„Eigeninitiative gibt Pluspunkte“

Zum elften Mal wird der Deutsche Werkstattpreis verliehen, erstmals ist die GTÜ Partner des Wettbewerbs.

Die Sieger beim Deutschen Werkstattpreis – eigentliche Gewinner sind aber die Kunden (Fotos: Stefan Bausewein)

Werkstätten sind das Herz aller Prüftätigkeiten, die die Partner der GTÜ vornehmen. Für die Sachverständigenorganisation liegt es daher nahe, die Suche nach den innovativsten Betrieben der Republik aktiv zu unterstützen. Zusammen mit der Automechanika Frankfurt und Continental unterstützt die GTÜ den Deutschen Werkstattpreis, der am 8. Oktober in Würzburg verliehen wurde.

Ganz vorn: eine Schweinfurter Meisterwerkstatt

Ausgezeichnet und prämiert werden dabei freie Werkstätten, die sich durch innovative Servicekonzepte und/oder ausgefeilte Marketingstrategien auszeichnen. 24 unabhängige Unternehmen, vom Autohaus bis zum inhabergeführten Servicebetrieb, hatten es mit ihrer Einreichung in die Jury-Beratungen geschafft. Daraus wurden die Top Ten ermittelt, aus denen schließlich die Mezger Meisterwerkstatt in Schweinfurt als Sieger hervorgegangen ist. Der Slogan des Unternehmens trägt ein Versprechen in sich: „Wir tun alles für Ihr Auto!“ Über den zweiten Platz konnte sich das Team von Auto Hirsch aus Wildenberg freuen, Rang drei ging an die freie Mehrmarkenwerkstatt Restemeier aus Osnabrück.

Eine Herzensangelegenheit für die GTÜ

Für die GTÜ saß Stefan Schüßler, Leiter Neue Dienstleistungen/Dienstleistungsprozesse, in der Jury. Zu bewerten galt es unter anderem innovative Service-Ideen, klare Prozesse und hervorragenden Kundendienst. Experte Schüßler, der drei Betriebe selbst genau unter die Lupe genommen hat, sieht einen tiefen Sinn in der Beteiligung der Prüforganisation an dem Wettbewerb, der von der Fachzeitschrift „kfz-Betrieb“ ausgelobt wird: „Wir von der GTÜ sind in vielen freien Werkstätten mit unseren Dienstleistungen vertreten. Deshalb ist es uns ein Herzensanliegen, uns bei diesem Preis zu engagieren. Wir unterstreichen auf diese Art auch die Verbundenheit mit unseren Partnern.“

Mit Herz in der Jury: GTÜ-Experte Stefan Schüßler

In der Nische ist noch viel zu holen

Bei seinen Besuchen vor Ort hat Stefan Schüßler sein geschultes Auge natürlich auf die Ausstattung der Werkstätten gerichtet und auf das Portfolio der Dienstleistungen. Für ihn war aber auch wichtig, „ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Arbeitsklima dort jeweils ist“. Häufig hat er eine familiäre Atmosphäre vorgefunden, zudem einen Trend feststellen können: „Die Werkstätten suchen sich zusätzlich zum Service- und Reparaturgeschäft Nischen auf dem Markt, mit denen sie zum Teil nicht bloß regional, sondern auch überregional Kunden anziehen können.“ Ein Kandidat hat sich beispielsweise auf die Reinigung von Dieselpartikelfiltern spezialisiert und betreibt mehrere entsprechende Reinigungsanlagen. Ein anderer hat sämtliche Spezialwerkzeuge für Fahrzeuge von VW, Audi, Seat und Skoda angeschafft und bindet so eine ganz bestimmte Klientel an sich. Der Nächste ist rechtzeitig auf den Trend zum Caravan aufgesprungen und hat inzwischen gegenüber seiner eigentlichen Werkstatt eine weitere Halle mit den erforderlichen Serviceleistungen errichtet und sich so ein zweites Standbein geschaffen. Nicht nur mit Blick auf den Bewertungsbogen sagt der GTÜ-Fachmann: „Die Initiative zu ergreifen und neue Themen aktiv anzugehen und umzusetzen gibt immer Pluspunkte.“ 

Flutopfer: Wie die GTÜ helfen hilft

Mit Hilfsgütern und Geldspenden unterstützt die GTÜ Hochwasseropfer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Auch GTÜ-Partner Dr. Oliver Brockmann erlebt, wie willkommen der Bulli ist – er bringt Hilfsgüter und ein bisschen Hoffnung mit

Was brauchen die vielen Menschen, die von der Flut und deren Folgen überrascht wurden und vor den Trümmern oder dem Nichts stehen am dringendsten – finanzielle Unterstützung oder Sachgüter? Die Partnerbetriebe der GTÜ in den Regionen, zum Teil selbst stark getroffen, meldeten zurück: am besten beides. Auf die Hilferufe wurde in der Stuttgarter Zentrale schnell und auf unterschiedliche Weise reagiert.

Drei Transporter voll beladen

Unter dem Motto „Die GTÜ hilft helfen“ machten sich drei Mal voll beladene VW-Transporter auf den Weg in die Regionen, nachdem die erste Rückmeldung aus der Eifel gelautet hatte: Uns fehlt Material, um das Chaos zu beseitigen und zu retten, was zu retten ist. So wurde beispielsweise eine Feuerwehr in einer Krisenregion wieder einsatzfähig, nach dem Dr. Frederik Schmidt, Leiter Recht und Politik nötiges Spezialwerkzeug aus Stuttgart überbrachte. Frank Reichert, Leiter Unternehmenskommunikation lieferte mit einer weiteren Fahrt Basiswerkzeug und Drogerieartikel in die Eifel. Und GTÜ-Geschäftsführer Robert Köstler brachte persönlich eine Hilfslieferung in den Westen Deutschlands und übergab vier professionelle Bautrocknungsgeräte zum direkten Einsatz in den Hochwasserregionen.

Denn in den betroffenen Gebieten litten besonders auch viele Privatleute darunter, dass es für die Aufräumarbeiten am Nötigsten fehlte und die Baumärkte im Umkreis von hundert Kilometern ausverkauft waren. So fanden neben den Bautrocknern auch Dampfstrahler, Schubkarren, Schaufeln, Eimer oder Gummistiefel den direkten Weg zu den Betroffenen. Auch Taschenlampen aus dem eigenen GTÜ-Bestand wurden eingepackt.

Von Sonnencreme bis zu Bautrocknern  

Vielen Menschen fehlte es am Nötigsten, Helfer und Opfer freuten sich auch über Pflegeartikel wie Sonnencreme und Pflaster. In den Drogeriemärkten, Fachgeschäften und Baumärkten, in denen die GTÜ-Verantwortlichen für rund 15.000 Euro Hilfsgüter erstanden, war die Hilfsbereitschaft und die Anerkennung für die Aktion groß. Händler gaben großzügige Rabatte oder schickten gratis Material, das sie noch auf Lager hatten, mit auf die Reise. „An diesen Sachspenden, aber auch an den erheblichen Geldmitteln, die aus allen Teilen der Bevölkerung auf Spendenkonten fließen, kann man erkennen, worauf es ankommt – um grundlegende Hilfe“, sagt GTÜ-Geschäftsführerin Dimitra Theocharidou-Sohns. „Wir freuen uns, dass wir als GTÜ dazu Beiträge leisten können.“

50.000 Euro für die Sat 1-Spendengala

Natürlich ist in einer solche Notlage finanzielle Hilfe ebenso von grundlegender Wichtigkeit. Die GTÜ hatte sich deshalb dazu entschieden, bei der Spendengala „Deutschland hilft“ des Fernsehsenders Sat 1 eine Spende von 50.000 Euro zu machen, die auch von Moderator Ralf Schmitz während der Livesendung besonders gewürdigt wurde: „Die Gesellschaft für Technische Überwachung GTÜ macht eine Großspende von 50.000 Euro. Toll!“ Dazu Robert Köstler: „Wir sind sicher, dass auf diese Weise vielen Menschen geholfen werden kann.“ Darüber hinaus haben GTÜ-Partner aus dem flächendeckenden Netzwerk der Prüforganisation in ganz Deutschland den Hochwasseropfern ebenfalls Geld gespendet. Für Köstler ist das ein tolles Zeichen: „Es zeigt die Solidarität in unserer Organisation. Und zugleich ist es Ausdruck des Miteinanders innerhalb der Gesellschaft, das in solchen Ausnahmesituationen besonders wichtig ist.“ Um das wertzuschätzen, wird die GTÜ das Spendenvolumen aus ihrem Partnernetzwerk noch entsprechend ergänzen.

Elon Musk und der Führerschein-Ärger

Lassie, unser Kolumnen-Dienstfahrzeug, begibt sich in die unendlichen Weiten der Führerscheinprüfung.

Foto: SpaceX

Was sich Elon Musk bloß dabei gedacht hat: einfach einen Tesla Roadster ins Weltall zu schießen, und ihn dort schon seit drei Jahren kreisen zu lassen. Hat er sich etwa vorher nach einer korrekten Fahrerlaubnis für Starman, den Astronauten hinter dem Steuer, erkundigt? Vermutlich nicht! Sonst würde das Auto nicht die Erde umrunden, sondern sein Starman hierzulande im Stau stecken. In der schier unendlichen Schlange aller Prüflinge.

Monopol bremst sogar Raketen aus

Die nötigen Fahrstunden hätte der Tesla-Pilot natürlich schnell hinter sich bringen können. An Fahrschulen und Fahrlehrern liegt es sicher nicht, sie sind bestens vorbereit und willig, alles für ihre Schüler zu tun. Aber gleich danach würde für ihn schon auf der Erde eine Art schwereloser Zustand beginnen, allerdings ein ungewollter und ziemlich unangenehmer. Von wegen Raketentempo – nur in Zeitlupe würde er sich dem dringend benötigten Prüfungstermin nähern können, falls er überhaupt einen bekommen hätte. Eine galaktische Geduldsprobe auf dem harten Boden unserer Tatsachen.

Die neue Mobilität wird blockiert

„Sorry, Mister“, heißt es beim zuständigen TÜV, „uns fehlen die Leute.“ Das ist zwar eine Begründung, aber kein guter Grund für die inzwischen jahrelangen Missstände. Die eigentliche Ursache liegt darin, dass derzeit mit Ausnahme von Berlin nur eine einzige Prüforganisation die Flut der Prüfungen abnehmen darf. Und das, obwohl die Zahl der Führerscheinwilligen parallel dazu gerade wieder ansteigt. Merke: Neue Mobilität fängt auch für Menschen, die nicht gleich den Weltraum erobern wollen, mit einem Führerschein an.

Sogar ein Elon Musk, der vielen davonfahren und sogar fliegen kann, wäre dem veralteten Prinzip Führerscheinerteilung ausgeliefert. Wo bleibt der Wettbewerb? Immerhin, er könnte sich mit anderen Pionieren verbünden, die die Dinge im Sinne der Menschen dringend beschleunigen möchten, der GTÜ beispielsweise.

Einmal nach Palo Alto, via Führerscheinstelle

Mit Monopolen setzt sich einer wie Musk nur auf eine Art auseinander: er durchbricht sie mit guten Ideen. Eine Achse der Beschleunigung vom Stuttgarter Fasanenhof nach Palo Alto in Kalifornien, wenn das kein Bündnis wäre. Die erste gemeinsame Fahrt müsste ja nicht gleich in die Milchstraße führen. Eine kurze Beschleunigung zur Führerscheinstelle würde schon reichen. Ach ja, für alle, die sich wundern, wie der Starman dann doch ohne TÜV-Genehmigung auf seine Umlaufbahn geraten ist: bei ihm handelt es sich in Wirklichkeit um eine Puppe. Dafür war dann nur eine Materialprüfung notwendig.

Lassie, das Redaktions-Dienstfahrrad erschöpft von der langen Wartezeit (Foto: Bernhard Kahrmann)