Oldtimerfaszination im hohen Norden

Saisonauftakt mit der  Bremen Classic Motorshow.

Tausende Besucher auf der Bremen Classic Motorshow

Saisonauftakt mit der  Bremen Classic Motorshow.

Endlich ist sie da: die neue Klassiker-Saison. Die Fachmessen sind stets ein erster Tummelplatz für die Fans und machen Appetit auf historische Fahrzeuge. In Deutschland macht die  Bremen Classic Motorshow traditionell im Februar den Anfang. Mitten im Geschehen: Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH.

Bühne für Pkw, Motorräder und Nutzfahrzeuge

Drei Tage, acht Hallen, 100 Clubs, 730 Händler und Privatanbieter, 46.000 Besucher, 52.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche: Die Bremen Classic Motorshow bot auch 2024 eine perfekte Bühne für alles rund um historische Fahrzeuge. Pkw, Motorräder, Nutzfahrzeuge – sie waren vertreten, und das in bunter Vielfalt. Und natürlich auch sämtliche Dienstleistungen drumherum. Ein Fixpunkt in Halle 5: die GTÜ-Präsenz. Groß leuchtete das Motto „Technik braucht Sicherheit“. Die Prüforganisation war Partner von Schuppen 1, dem Zentrum für Automobilkultur und Mobilität in Bremen.

Der GTÜ Stand

Bock auf Blech nach langen Wintermonaten

Wie André Castens von Schuppen 1 die Atmosphäre auf der diesjährigen Bremen Classic Motorshow empfand?  „Überbordend und freudig – dadurch, dass es die erste Messe im neuen Jahr ist. Es war bei der Gründung vor gut zwanzig Jahren ein gigantischer Coup, die Messe so früh ins Jahr zu legen. Sie ist für uns alle der Saisonauftakt. Das merkt man in den Hallen“, sagt der Branchenkenner. Und beschreibt die Stimmung: „Die Leute haben wieder Bock, nach langen Wintermonaten kann es wieder losgehen. Es riecht nach Benzin und Öl, und wir können unserem rostigen Hobby folgen.“ Unabhängig von der Messe präsentiert sich die GTÜ dauerhaft im wunderschönen historischen Gebäude von Schuppen 1 auf dem Hafengelände.

Passendes Portfolio für Fahrzeugsammler

Auf der Messe stand das Unternehmen direkt den Oldtimerfreunden, -fans und -fahrern für Fragen zur Verfügung. Frederic Zillmer, GTÜ-Mitarbeiter und Gebietsbeauftragter Nord im Außendienst berichtet von spannenden Kontakten: „Ein Besucher erzählte von seiner Sammlung mit 100 Fahrzeugen. Er suchte Rat für diverse Dienstleistungen, und wir konnten ihm Informationen zum GTÜ-Portfolio geben: Unter anderem Hauptuntersuchungen, Oldtimergutachten und Sachverständigengutachten. Alles aus einer Hand und damit passend für Fahrzeugsammlungen, egal, ob groß oder klein.“ Zillmer hatte gut zu tun auf der Bremen Classic Motorshow. „Man merkt, dass es jetzt wieder losgeht.“

Lancia und die „Fuffziger“

Zwei Sonderschauen lockten in diesem Jahr die Fans: Zum einen über Lancia, eine Marke mit starker Historie. Nicht nur das Design der italienischen Marke begeistert. Immer wieder brillierte sie auch mit besonderen technischen Lösungen. Das galt auch für zweite Sonderschau „Kleinkrafträder mit 50 Kubikzentimeter“. Einige dieser Zweiräder rückten in den 1970er-Jahren im Serientrimm an die Marke von 100 km/h – große Freiheit und kilometerweise Abenteuer auf zwei Rädern inklusive. Zwei Dutzend „entfesselte Fuffziger“ bekannter und exotischer Marken standen auf der Bremen Classic Motorshow und sorgten für lebendige Erinnerungen und leuchtende Augen.

Auf einen Eistanz ans Nordkap

Fünf Freunde, zwei Alfetta und ein Abenteuer-Trip

Es gibt verrückte Ideen. Und es gibt verrückte Ideen, die richtig gut sind. In die zweite Kategorie gehört ein Trip mit zwei klassischen Alfa Romeo über rund 3.500 Kilometer von Hamburg ans Nordkap. Frank, Flo, Jan, Waldemar und Werner suchen das Abenteuer. Den Februar wählen die fünf Freunde, um im ganz hohen Norden mit ihren südeuropäischen Autos auf Eis und Schnee zu fahren. Endlich! Am vergangenen Samstag ging es an der GTÜ-Prüfstelle in der Kollaustraße in Hamburg los. Die Prüforganisation unterstützt die außergewöhnliche Reise.

Man nimmt nur das Nötigste mit…

Südliches Temperament im hohen Norden

„Die Alfetta ist eine viertürige Limousine der gehobenen Mittelklasse von Alfa Romeo, die von Frühjahr 1972 bis Herbst 1984 gebaut wurde.“ So steht es, ganz emotionsfrei, in Wikipedia. Das klingt nach einem komfortablen Alltagsfahrzeug. Ist es auch, und zudem ein durchaus sportliches Auto mit kernig klingenden Viernockenwellenmotor. Was in dieser Limousine steckt, zeigt sie schon 1973: Auf der „Alfetta Raid capo nord capo sud“ fuhren drei Italiener mit dem damals neu vorgestellten Wagen vom Nordkap in Norwegen ans Südkap in Südafrika. 26.057 Kilometer in 29 Tagen und 14 Stunden. Hut ab, was für eine Leistung!

Drei Italiener – Baghetti, Taroni und Galiani

Einmal um die eigene Achse

Wer Alfetta fährt, kennt die damalige Tour. Und fühlt sich darin bestätigt, ein besonderes Auto zu fahren. Eins, das Spaß macht: Nicht nur der Motor, auch der Antriebsstrang begünstigt sportliches Fahren. Das Getriebe ist in Transaxle-Bauweise vor der Hinterachse angeordnet, das führt zu einer idealen Gewichtsverteilung von Vorder- zu Hinterachse. Nun kommen unsere fünf Freunde ins Spiel: Sie sind Alfetta-Fans – und fahren gern im tiefsten Winter. Eisrennen mit der Limousine im Rallye-Trimm? Für sie ein herrlicher Zeitvertreib. Mit Spikereifen geht es rund, wann immer es möglich ist. Wer so tickt, der will irgendwann auch mal auf den Spuren der Originalreise von 1973 bis ans Nordkap zu fahren.

Mitten in Dänemark bei einer kurzen Pause auf einem AB-Parkplatz verursachen die beiden Alfetten einen kleinen internationalen Menschenauflauf.

Überzeugt, ganz ohne Assistenzsysteme

„Im Februar dahin zu fahren, mit einem fast 50 Jahre alten Alfa, auf eigene Faust, ohne Vollpension und Helikopterservice: Klingt gut für mich“, schreibt Werner im Alfa Romeo Transaxle Forum vor der Reise in den hohen Norden. Er ist sicher: „Alfetten schaffen das. Auch heute noch. Das beweisen wir allen Zweiflern, die sich nicht vorstellen können, ohne die Hilfe moderner Assistenzsysteme den Bäcker um die Ecke unfallfrei erreichen zu können.“

Die Vorfreude ist mit am Start

Am 17. Februar 2024 war es soweit: Die rote Alfetta aus den 1970er-Jahren und ihre silberne Schwester aus den 1980er-Jahren stehen abfahrbereit vor der GTÜ-Prüfstelle in der Hamburger Kollaustraße. Leuchtend rot prangt das Logo der GTÜ auf Autos und Teamkleidung. Geschäftsführer Waldemar Przyklenk ist selbst voller Vorfreude. Heute verabschiedet er Werner, Jan und Frank mit den beiden Autos. Er selbst wird mit Flo eine Woche später per Flugzeug nach Tromsø kommen und dort das Team vervollständigen. Zu fünft geht es dann ans Nordkap.

Vor der GTÜ-Prüfstelle „Kfz-Prüfzentrum & Sachverständiger – Hamburger Schadenschnelldienst“

Der GTÜ-Dackel ist an Bord

Die Alfetten sind voll beladen mit Ersatzteilen, Werkzeugen, GTÜ-Ausstattung und persönlicher Ausrüstung, die Spikereifen werden auf dem Dachgepäckträger verzurrt. Beide Autos sind bestens präpariert, dafür haben ungezählte Werkstattstunden gesorgt. Um zwölf Uhr heulen die Motoren auf. Vorsicht, nicht zu hoch drehen, viel Gas vertragen Alfa-Triebwerke erst, wenn das Öl warm ist. Aber dann, eine herrliche Drehfreude, ein wunderbarer Sound. Der Wackeldackel im roten GTÜ-T-Shirt nickt zum Rhythmus.

Mehr Norden geht einfach nicht

Ein Blick auf die komplette Route: Von Hamburg nach Hirtshals in Dänemark, mit der Fähre nach Kristiansand, von dort nach Oslo. Dahinter bekommen die Autos zum ersten Mal Schnee unter die Räder. Weiter nach Trondheim, dann die Küste entlang bis Bodø. Von dort mit der Fähre auf die Lofoten und immer weiter Richtung Norden, schließlich über Narvik nach Tromsø. Von da ist es gar nicht mehr so weit bis zum Nordkap. Geplante Ankunft: Dienstag oder Mittwoch – je nach Wetter. Hin und zurück ergibt das 7.000 Kilometer.

Schnee unter den Rädern

Endlich richtig rutschig!

Die ersten Erlebnisberichte zeugen von Abenteuergeist. Was schreibt Werner im Forum beispielsweise über Tag 4: „Es ist feucht. Die rote Alfetta hat einen eklatanten Nachteil: besch…eidene Scheibenwischer. Eisregen bei minus vier Grad Celsius, es friert auf der Scheibe und man sieht genau gar nix. Blöd. Die Silberne mit Frank und Jan an Bord hat es da deutlich einfacher: bessere Wischer. Bessere Lüftung. Und den Luxus einer funktionierenden Scheibenwaschanlage. Weicheier die beiden. Nach 40 Kilometer verlassen wir die E6 auf die Fv17. Plötzlich sind wir in einer völlig anderen Welt. Unter den Rädern ist jetzt Eis. Es wird Sand gestreut. Sand macht stumpfes Eis, und auf stumpfem Eis macht Fahren einfach richtig Spaß!!!!!!! Nach dem nächsten Abzweig war nicht mal mehr Sand gestreut – und der Spaß noch größer.“

Wer weiter live dabei sein möchte, dem hilft dieser Link:

https://www.transaxleforum.com/t2083f62546-RAID-CAPO-NORD.html

Wie man sitzt, so fährt man

Guter Sitz als Plus für Sicherheit, Komfort und Ergonomie

Nicht ohne Grund ist es bei einem Fahrsicherheitstraining die erste praktische Übung: das richtige Sitzen im Auto und damit das korrekte Einstellen von Sitz und Lenkrad. Denn nur bei bestmöglicher Position lässt sich das Fahrzeug optimal beherrschen. Doch es gibt noch weitere Aspekte zum richtigen Sitzen hinterm Lenkrad. 9 Tipps der GTÜ.

9 – Aufrecht sitzen

Es mag ja cool aussehen, mehr aber auch nicht: eine stark geneigte Rücklehne mit halb liegender Position hinter dem Lenkrad. Beispielsweise bei plötzlichen Ausweichmanövern wird sie zum Problem. Man hängt mit gestreckten Armen im Auto – und kann das Lenkrad nicht präzise und schnell führen. Aufrechtes Sitzen ist der bessere Weg.

8 – Es fängt längs an

Zunächst den Sitz in Längsrichtung verschieben. Und zwar so, dass sich das Gesäß weit hinten auf der Sitzfläche befindet – an der Rückenlehne. Und dass die Knie auch bei durchgetretenen Pedalen nicht völlig durchgestreckt sind.

7 – Höhe und Neigung der Sitzfläche

Die Kissenneigung so einstellen, dass die Sitzvorderkante nicht von unten in die Oberschenkel drückt. Viele Sitze lassen sich zudem in der Höhe verstellen. Im Ergebnis sollte man ungefähr mittig durch die Windschutzscheibe nach vorn schauen.

6 – Position halten

Die Sitzlehne wird möglichst aufrecht justiert. Dabei darauf achten, dass mindestens 25 Zentimeter Platz bleiben zwischen dem Oberkörper und der Prallfläche im Lenkrad. Dann kann der Fahrerairbag optimal wirken. Moderne Autos erlauben außerdem ein Einstellen des Lenkrads. Höhe und Längsposition sind so zu wählen, dass der Lenkradkranz bei optimaler Sicht auf das Armaturenbrett bequem in den Positionen „3 Uhr“ (rechts) und „9 Uhr“ (links) gehalten wird.

5 – Souverän sitzen

Die Schultern sollten Kontakt zur Rückenlehne haben und sich auch bei plötzlichen Lenkmanövern nicht davon lösen. Ansonsten besteht die Gefahr, sich am Lenkrad festzuhalten – doch dafür ist es nicht gedacht. Der Test: Bei stehendem Auto etwa ein Linkslenken simulieren, indem die rechte Hand auf ungefähr „zehn vor zwölf“ rutscht – oder ein Rechtslenken mit der linken Hand auf „zehn nach zwölf“. An den vergleichsweise geringen Abstand zum Lenkrad gewöhnt man sich schnell.

4 – Gut für den Rücken

Ein gut eingestellter Autositz kann Rückenschmerzen vorbeugen. Damit trägt er gerade bei langen Fahrten dazu bei, die Kondition zu erhalten. Das ist wichtig für die sogenannte Konditionssicherheit beim Fahrer. Daher sollte man beispielsweise darauf achten, die in vielen Fahrzeugen vorhandene Lordosenstütze zu nutzen. Sie hilft der Wirbelsäule.

3 – Die Elektronik unterstützt

Viele Autos bieten mittlerweile eine elektrische Sitzverstellung. Manche haben darüber hinaus einen Speicher für die optimale Sitzposition und individuelle Einstellungen. Dieser erleichtert, das Auto auf wechselnde Personen einzustellen.

2 – Jacke aus

Insbesondere im Winter fängt sicheres Sitzen sogar bei der Kleidung an. Denn eine dicke Jacke ist am Steuer fehl am Platz. Sie schränkt die Beweglichkeit ein, was in kritischen Situationen die Reaktionsfähigkeit verringern kann. Außerdem wirkt der Sicherheitsgurt wegen der dicken Polster weniger gut.

1 – Klimakomfort

Noch ein Argument, um die Jacke auszuziehen – wobei es nicht die richtige Sitzposition untermauert: Solange das Auto kalt ist, wärmt die Jacke. Doch wenn die (Sitz-)Heizung auf Touren gekommen ist, gerät man ins Schwitzen. Das allein kann unangenehm sein. Zusätzlich kann man sich schneller erkälten, wenn man am Ziel wieder aus dem Auto steigt.