Die Sache mit dem Andreaskreuz

Was es an Bahnübergängen zu beachten gilt.

Sie glauben nicht, dass sie den Paragraf 41 der Straßen-Verkehrsordnung, genauer gesagt Zeichen 201, häufig vor Augen haben? Ist aber vermutlich so, es sei denn, sie wohnen fernab aller Eisenbahnstrecken. Oder nur an Routen, auf denen die Züge auf Bahnstrecken, bei denen Züge mit mehr als 160 km/h unterwegs sind, dort sind grundsätzlich keine Bahnübergänge erlaubt. Wer aber im Alltag eine Bahnstrecke zu überqueren hat, der macht garantiert Bekanntschaft mit dem Andreaskreuz.

Ein Verkehrszeichen mit Geschichte

Dieses einfache Kreuz aus zwei sich diagonal schneidenden Balken, im Verkehr weiß mit roten Enden, hat seinen Namen vom Heiligen Andreas aus der christlichen Geschichte. Es gleicht auch dem griechischen Buchstaben Chi, der „X“ geschrieben wird und als Symbol für Jesus gilt.

Es lässt sich drehen und wenden

Das Andreaskreuz kommt in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern in vielen Ausprägungen vor: mal aufrechtstehend, mal liegend, mal als Doppelkreuz, mal mit zusätzlichem Lichtzeichen, mal mit einem blitzförmigen Symbol oder Zusatzpfeilen. In jedem Fall ist damit eine Warnung verbunden, die nicht missachtet werden darf.

Schiene vor Straße

Allein die Deutsche Bahn hat noch über 15.000 Bahnübergänge in Betrieb, mit Privat- und Werksverkehr kann sich die Zahl leicht verdoppeln. Obwohl sich die Zahl der Übergänge seit 1950 mehr als halbiert hat, bleiben damit noch eine ganze Menge Gefahrenstellen. Obwohl die Botschaft des Andreaskreuzes eindeutig ist: Der Schienenverkehr hat hier Vorrang vor dem Straßenverkehr.

Unfallrisiko nicht unterschätzen

Meistens gibt es zum Verkehrszeichen noch Schranken und Lichtzeichen dazu, aber wie bei den Schildern, die auf reinen Autokreuzungen die Vorfahrt regeln, gilt: Man weiß ja nie. Vorsicht kommt von Übermut. Die Anzahl der unfreiwilligen Begegnungen sinkt immer weiter, zuletzt machten sie nur 0,005 Prozent aller Unfälle aus. Die meisten davon passieren an Übergängen ohne technische Sicherung. Häufigste Ursachen sind Leichtsinn, Ungeduld und Unkenntnis über die Bedeutung des Andreaskreuzes.

Eine Frage der Aufmerksamkeit

Das Andreaskreuz selbst bringt nicht nur das Gebot erhöhter Aufmerksamkeit mit sich. Es signalisiert auch, dass sich Bahnübergängen nur mit gemäßigter Geschwindigkeit genähert werden darf, das Halten zehn Meter vor dem Zeichen ebenso verboten ist wie das Parken am Rand, falls dadurch das Kreuz verdeckt würde. Das Halten auf dem Bahnübergang selbst ist – selbstverständlich – verboten.

Wenn die Assistenten plötzlich Chef sind

Eine Kolumne zur Systemfrage im Auto.

Es klingelt. Es bimmelt. Es blinkt. Und es macht was mit Dir. Immer wieder, meist ganz plötzlich. Voll nervig findet das seine Schwester, sagt vom Beifahrersitz aus: „Mach‘ das mal weg.“ Trebor aus Hamburg müsste schon von Berufswegen ein gutes Verhältnis zu den unzähligen Assistenzsystemen haben, er ist Elektroingenieur. Doch das, was die geheimen Kräfte mit ihm und seinem Auto machen, was da alles angezeigt wird oder aktiviert werden soll, das wird ihm langsam zu viel. Er fragt sich: sollte Autofahren nicht vor allem auch Spaß machen?

Die Black box bekommt alles mit

Sollte es. Aber es soll auch sicher sein. Deshalb hat der Gesetzgeber verfügt, dass vom 1. Juli an alle Neuwagen zwingend mit System wie Notbremsassistenten, Müdigkeitswarner oder Spurhalteassistenten ausgerüstet sein müssen, überwacht von einem Datenschreiber wie im Flugzeug, der black box. Und viele Menschen fragen sich: sind die Assistenten nicht längst schon von nützlichen Gehilfen zu unseren Meistern aufgestiegen?

Vergleichsfahrt mit den Affen

Die Frage ist nicht neu, sie wurde auch schon in der Formel 1 diskutiert, wo bekanntlich die schnellsten Rennfahrer der Welt unterwegs sind. Als dort Startautomatiken und Traktionskontrollen überhandzunehmen drohten, reklamierte Weltmeister Niki Lauda: „Irgendwann kannst Du auch einen Affen ins Cockpit setzen.“ Wer aber mal zuguckt, was die Piloten dort an Schwerstarbeit leisten, weil sie während ihres rasenden Tuns die Bremsbalance verstellen, Motoreinstellungen korrigieren und noch Funkkontakt zur Box halten, der erkennt: Affen wären überfordert. Geschweige denn herkömmliche Autofahrer, von denen viele schon Schwierigkeiten haben, im Stadtverkehr zeitig den Blinker zu setzen.

Alles hat gute Gründe

Ein doppeltes und dreifaches Sicherheitsnetz einzuziehen ist also eine gute Sache, und ohne einen gesunden Glauben an die Technik würde unser ganzes Leben nicht mehr so komfortabel und in Bahnen ablaufen. Aber Autofahren ist eine aktive Entscheidung, und das Lenkrad das beste Symbol dafür. Die moderne Vokabel „selbstbestimmt“ muss auch hier greifen. Allein, der künstliche Vogelschwarm der Piepgeräusche zeugt von etwas anderem. Ins Leben gerufen auch deshalb, weil sich im letzten Jahr allein in Deutschland 2,5 Millionen Unfälle ereignet haben, bei denen bis zu 95 Prozent auf menschliches Versagen zurückgehen.

Manchem wird’s zu viel

Trebor, der Elektrotechniker, sonst eher zurückhaltend, hat die Systemfrage für sich entschieden – alle potenziellen Neuwagen können ihm schlicht zu viel, er will noch ein Weilchen seinem Audi, Baujahr 2009, treu bleiben. Wolfgang, der vielreisende Fotograf, hat von seinem Mercedes-Händler eine Limousine mit allem Schnickschnack bekommen, und sie nach dem ersten Wochenende freundlich, aber bestimmt zurückgegeben: „Jedes Mal, wenn ich auf einer Bergstraße den Mittelstreifen touchiere, zerreißt es mir fast das Auto.“ Zu den Genervten zählt auch Albrecht, ein Freund des Kolumnisten. Aber sein neuer Kombi hat alles drin. Denn der Fahrer geht wirklich auf Nummer sicher, denn sein Arbeitgeber hat ihm verraten: Wer einen Dienstwagen fährt ohne die vorgeschriebenen Systeme, der ist nicht versichert.

Wer behält den Überblick?

Wer gern in Fahrzeugkatalogen blättert, der erkennt eine ähnliche Reizüberflutung wie im Baumarkt oder den Filialen der Kaffeehersteller, die scheinbar jeden Tag ein neues Gadget (er)finden und auf den Markt bringen. Immerhin, manchmal lässt sich für den Autofahrer der ewige Traum des Menschen, sich die Maschinen untertan zu machen, doch ganz leicht verwirklichen: ein Blick in die Bedienungsanleitung zeigt, was sich manuell abschalten lässt. Der Tastendruck ist allerdings nur für jene gedacht, die es sich wirklich zutrauen.

Mitdenken bleibt Pflicht

Grundsätzlich gefährlich werden kann es aber auch, wenn die Vielzahl der Assistenten die Autofahrer zu einer gewissen Achtlosigkeit erzieht. Deshalb sich besser nie sich allein auf die Rückfahrkamera, den Abstandsregler oder die Tempoanzeige verlassen. Mitdenken ist im Übrigen keine neue Vorschrift. 

Unfall mit dem Auto: Und nun? Was tun!

Nicht zu helfen, ist die schlechteste Form der Hilfe.

Schon wer einen Verkehrsunfall beobachtet oder miterlebt, bekommt zunächst einen gehörigen Schreck. Danach aber ist entscheidend, dass das einsetzt, auf das Versicherer, Autoclubs, Hilfsdienste und auch die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) in solchen Situationen verweisen: Die Rettungskette.

Zuerst sich selbst absichern

Ganz wie in Flugzeug, wo erst die Erwachsenen die Sauerstoffmasken über Mund und Nase ziehen sollen, um dann erst Kindern und Älteren zu helfen, gilt auch nach einem Verkehrsunfall zunächst die Selbsthilfe. Wer als Ersthelfer an einem Unglücksort eintrifft, sollte zunächst sich und andere Verkehrsteilnehmer vor weiteren Schäden schützen – selbst wenn man als Ersthelfer automatisch unfallversichert ist.

Immer der Rettungskette entlang

Sind Autos in das Geschehen involviert, beginnt die Rettungskette damit, dass die Warnblinkanlagen eingeschaltet und von den Helfern Warnwesten übergezogen werden. Am besten gleich das Smartphone, Warndreiecke und Verbandskasten greifen. Parallel zum Versuch, sich einen Überblick über die Gefahrenlage zu verschaffen, muss die Unfallstelle abgesichert werden.

Die wichtigste Nummer ist die 112

Je früher ein Notruf abgesetzt wird, je besser – das kann Leben retten. Dazu wird die europaweite Notrufnummer 112 gewählt. Die wichtigsten Fragen und Hinweise, die es zu beachten gilt: Was ist passiert? Wo hat sich der Unfall ereignet? Wie viele Menschen sind verletzt? Ist die Art und Schwere der Verletzungen erkennbar? Möglichst Ruhe bewahren, und die Rückfragen der Rettungsstelle abwarten.

Keiner kann sich leisten, nicht zu helfen

Nach dem der Notruf abgesetzt und die Unfallstelle abgesichert ist, kann Personen aus dem Gefahrenbereich geholfen werden. Sind Verletzungen bei Unfallopfern erkennbar, müssen „Erste Hilfe“-Maßnahmen geleistet werden. Behandeln Sie Unfallopfer vorsichtig, nicht immer ist die Art oder Schwere der Verletzung gleich erkennbar. Als Ersthelfer ist man zur Hilfe verpflichtet, das Schlimmste wäre es, nichts zu tun. Wer bei Unglücksfällen nicht hilft, obwohl das zuzumuten gewesen wäre, kann wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt und mit Geld- und Freiheitsstrafen belegt werden. Man muss sich dabei, beispielweise wenn Autos brennen, aber nicht selbst in Gefahr bringen.

Wissen Sie noch, wie Erste Hilfe geht?

Ein paar Basics zur Ersten Hilfe: Bewusstsein der Person prüfen! Reagiert das Opfer nicht auf das Ansprechen oder ein Rütteln an der Schulter – Atmung prüfen! Hebt und senkt sich der Brustkorb normal, obwohl die Person bewusstlos ist, muss sie in eine stabile Seitenlage gebracht werden. Lässt sich keine Atmung feststellen, beginnt die Wiederbelebung mit Herzmassagen. Das hat jeder, der einen Führerschein gemacht hat, im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Bei wem die Fahrschule schon etwas länger her ist, der sollte sein Wissen auffrischen – das kann lebensrettend sein.

Links, die Leben retten können

Das Deutsche Rote Kreuz hat zudem die wichtigsten Sofortmaßnahmen zur Rettung aus der Gefahrenzone übersichtlich hier aufgelistet: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/verkehrsunfall/retten-aus-gefahrenzone-erste-hilfe/

Vom ADAC gibt es eine Liste mit den Grundbegriffen der Ersten Hilfe, so kann auch als PDF heruntergeladen werden:

https://www.adac.de/gesundheit/gesund-unterwegs/vorsorge/erste-hilfe-massnahmen/