Classic Gutachten sichern Risiko ab

GTÜ-Experten informieren auf der Techno Classica.

Vom 12. – 16. April 2023 ist die GTÜ auf der Techno Classica in Essen vertreten. (Foto: Lars Strauss)

Bei der Absicherung von Sachwerten und insbesondere bei hochwertig erworbenen oder restaurierten klassischen Kraftfahrzeugen sollte der Versicherungsnehmer ein paar Dinge beherzigen, um seinen Oldtimer oder das wertvolle Sammlerauto gegen eventuelle Risiken abzusichern. Im Umgang mit der Versicherung zählen nicht nur Originalität, Fahrzeugzustand, geringe Laufleistung oder Kleinserien und Unikate, sondern vor allem eine objektive Marktanalyse. Je seltener, wertvoller oder einzigartiger ein klassisches Kraftfahrzeug ist, um so ausführlicher sollte das Gutachten im Hinblick auf einen Schadensfall sein. Sogenannte Kurzgutachten oder Versicherungseinstufungen helfen bei raren Fahrzeugen bei Weitem nicht aus. Neben dem Marktwert sollte auch der Wiederbeschaffungswert ausgewiesen werden.

GTÜ-Experten vor Ort bei der Techno Classica

Mehr dazu können Besucher der Techno Classica erfahren, die vom 12. (Expertentag) und vom 13. bis 16. April 2023 (Besuchertage) in Essen auf dem Messegelände (Grugahalle) stattfindet. Die Classic Experten der GTÜ stehen für alle Fragen rund um klassische Fahrzeuge und deren Gutachten zur Verfügung. Am Stand 219 in Halle 3 informiert die Prüforganisation auch über andere wichtige Dienstleistungen wie Hauptuntersuchung, Einzelabnahme, Abgasuntersuchung, oder Historische Zulassung (H-Kennzeichen). Für alle, die nicht beim Branchentreff dabei sein können liefert dieser Blogbeitrag die wichtigsten Informationen zur Begutachtung klassischer Automobile.

Die günstigste Lösung ist nicht unbedingt die Beste

Die Versicherungsgesellschaften fordern je nach Versicherungsart für klassische Automobile klar definierte Zustandsnoten, Marktwerte, Wiederbeschaffungswerte und, wenn zutreffend, in speziell verhandelten Policen auch den Wiederherstellungswert einer aufwändig durchgeführten Restaurierung oder beim Neuaufbau eines Klassikers. Die unterschiedlichen Gebührensätze der Gutachtenarten differieren mitunter sehr stark, was den Griff zur günstigeren Variante meist aus Unkenntnis über mögliche Folgen zum Risikofaktor macht.

Klassiker brauchen Kasko

Zwischenzeitlich ist die Zahl der Spezialversicherer gleichsam mit dem Markt gewachsen und die Möglichkeiten der Risikoabsicherung sind sehr breit gefächert. Zum einen werden Oldtimer-Versicherungen bei den Assekuranzen individuell kalkuliert und richten sich in der Regel nach Jahresfahrleistung und der Unterbringung des Fahrzeugs. Dann folgt meist die Frage nach der Fahrerfahrung des Fahrzeughalters, die geplante Nutzung durch weitere Personen und die Art des Kennzeichens (Normale Zulassung, H-Zulassung, Saison-Zulassung etc.). Weitere Kriterien des aufzuwendenden Risikobeitrages sind die Fragen, ob ein Fahrzeug oder mehrere auf einer Police versichert werden sollen. In der Regel werden Alltagsklassiker haftpflichtversichert, ein klassisches Kraftfahrzeug sollte jedoch immer kasko- und haftpflichtversichert sein.

Das Wertgutachten als wichtige Basis

Um das klassische Kraftfahrzeug weitestgehend vollständig abzusichern, sollte bei höherwertigen Fahrzeugen immer ein vollumfassendes Wertgutachten eines Sachverständigen für klassische Fahrzeuge in Erwägung gezogen werden und dieses im Turnus von zwei Jahren auf die dann ermittelten Wertsteigerungen anpassen lassen. Dies gilt insbesondere für Fahrzeuge, deren Werte 50.000 Euro übersteigen. Unterhalb dieses Wagenwertes kann selbstverständlich auch eine günstigere Versicherungseinstufung, das Kurzgutachten, erstellt werden. Abzuraten ist hingegen von den sogenannten Selbsteinschätzungen, die in den letzten Jahren von einigen Versicherungen verstärkt angeboten werden. Im Schadenfall leistet ein umfassendes Wertgutachten bessere Dienste, da alle wesentlichen Komponenten fotografisch dokumentiert sind.

Welches Gutachten für welchen Wert?

Als Faustformel sollte folgende Einteilung ausreichen: Zu Fahrzeugen bis zu einem Wert von 40.000 bis 50.000 Euro sollten entweder ein Kurzgutachten und im Hinblick auf Seltenheit, Ersatzteilbeschaffung oder Aufwand im Schadenfall ein längeres Wertgutachten in Auftrag gegeben werden. Liegt der Marktwert des Fahrzeuges über 50.000 Euro, sollte aus Sicherheitsgründen immer ein Wertgutachten in Frage kommen.

Wertgutachten als wichtige Absicherung

Der Dienstwagen der Detektive, Folge zwei

Classic News im Blog: Mit Tempo zum Tatort.

Für einen Stuttgarter Tatort-Kommissar ist es standesgemäß, Porsche zu fahren (Foto: Porsche AG)

Kaum ein Drehbuchautor verzichtet darauf, seinen Kommissaren und Detektiven einen klassischen Dienstwagen zu verpassen, die dadurch Kultstatus bekommen. Was in Hollywood begonnen hat, wird in den deutschen Krimi-Serien nur zu gern übernommen. Freunde klassischer Automobile kommen oft auf ihre Kosten.

Bibi und die Flunder vom Inkasso-Heinzi

Den wohl größten Gag im „Tatort“ feierte das Ermittlerteam aus Wien, als die Kommissarin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) mit einem schwarzen Pontiac Firebird im Flammendesign zum Dienst erscheint. Der Wagen gehört ihrem Bekannten und Kleinganoven „Inkasso Heinzi“, der mal wieder in den Knast eingefahren war. Kollege Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) staunte nicht schlecht, als er in diesem „Unterweltauto“ Platz nehmen sollte. Ein Aufschrei ging durch die Fangemeinde, als Bibi in einer späteren Folge wieder mit einem langweiligen Ford aufkreuzte. Der Pontiac mitsamt Flammensonderlackierung war ausrangiert worden.

Immer on fire: Ein Pontiac als Star der Wiener Ermittlungen (Foto: ARD)

Dicke Schlitten aus der Asservatenkammer

Ebenfalls seit Ende der 1990er Jahre tauchten im Kölner Tatort die Kommissare Ballauf und Schenk auf, die nicht nur am Ende jeder Episode an der Wurst-Bude in Köln-Deutz endet, sondern bei der sich Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) auch immer einen dicken Amischlitten aus der Asservatenkammer leiht, den die Polizei meist in Kölns Ganovengemeinde beschlagnahmt hatte. Das Spektrum der Wagen aus dem fiktiven Polizeifundus erstreckt sich dabei vom Buick Skylard (1964), über Lincoln Continental Mark IV (1972) bis hin zum Opel Diplomat V8 oder den flotten Mustangs und Corvettes.

Kölner Straßenkarneval: Ballauf und Schenk mit auffälligem Dienstwagen Lincoln Continental (Foto: WDR)

Der permanente Leihwagen: Ekkis Alfa Romeo 164

Der wohl bekannteste Leihwagen Deutschlands dürfte der Alfa Romeo 164 3.0 V6 des Finanzbeamten Eckehard Talkötter (Oliver Korittke) sein, der regelmäßig in der Serie „Wilsberg“ auftaucht und ebenso regelmäßig vom Freund, Privatdetektiv und Antiquar Georg Wilsberg (Leonard Lansink) ausgeliehen wird. Und wenn Ekki schon den Autoschlüssel rausrücken muss, dann kann er auch gleich sein Handy und etwas Kleingeld zum Tanken rausrücken, denn Wilsberg ist ständig pleite. Zwischendrin hatte Ekki auch mal einen Maserati und neuerdings auch ein Elektroauto, aber der Alfa Romeo 164 prägte die Serie wie kein anderer Wagen.

Kaum ein Wilsberg ohne den Alfa 164 (Foto: ZDF, CF)

Richy Müller fährt den Targa auch privat

Seit 2008 geht der Porsche-Markenbotschafter Richy Müller in seiner Rolle als Kommissar Thorsten Lannert im 911 Targa von 1975 im Stuttgarter „Tatort“ auf Verbrecherjagd. Für Autoliebhaber Müller ist es eine Selbstverständlichkeit, für alle Szenen selbst hinterm Steuer zu sitzen. Um öfter in den Genuss des Filmautos zu kommen, fährt Richy Müller privat ein Double – ebenfalls in schokobraun, aber von 1977: „Der alte Targa hat noch keine Servolenkung, da muss man noch richtig kurbeln, viel schalten und spürt unmittelbar die Straße. Das ist harte Arbeit.“

Richy Müller fährt auch Rennen im 911 (Foto: Porsche AG)

Der Dienstwagen der Detektive, erste Folge

Classic News im Blog: Alles klar, Herr Kommissar?

Für den Fall der Fälle: Jaguar 120 als Top-Besetzung in britischen Krimis (Foto: Rixie – stock.adobe.com)

Kaum ein Drehbuchautor verzichtet darauf, seinen Kommissaren und Detektiven einen klassischen Dienstwagen zu verpassen, die dadurch Kultstatus bekommen. Angefangen hat das in den USA mit dem berühmten Inspektor Columbo, der mit seinem klapprigen und verbeulten Peugeot 403 Cabriolet zum Tatort fuhr und dort mit quietschenden Türen mitleidige Blicke auf sich zog.

Ein Holden Kingswood fährt durch Brokenwood

Weiter geht’s mit Neill Rea, der in der neuseeländischen Serie „Brokenwood“ als Detective Mike Shepherd mit einem 1971er Holden Kingswood durch die Lande kurvt. Farbe: irgendwas zwischen ungewaschenem Weiß und Cremefarben. Besonders anstrengend wird es für Shepherd in engen Gassen, denn der Holden Kingswood hat keine Servolenkung, Wendemanöver werden so zum Muskeltraining für den untersetzten Kommissar. In Europa ist das Holden Coupé eine absolute Rarität, denn kaum eines der in Australien produzierten Modelle hat sich hierher verirrt.

Inspektor Morse und das rollende britische Automuseum

„Der junge Inspektor Morse“, eine in England produzierte Kultserie, gilt als Geheimtipp unter Fans britischer Krimis und britischer Classic Cars. Die einzelnen Episoden spielen in den 50er bis 60er Jahren und sind ganz im Stil der Zeit perfekt ausgestattet. Eine Folge Morse erspart daher den Gang ins Museum, denn alles, was das Land damals an Fortbewegungsmitteln zu bieten hatte, wird aufgeboten. Von Jaguar, Morris, Bedford, Austin, Leyland bis hin zu den Nobelkarossen Aston Martin, Rolls Royce und Bentley ist an den Drehorten in Oxford alles vertreten.

Inspector Barnaby und Constables Jones der Causton CID

Dass die Briten ein Faible für rätselhafte Mordfälle haben, ist kein Geheimnis. Inspector Tom Barnaby (John Nettles) und sein Kollege Ben Jones (Jason Hughes) ermitteln jedenfalls in den schönsten Gegenden Englands, durchsetzt mit typischen englischen Pubs, grünen Wiesen, Landhäusern und Friedhöfen. Ihr Dienstwagen, meist ein Rover 75, steht dann auch ständig in Konkurrenz mit den ländlichen Allradfahrzeugen britischer Marken. Viele Autos stammen noch aus den Neunzigern, als die ersten Fälle verfilmt wurden.

Kommissar Dupin und der Citroën XM Turbo

Zurück aufs Festland. Schon Kommissar Schimanski (Götz George) rauschte mit einem stromlinienförmigen Citroën durch das Ruhrgebiet, gefolgt von seinem Kollegen Tanner, der aber meist die biederen Modelle von Volkswagen und Opel nehmen musste. Welch Wunder, dass in einer französischen Krimiserie, geschrieben, produziert und gespielt von Deutschen, kein Klischee über Frankreich ausgelassen wird. Typischerweise fahren hier die Fahrzeuge der Marke Citroën durch die Bretagne. Allen voran der aus Paris strafversetzte Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi), der einen Citroën XM Turbo steuert, während sein zu schlechten Witzen neigender Kollege Kadeg (Jan Georg Schütte) auch mal mit einem offenen Citroën Mehari oder einer Ente am Tatort erscheint. Die Bösewichte fahren übrigens Peugeot oder Renault.