaten betreuen sowie die Teilnehmer – auch der Reiseaufwand sinkt“, resümiert Akademieleiter Michael Risch.

Mit voller Fahrt in eine neue Lebensphase

Verabschiedung des GTÜ-Geschäftsführers Robert Köstler.

GTÜ-Gesellschafter und GTÜ-Geschäftsleitung zusammen mit Robert Köstler bei seinem Abschied.
GTÜ-Gesellschafter und Geschäftsleitung sind bei der Verabschiedung von Robert Köstler (vorne Mitte) dabei.

Das Frühlingswetter wollte nicht so richtig mitspielen an diesem Freitag im Mai, der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Flugs wurde das ursprünglich geplante Grillfest zur Verabschiedung des ehemaligen GTÜ-Geschäftsführers Robert Köstler in die Innenräume der Zentrale am Stuttgarter Fasanenhof verlegt. Neben zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Stuttgarter Zentrale, einschließlich der Geschäftsleitung mit Gabriele Schmidt-Rauße, Thomas Emmert und Dr. Frederik Schmidt, waren Kollegen und GTÜ-Partner aus ganz Deutschland angereist, um Robert Köstler gebührend zu verabschieden. Den Kreis der GTÜ-Gesellschafter vertraten Christina Sadler-Berg, Michael Lehnhartz, Martin Schmelcher, Markus Beck, Oliver Kümmel, Philipp Müller, Roland Wolf, Wolfgang Jacobs und Thomas Kümmerle.

29 Jahre GTÜ: Zum Schluss eine Ehrenrunde im Porsche

Robert Köstler blickt auf eine erfolgreiche und spannende Zeit bei der Stuttgarter Prüforganisation zurück: Insgesamt 29 Jahre war er für die GTÜ tätig. Im Jahr 1994 startete er als Leiter der Ausbildung für Prüfingenieure, führte von 1998 an das Hauptstadtbüro der GTÜ in Berlin und stand zwischen 2015 und 2022 sieben Jahre als Geschäftsführer an der Spitze des Unternehmens, zwei Jahre davon gemeinsam mit Dimitra Theocharidou-Sohns. Zum Ablauf des vergangenen Jahres schied er auf eigenen Wunsch aus, um sich mehr seiner Familie und seiner Leidenschaft der Önologie (Weinanbau) in seiner Heimat Franken zu widmen. Momentan begleitet er die GTÜ-Geschäftsleitung noch in beratender Funktion, ehe er komplett seinen neuen Lebensabschnitt antreten wird. Ehre wem Ehre gebührt: Robert Köstler konnte an seinem Feier-Abend eine Runde mit dem frisch restaurierten Porsche 928 der GTÜ-Classic-Abteilung drehen. Zu seiner Zeit als Geschäftsführer hatte er sich stark für die Anschaffung dieses Schmuckstück für den Oldtimer-Fuhrpark der GTÜ eingesetzt. Es lief im Jahr 1977 vom Band, dem Gründungsjahr der GTÜ. 240 PS bringt der V8 auf die Straße – der Porsche wird fortan neben dem VW T2b bei Veranstaltungen der GTÜ und der GTÜ-Partner unterwegs sein.

Die GTÜ sagt von Herzen „Danke, lieber Robert Köstler!“ für viele gemeinsame, erfolgreiche, spannende und schöne Jahre, in denen sich unser Unternehmen auch dank seines großen Einsatzes hervorragend entwickeln konnte. Wir sagen auf Wiedersehen und wünschen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt, der an besagtem Freitag im Mai begonnen hat …

Robert Köstler mit dem Porsche 928, Baujahr 1977.

Meilenstein von 10.000 erreicht

Erfolgreicher Start des neuen Produktionssystems GTÜ+

Der nächste erfolgreiche Meilenstein im GTÜ+ Flächen-Rollout ist geschafft: v.l.: Kai Schnoor, der den 10.000sten Untersuchungsbericht produziert hat, Janine Zander (GTÜ+ Produktmanagement), Frederic Zillmer (Gebietsbeauftragter GTÜ-Außendienst)

Am 02. März 2023 startete die GTÜ mit ihren Partnerinnen und Partnern in eine neue Ära: Das webbasierte Produktionssystem GTÜ+ ging deutschlandweit an den Start.
Der Meilenstein von 10.000 Hauptuntersuchungen über das neue System wurde innerhalb von vier Wochen erreicht: Kai Schnoor, Prüfingenieur und Büroinhaber im Ingenieurbüro Lüth & Kindler GmbH und Co. KG in Kaltenkirchen, hat den 10.000sten Untersuchungsbericht abgeschlossen. Janine Zander, Produktmanagerin GTÜ+ und Frederic Zillmer, Gebietsbeauftragter im Außendienst, gratulierten ihm persönlich. Kai Schnoor ist einer von über 800 Prüfingenieuren, die bereits produktiv mit GTÜ+ arbeiten können. 

Zahlreiche Vorteile

Das neue System läuft stabil und ist schnell. Weitere Vorteile sind effiziente Prozesse für die Praxis, die von vielen GTÜ-Pilotpartnerinnen und -Partnern mit entwickelt wurden sowie eine intuitive Bedienung mit umfassenden Hilfefunktionen. Zudem sind alle Anforderungen amtlicher Prüfungen in einem System zu finden, was Übersichtlichkeit garantiert.

Kooperation als Plus

Die GTÜ bietet ihren Partnerbüros Schulungen und persönliche Sprechstunden zum neuen Produktionssystem an und dankt insbesondere den Pilotpartnerinnen und Pilotpartnern, die in den letzten Jahren konstruktiv an der Entwicklung mitgewirkt haben – diese vertrauensvolle Kooperation stellt das große „Plus“ von GTÜ+ dar.
10.000 war erst der Anfang: Zusammen mit ihren Partnerinnen und Partnern möchte die GTÜ bald die 100.000ste sowie die 1.000.000ste GTÜ+ Hauptuntersuchung feiern.