Fünf GTÜpps für Herbst und Winter

Sehen und gesehen werden: Die GTÜ setzt sich für mehr Sicherheit in der dunklen Jahreszeit ein.

Die dunkle Jahreszeit beginnt mit einem kostenlosen Angebot der GTÜ – die Partner prüfen kostenlos die Funktion und richtige Einstellung der Fahrzeugbeleuchtung. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger können in Herbst und Winter auch selbst einiges für mehr Sicherheit auf den Straßen tun. Fünf GTÜpps sind dabei unverzichtbar.

5 Plakette holen

Kleiner Aufwand, große Wirkung: Wer sein Fahrzeug ab jetzt zum kostenfreien Licht- und Reifencheck der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH vorführt, tut viel für sicheres Fahren im Herbst und Winter. Sind alle geprüften Punkte in Ordnung, bestätigen das die Experten mit einer Plakette für die Windschutzscheibe. Das gibt ein gutes Gefühl schon an diesen ersten Herbsttagen. Denn der gute Zustand von Licht und Bereifung senkt ganz klar das Unfallrisiko im Straßenverkehr.

4 Leuchtende Vorbilder

Die GTÜ-Experten nehmen unter anderem sämtliche Leuchten im Außenbereich unter die Lupe, von Abblend- und Fernlicht bis hin zu Bremsleuchten, Warnblinkanlage, Kennzeichenbeleuchtung und Begrenzungsleuchten. Bei den Fahrscheinwerfern kommt es dabei auch auf die korrekte Einstellung an. Bei anderen Leuchten wird neben der Funktion auch nach Beschädigungen, sicherer Befestigung und Dichtigkeit geschaut. Sehr wichtig ist auch die Überprüfung auf korrekte Leuchtmittel. Denn die werden bei einem Tausch schnell einmal falsch montiert oder sogar verwechselt.

3 Den Winter in den Grip bekommen

Ebenso genau wird beim Check auch auf die Reifen geschaut: Sind die Profile ausreichend, ist der Verschleiß unauffällig? Sind die Pneus unbeschädigt, oder stecken etwa sogar Fremdkörper darin? Auch den Reifendruck, den Zustand von Ventilen und Felgen sowie weitere Punkte untersuchen die GTÜ-Prüfer. Gibt es für das Fahrzeug zwei Reifensätze für die verschiedenen Jahreszeiten, liegt der optimale Zeitpunkt für den Licht- und Reifencheck natürlich nach der Montage der Winterreifen. Bei Ganzjahresreifen kann der Check jederzeit ausgeführt werden. Für den richtigen Montagezeitpunkt von Winterreifen gilt die Faustregel „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern. Das ist auch rechtlich wichtig, denn in der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine sogenannte „situative Winterreifenpflicht“, beispielsweise bei Glatteis, Schneeglätte, oder Schneematsch.

2 Sich sehen lassen!

Reflektierendes Material ist im Straßenverkehr bei Dunkelheit der Trumpf. Die Vielfalt der Ausführungen hat in den vergangenen Jahrzehnten die Schutzmöglichkeiten erheblich erweitert. So gibt es etwa viele Jacken, Mützen oder Schultornister mit eingearbeiteten Reflexstreifen, und das oftmals sehr unauffällig oder gar modisch umgesetzt. Auch Fahrradhelme haben sie fast immer. In Bewegung: Steht das reflektierende Material nicht still, ist es noch einmal deutlich auffälliger, wenn Scheinwerfer darauf strahlen. Speichenreflektoren sind dafür ein Beispiel. Oder zu Fuß: Wer im Dunkeln mit einer Warnweste unterwegs ist, wird von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen.

1 Strahlen Sie ruhig!

Am deutlichsten wird der Lichtfortschritt beim Fahrrad. Schwaches Licht war gestern. Helle Frontscheinwerfer und Rückleuchten gibt es in großer Vielfalt – der Fachhandel berät gerne. Ein LED-Scheinwerfer leuchtet den Weg direkt vor dem Rad perfekt aus. Empfehlenswert ist ein eingebautes Tagfahrlicht, um die eigene Auffälligkeit zu erhöhen. Warum also dieses Potential nur den Autos und Motorrädern überlassen? Einstellsache: Zur korrekten Montage der Fahrradleuchten gehört auch, dass sie richtig justiert werden. Für Pedelec mit ihren höheren Geschwindigkeiten ist sogar schon Kurvenlicht erhältlich. LED-Rückleuchten gibt es mit Bremslichtfunktion, bei Verzögerung werden sie kurzzeitig heller. Es ist eine Investition in die Sicherheit: Eine gute Leuchtausstattung fürs Zweirad hat ihren Preis, doch der erscheint in anderem Licht, wenn damit ein Unfall vermieden werden kann.

Grundsätzlich gilt: Man kann nie zu viel tun, um sich zu Fuß oder auf Fahrrad oder E-Scooter in den dunklen Monaten des Jahres zu schützen. Also ruhig mehrere Maßnahmen kombinieren.

GTÜ könnte Not der Fahrschüler lindern

Nur ein echter Wettbewerb verhindert Terminengpässe und lange Wartezeiten beim Führerschein.

Der Weg zum Führerschein kann lang und zäh sein. Nicht allein wegen des Theorie- und Praxisunterrichts, sondern auch beim letzten Schritt: Viele Führerscheinanwärter müssen erhebliche Wartezeiten für den ersehnten Termin zur theoretischen und insbesondere praktischen Prüfung in Kauf nehmen. Die Pandemie hat die Situation noch verschärft.

Wettbewerb statt Warten

„Insgesamt ergeben sich derzeit vielerorts erhebliche Wartezeiten“, sagt Robert Köstler, Sprecher der Geschäftsführung der GTÜ, „hier muss Abhilfe geschaffen werden. Das bestehende Monopol der Fahrerlaubnisprüfung muss dringend geöffnet werden – ein qualitätsgesicherter Wettbewerb würde lange Wartezeiten vermeiden. Die GTÜ steht mit qualifiziertem Personal bereit, um schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen und auch in diesem Bereich Verantwortung zu übernehmen.“ Auch ein zweites Problem der Fahrschüler würde damit gelöst: die Zusatzkosten der Anwärter für zusätzliche Fahrstunden, mit denen sie wegen der langen Wartezeiten die Prüfungsreife aufrecht erhalten müssen.

Auch die Fahrlehrer leiden

In Deutschland dürfen derzeit pro Bundesland nur die amtlich anerkannten Sachverständigen jeweils einer Organisation die theoretische und praktische Fahrerlaubnisprüfung abnehmen. Die Fahrlehrer- und Fahrschulverbände beklagen schon seit längerem die unzureichenden Kapazitäten der aktuell auf diesem Gebiet tätigen Monopolisten. Deswegen setzen auch sie sich dafür ein, dass weitere Prüforganisationen für die Abnahme der Fahrerlaubnisprüfung ermächtigt werden – nur so lassen sich Terminengpässe vermeiden. „Man darf auch nicht vergessen: Wer sich für den Führerschein entscheidet, hat oft eine Planung – etwa mit Blick auf eine Berufstätigkeit mit erwünschter oder notwendiger Mobilität durch das eigene Fahrzeug. Der Terminmangel untergräbt solche Planungen“, sagt Robert Köstler.

Neue Vorschriften braucht das Land

Dies könnte erfolgen, indem die bestehenden Vorschriften ergänzt werden. Über eine Aufgaben­zuweisung könnte neben den amtlich anerkannten Sachverständigen der Technischen Prüfstelle auch den entsprechend qualifizierten und heute schon hoheitlich tätigen Prüfingenieuren der amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen mit einer ergänzenden Qualifikation die Befugnis erteilt werden, künftig Fahrerlaubnisprüfungen abzunehmen. Neben der Auflösung des Prüfungsstaus ließe sich auch ein guter Service für Fahrschüler und Fahrschulen etablieren. „Das war auch auf anderen Gebieten schon so: Die Öffnung der Hauptuntersuchung vor über 30 Jahren hat große Vorteile für die Fahrzeughalter gebracht“, sagt Geschäftsführer Köstler, „hinzu kamen unter anderem die Abnahmen für historische Fahrzeuge sowie vor gut zwei Jahren die Öffnung im Bereich ‚Vollgutachten‘ und ‚Einzelabnahmen‘.“

GTÜ-Partner könnten prüfen

Im deutschlandweiten Netzwerk der GTÜ-Partner haben mehr als 200 Prüfer in früheren Berufstätigkeiten schon Fahrerlaubnis­prüfungen abgenommen, dürfen das durch den Wechsel der Prüforganisation jedoch nicht mehr. Weitere Kollegen aus dem insgesamt 2.500 Prüfingenieure umfassenden Netzwerk stehen für entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen bereit. Sollte das Monopol fallen, kann die GTÜ kurzfristig bundesweit Kapazitäten für die begehrten Fahrerlaubnisprüfungen zur Verfügung stellen.

Fordert fairen und qualitätssichernden Wettbewerb: Robert Köstler

Gute Nachrichten für Klassikfreunde

Premiere gelungen: die Bilanz von GTÜ-Classic erstmals live im Web.

Wer über die Mängelstatistik bei Oldtimern berichtet, dem steht eine perfekte Präsentation gut zu Gesicht. Bei der GTÜ-Classic-Pressekonferenz, die erstmals live aus der Zentrale am Stuttgarter Fasanenhof gestreamt wurde, hielten sich die Vortragenden an diese Maxime. Auch die dafür notwendige komplexe Technik, möglich gemacht von RTV Film & Television und studio tat.sache, spielte mit.

GTÜ-Classic kann analog und digital

Mit dem Fernsehauftritt im Web greift die Digitalisierungsoffensive der GTÜ damit auch bestens in einem Bereich, in dem die meiste Technik noch analog ist. Die Geschichte von GTÜ-Classic hat vor 15 Jahren mit Marktwertanalysen für klassische Fahrzeuge begonnen. Seither hat die Prüforganisation dieses Geschäftsfeld kontinuierlich ausgebaut. Die Botschaften bei der Live-Pressekonferenz sind im Übrigen auch ein Kompliment an die Besitzer der Klassiker. Die aktuelle Oldtimer-Statistik basiert auf der detaillierten Analyse aller Prüfungen im vergangenen Jahr.

Klassiker auf Rädern sind ein Kulturgut

Die GTÜ-Prüfingenieure haben 2020 insgesamt 56.098 Hauptuntersuchungen (HU) an 30 bis 60 Jahre alten Kraftfahrzeugen vorgenommen. Dabei glänzten 54,35 Prozent der Fahrzeuge mit einer Prüfung ganz ohne Mängel. Bei Personenwagen liegt die Quote sogar bei 65,39 Prozent. Im Live-TV bilanziert Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ, daher zufrieden: „Das spricht dafür, dass Besitzer von klassischen Automobilen sich der Bedeutung ihres Fahrzeuges als technischem Kulturgut bewusst sind.“

Wer hat alles ein H-Kennzeichen bekommen?

Eine der Fragen in der von Frank Reichert, Leiter der Kommunikation der GTÜ, moderierten 45-minütigen Gesprächsrunde gilt den Fahrzeugen aus dem Modelljahr 1991, die nun – Gutachten nach § 23 vorausgesetzt – erstmals mit einem H-Kennzeichen zugelassen werden. Die GTÜ nennt beispielsweise den Audi 80 (B4) und das Audi Cabriolet, den BMW 5er Touring (E34), die Mercedes-Benz S-Klasse (W 140) und den Porsche 911 Turbo (964). Auch Honda Civic (5. Generation), Volvo 850, Peugeot 106 und Renault Espace II zählen zu den Newcomern unter den Oldtimern. „Sie erweitern die Bandbreite der automobilen Klassiker um weitere attraktive, technisch ausgereifte Fahrzeuge“, weiß Alexander Schechinger, Referent GTÜ-Classic. Seine Abteilung kann auf ein umfangreiches Archiv mit mehr als 38.000 Einzelnachweisen zu Fahrzeugen von rund 4.000 Marken zurückgreifen. „Mittlerweile stehen bundesweit 150 Partnerbüros für die Expertise von GTÜ-Classic“, ergänzt Schechinger.